Albanien 32 |
Llogara-Pass und Saranda 1
Informationen zum Llogara-Pass
Quelle Wikipedia (Auszüge):
http://de.wikipedia.org/wiki/Llogara-Pass
Der Llogara-Pass (albanisch Qafa Llogara) ist ein Gebirgspass in
Südalbanien. Er ist Teil der Nationalstraße SH 8 und eine Wasserscheide zwischen
Adriatischem Meer im Norden und Ionischem Meer im Süden. Der Pass führt über
einen westlichen Ast des Ceraunischen Gebirges, dem Akroceraunisches Gebirge,
das weiter der Küste folgt und in der Karaburun-Halbinsel im Meer vor Vlora
ausläuft. Der Llogara-Pass liegt zwischen der Maja e Çikës (2045 m ü. A.), der
höchsten Erhebung des Ceraunischen Gebirges, und der Maja e Gjipalit (1446 m ü.
A.) im Westen auf 1027 m ü. A.. Der Pass liegt im Nationalpark Llogara.
Die Straße über den Qafa Llogara wurde 2008 ausgebaut und erweitert. Der ganze
Gebirgszug nordwestlich vom Qafa Llogara inklusive der Karaburun-Halbinsel ist
unbewohnt und kaum zugänglich.
Geschichte
Im Jahr 48 v. Chr. landete Gaius Iulius Caesar im Bürgerkrieg beim Dorf Palasa
am Südfuss des Llogara-Passes, überquerte diesen und zog nach Norden gegen
Pompeius in die Schlacht von Dyrrhachium. Einzelne Historiker nehmen hingegen
an, dass Caesar in einer kleinen Bucht zehn oder 15 Kilometer weiter nördlich
landete, was eher mit der beschriebenen Marschzeit nach Oricum korrespondieren
würde. Er hätte das Gebirge dann auch nicht am Llogara-Pass überquert.
Llogara-Pass, Google Maps: https://goo.gl/maps/6gDDW
Informationen zu Saranda
Quelle Wikipedia (Auszüge): http://de.wikipedia.org/wiki/Saranda
Saranda (albanisch auch Sarandë; griechisch Ágioi Saránta Άγιοι Σαράντα;
italienisch Santi Quaranta) ist eine Hafenstadt im äußersten Süden Albaniens.
Sie ist Hauptort eines Kreises und ein beliebter Badeort. Saranda liegt am
Ionischen Meer unweit der griechischen Insel Korfu.
Saranda liegt an einer kleinen, nicht sonderlich geschützten und nach Süden
offenen Bucht, die von rund 200 Meter hohen Hügeln umgeben ist. Von hier sind es
nur wenige Kilometer zur südwestlich gelegenen griechischen Insel Korfu. Von der
fruchtbaren Ebene im Osten ist die Stadt durch einen schmalen Hügelzug getrennt,
der sich nach Süden bis zum Vivar-Kanal zieht und sich nördlich der Stadt zu 600
Meter hohen Bergen erhebt. Auf dem Mali i Lëkurësit, der ein Teil dieses
Hügelzuges ist und südöstlich des Stadtzentrums liegt, wurde im Mittelalter eine
Burg errichtet (genannt Kalaja e Lëkurësit).
Nordöstlich von Saranda liegt 15 Kilometer entfernt im Landesinneren die
Kleinstadt Delvina. Im Norden beginnt die Albanische Riviera.
Bevölkerung
Saranda hat 17.233 Einwohner (Stand: 2011). Ein abnehmender Anteil von ihnen
gehört zur griechischen Minderheit: Während im Jahr 1990 rund 7500 Einwohner zur
griechischen Minderheit gehörten, waren es etwas mehr als zehn Jahre später noch
etwa 3500 Griechen. Diese Entwicklung ist den wirtschaftlich bedingten
Wanderungsbewegungen geschuldet: Ethnische Griechen bekamen leichter
Aufenthaltsgenehmigungen im Nachbarland, was ihre Abwanderung beschleunigte.
Viele siedelten auch in die Hauptstadt Tirana über.
Geschichte
In der Antike hieß der Ort Onchesmos und diente vor allem als Hafen von Phoinike.
Diverse Überreste aus der Spätantike wie zum Beispiel die Stadtmauer sind noch
heute im Stadtzentrum zu sehen. Im 6. Jahrhundert wurde auch eine große Kirche
für die vierzig Märtyrer gebaut. Von ihrem griechischen Namen Hagioi Saranta
leitet sich auch der heutige Name Saranda ab. Später setzte sich vermehrt die
italienische Fassung Santi Quaranta durch. Die Ruinen der Basilika, die der
Archäologe Marco Ugolini Ende der 1930er Jahre noch untersucht hatte, wurden
während des Zweiten Weltkriegs durch einen Luftangriff vollständig vernichtet.
Wie Butrint wurde auch Saranda während der Völkerwanderung im Jahr 551 zerstört.
Im Mittelalter hatte die Hafenstadt meist keine große Bedeutung und wurde
wiederholt zerstört und geplündert. Vom Beginn des 15. Jahrhunderts an war
Saranda nahezu 500 Jahre Teil des Osmanischen Reiches und gehörte zum Sandschak
von Delvina und erlebte einen Niedergang. 1878 brannten griechische
Nationalisten aus Korfu die Stadt nieder.
Im Ersten Balkankrieg 1912 besetzten griechische Truppen den Ort. Wegen der
griechischen Minderheit beanspruchte die nationalistische Athener Regierung
Saranda sowie weitere Städte im Süden und Südosten Albaniens (Nordepirus) für
Griechenland. Die europäischen Großmächte übten diplomatischen Druck auf die
Griechen aus, und diese räumten schließlich Saranda Anfang 1914 und der Ort
wurde mit Albanien vereinigt. Saranda zählte 1913 lediglich 110 Einwohner.
Während des Ersten Weltkriegs diente das kleine Dorf von 1916 bis Anfang 1919
als Militärhafen der italienischen Marine.
In der Zwischenkriegszeit nahm die Einwohnerzahl rasch zu. Vor dem Zweiten
Weltkrieg nannten die Albaner den Ort Pirro, während acht Monaten nach dem
albanischen König Zogu auch Zogaj. Am Karfreitag 1939 war Saranda einer der
Landungsorte der italienischen Truppen, die Albanien für das faschistische
Italien okkupierten, um die imperialen Pläne Benito Mussolinis zu verwirklichen.
Während der italienischen Besatzung wurde der Hafen nach Mussolinis Tochter
Porto Edda genannt.
Nach dem gescheiterten italienischen Angriff auf Griechenland zu Beginn des
Zweiten Weltkriegs gingen die Griechen im Winter 1940 zur Gegenoffensive über
und besetzten am 6. Dezember auch Saranda. Am selben Tag wurde Pietro Badoglio,
der Oberkommandierende der italienischen Truppen, abgesetzt. Im Oktober 1944
landeten 1200 britische Marinesoldaten an der Küste nördlich von Saranda, um die
deutschen Truppen im Ort zu bekämpfen. Die kommunistischen Partisanen hatten
aber bereits Saranda umzingelt und verlangten, dass die Briten das albanische
Territorium wieder verließen. 1945 wurden 1520 Einwohner gezählt.
Unter der Diktatur Enver Hoxhas wurde Saranda seit Mitte der 50er Jahre zum
Urlaubsort ausgebaut und bedeutend erweitert. Auch einige Fabriken insbesondere
der Nahrungsmittelindustrie wurden errichtet. Erst in dieser Zeit bekam der Ort
einen städtischen Charakter. Auch viele Landwirtschaftsbetriebe wurden in der
östlich gelegenen Ebene aufgebaut. 1967 lebten 8700 Einwohner in der Stadt.
Nach dem Sturz der Diktatur 1990/91 wurden die meisten Betriebe geschlossen und
in Folge stiegen Arbeitslosigkeit und Armut. Beim Lotterieaufstand 1997 brachen
Randalierer in die drei Museen (Erziehung, Waffen und Ethnographie) der Stadt
ein, raubten sie aus und setzten sie in Brand. Bis heute (2014) hat Saranda
immer noch kein Museum. Die übrig gebliebenen Artefakte sind seitdem in einem
Magazin.
Tourismus
Zum wichtigsten Erwerbszweig der Einwohner ist in den letzten 20 Jahren der
Badetourismus geworden. Die Gäste der Stadt sind vornehmlich Albaner. In den
letzten Jahren hat die touristische Entwicklung einen Bau-Boom ausgelöst.
Zahlreiche Hotels und auch Gebäude mit Ferienwohnungen wurden errichtet. Der Ort
dehnt sich mehr und mehr in das früher unbebaute Umland aus. Dadurch hat Saranda
viel von seinem früheren Reiz eines kleinen Küstenstädtchen verloren. Seit 2013
werden im Rahmen des Programms der neuen Regierung Rama illegal erbaute Gebäude
und Objekte abgerissen.
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit bei Saranda sind die Ruinen von Butrint,
welche etwa 15 Kilometer südlich entfernt sind. Die antike Stadt ist seit 1992
Unesco-Weltkulturerbe. Andere Sehenswürdigkeiten sind die byzantinische Kirche
Shën Kollë (geweiht dem Nikolaus von Myra) in Mesopotam sowie die wohl in
Albanien berühmteste Karstquelle Syri i Kaltër (Blaues Auge). Auch die antike
Stätte Phoinike östlich der Stadt bei Finiq ist eine nennenswerte
Sehenswürdigkeit. 2006 wurde dort ein Theater ausgegraben.
Saranda wird jährlich von rund 500.000 Touristen besucht. 35 Prozent davon sind
nicht aus Albanien oder Kosovo und kommen somit aus dem Ausland. Für die
Badesaison 2014 werden an den Stränden erstmals Wachtürme stehen, woraus der
Wasserrettungsdienst die Badenden beobachten wird.