Albanien 46


Fahrt von Gjirokastra nach Korça 1


 

Google Maps  https://goo.gl/maps/UI7Bh

Die Straßen verliefen meist durch Flusstäler, um die Riegel der Nemërçkë-und Lunxhëria-Buretoja-Gebirgszüge (Berge bis 2400 m) zu umgehen.

Unsere Fahrt führte uns zunächst von Gjirokastra durch das Tal des Drino bis Tepelena. Dort mündet er in die Vjosa, deren Flusslauf wir dann folgten. In Çarshovë folgten wir dann der Straße SH 75 in nordöstliche Richtung bis Korça. In Leskovik - etwa auf der Hälfte der Strecke - machten wir Mittagspause. Aufgrund der z.T. desolaten Straßenverhältnisse benötigten wir für die ca. 190 km etwa 9 Stunden (mit kleinen Wanderungen zwischendurch). Belohnt wurden wir durch wunderschöne Landschaften.


Informationen zum Fluss Vjosa:

Quelle Wikipedia, Auszüge: http://de.wikipedia.org/wiki/Vjosa

Die Vjosa (albanisch Vjosë) oder Aoos (griechisch Αώος) ist ein Fluss, der im Epirus im Nordwesten Griechenlands entspringt und in Albanien in die Adria mündet.
Der Flusslauf der Vjosa ist bis heute von allzu großer Besiedelung und von Industrialisierung verschont geblieben. Auch die Mündung liegt entfernt von größeren Orten in einem unberührten Küstenstreifen. Die Vjosa zählt zu den wenigen größeren naturbelassenen Flüssen Europas.

Der Fluss entspringt im Pindosgebirge östlich von Ioannina. Die Quelle liegt am Berg Mavrovouni. Sein Verlauf führt die Vjosa durchwegs Richtung Nordwesten. Der Fluss hat eine Länge von rund 272 Kilometern, wovon die ersten 80 auf griechischem Territorium verlaufen.

Hinter Konitsa passiert der Fluss die griechisch-albanische Grenze. An dieser Stelle mündet der aus Osten kommende Nebenfluss Sarantaporos ein, der über einige Kilometer die Grenze bildet. Ein neuer Grenzübergang ermöglicht es jetzt auch Menschen, dem Tal weiter zu folgen.

Auch in Albanien fließt die Vjosa noch durch mehrheitlich naturbelassene Landschaft. Der Talboden bzw. die Uferterrassen sind dennoch stellenweise intensiv landwirtschaftlich genutzt. Der Fluss folgt dem sehr steil abfallenden Nemërçka-Bergzug; von rechts nimmt sie die Lengarica und später die Lumica auf. Der Hauptort dieses Abschnittes ist Përmet. Bei Këlcyra biegt der Fluss nach Westen ab und durchschneidet den Trebeshina-Dhëmbel-Nemërçka-Gebirgszug zwischen den Bergen Trebeshina und Dhëmbel. Bei Tepelena mündet der Nebenfluss Drinos ein, der ebenfalls aus Griechenland kommend die Gegend um Gjirokastra entwässert. Ab hier nimmt die Verschmutzung des Wassers durch urbane Abwässer deutlich zu. Die Berge an den Flussufern verlieren im weiteren Verlauf deutlich an Höhe.

Im Unterlauf zwischen den Städten Fier und Vlora durchquert die Vjosa die Ebene der Myzeqe, der Fluss ist sehr breit und bildet Mäander.
In der flachen Küstenebene veränderte sich der Verlauf des Flussbettes in der Vergangenheit wiederholt. So lag das Flussbett vor einem Erdbeben im 3. Jahrhundert einige Kilometer weiter nördlich. Das alte Apollonia war damals an einem Hügel nahe dem Fluss gelegen und vom Meer her war die Vjosa bis zu der antiken Stadt schiffbar. Der Hafen Appolonias bildete den Ausgangspunkt der Via Egnatia. Durch das Erdbeben versandete der Hafen und die Stadt erlitt einen raschen Niedergang.


Informationen zum Ort Leskovik:

Quelle Wikipedia, Auszüge: http://de.wikipedia.org/wiki/Leskovik

Leskovik (albanisch auch Leskoviku) ist ein Ort im Süden Albaniens mit 1525 Einwohnern (2011). Das Landstädtchen liegt im Kreis Kolonja im Bergland östlich des Tals der Vjosa auf über 900 m ü. A. rund acht Kilometer nördlich der Grenze zu Griechenland. Leskovik liegt an einem Übergang zwischen zwei Seitentälern der Vjosa unterhalb der Felswände des westlich aufragenden Mali i Melesinit.

Im Osmanischen Reich war Leskovik ein wichtiges regionales Zentrum. Ein Reiseführer aus dem Jahr 1932 beschreibt es als baulich und landschaftlich ansprechendes Städtchen mit 2000 Einwohnern. Von dieser Zeit zeugen noch einige hübsche Häuser lokaler Beys und eine orthodoxe Kirche.

Die Festlegung der Grenzen des neuen albanischen Staats im Jahr 1913 entzog dem Ort seine wirtschaftlichen Grundlagen, da viele Bewohner Ländereien jenseits der Grenze in Griechenland hatten. Im Ersten Weltkrieg ist Leskovik schwer zerstört worden. In der Folge nahm auch die Bevölkerungszahl ab von 2200 Einwohner im Jahr 1923 auf 1300 Personen im Jahr 1945. Erst in den 1960er Jahren stieg die Bevölkerung wieder auf bis zu 2200 Einwohner im Jahr 1987. 2011 wurden noch 1525 Einwohner gezählt, was der Landflucht und Auswanderung zuzuschreiben ist.

Früher vermutlich an bedeutenden Handelsrouten gelegen, liegt Leskovik noch heute an der Durchgangsstraße von Tepelena und Përmet nach Erseka und Korça. Die Straße führt aus dem Vjosa-Tal auf rund 350 m ü. A. durch die imposante Schlucht des Flüsschens Çarçova von Norden in den Ort. Eine weitere, 2009 frisch erneuerte Straße nach Süden stellt die Verbindung zum Grenzübergang Tre Urat dar. Die Straße nach Erseka steigt ab dem Ortsausgang weiter an und erreicht nordöstlich von Leskovik Höhen von bis zu 1100 m ü. A.


Informationen zu Korça:

Quelle Wikipedia, Auszüge: http://de.wikipedia.org/wiki/Kor%C3%A7a

Korça (albanisch auch Korçë; griechisch Korytsá Κορυτσά; aromunisch Curceaua) ist eine Stadt im Südosten Albaniens mit rund 52.000 Einwohnern (Stand: 2011). Sie ist Amtssitz des gleichnamigen Qarks und des Kreises.

Korça gilt als Geburtsort der albanischen Literatur und wird oft als „Wiege der albanischen Kultur“ bezeichnet. Die Stadtarchitektur mit ihren osmanischen und französischen Einflüssen, den breiten, von Bäumen gesäumten Boulevards und den üppigen Parkanlagen sowie den Stadtmärkten, Monumenten, Moscheen und Kirchen (byzantinische bis osmanische Zeit) macht Korça zu einer besonderen Seltenheit in Albanien.
Korça liegt in einer fruchtbaren Hochebene, die nach der Stadt selber benannt ist, auf 850 bis 930 m Höhe. Das Stadtzentrum bei der orthodoxen Kathedrale befindet sich auf 875 m. Die rund 4,5 Quadratkilometer große Stadt liegt am Fuße eines Bergzuges, der sich bis knapp auf 1800 m Höhe erhebt. In allen anderen Himmelsrichtungen befinden sich fruchtbare Landflächen, die landwirtschaftlich genutzt werden.

Bevölkerung
2010 zählte Korça etwa 58.700 Einwohner. Während die ländliche Umgebung Korças mehrheitlich von sunnitischen Muslimen und Bektaschis bewohnt wird, sind in der Stadt selbst die orthodoxen Christen stark vertreten. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts waren von 10.000 Einwohnern rund 90 Prozent Christen. Auch 1918 besaß Korça den höchsten Anteil orthodoxer Bevölkerung aller albanischen Städte: 17.779 orthodoxe Albaner und 5.464 Moslems wurden gezählt. Korça ist Sitz eines orthodoxen Bischofs. Die 1992–1995 erbaute Kathedrale ist der Auferstehung Christi (alb. Ringjallja e Krishtit) geweiht. Sie gilt als das größte Gotteshaus Albaniens.

Neben Albanern gehören als Minderheiten Mazedonier, Aromunen Roma zu den Einwohnern. Aromunen gehörten zu den ältesten Siedlern in der Stadt. Viele sind auch Ende des 18. Jahrhunderts aus dem etwa 20 Kilometer westlich gelegenen Bergort Voskopoja (aromunisch Moscopole) zugezogen.

Geschichte
Die Gegend um die heutige Stadt gehört zu den frühen Siedlungszentren Südosteuropas, in denen seit der Bronzezeit Kupfer abgebaut wurde. An mehreren Stellen im Umkreis wurden eisenzeitliche Hügelgräber und Befestigungsmauern der Illyrer ausgegraben.

Mittelalter
Die Stadt selbst ist eine relativ junge Gründung. Um 1280 wurde erstmals eine Siedlung erwähnt, etwa zur selben Zeit wie auch das benachbarte Voskopoja. Zu Zeiten des Sultans Murad I. (1359–1389) drangen die osmanischen Truppen erstmals in das Gebiet um Korça vor. 1440 soll die ursprüngliche Siedlung von den Osmanen zerstört worden sein.

Osmanische Zeit
Die Stadt wurde nach der Mitte des 15. Jahrhunderts wiedergegründet. Der osmanische Sultan Murad II. (1421–1451) schenkte Ilyas Bey Mirahor, einem verdienstvollen Mitglied seines Janitscharenkorps, ein Gebiet um Korça. Als Iljaz Hoxha im Dorf Panarit geboren, war er als Sklave an den Hof von Edirne verschleppt worden. Mit den Titeln Bey und Mirahor versehen, kehrte er in seine Heimat zurück und gründete die Stadt neu. Als Symbol der Stadtgründung gilt der von ihm veranlasste Bau der Mirahor-Moschee.
Es entstand ein blühendes Handelszentrum, dessen Bedeutung besonders nach dem Niedergang Voskopojas gegen Ende des 18. Jahrhunderts wuchs. Seit 1723 gab es in Korça griechische Schulen. In den Jahren 1769 und 1789 gab es gegen die orthodoxen Bewohner Voskopojas Strafaktionen der Türken, die den Kirchenbau einschränkende Gesetze nicht eingehalten sahen. Häuser wurden in Brand gesetzt. Die Einwohner flüchteten vor allem nach Korça. 1783 gelangte die Stadt zum Herrschaftsbereich von Tepedelenli Ali Pascha.

Albanische Nationalbewegung im 19. Jahrhundert und Erster Weltkrieg
Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Korça ein wichtiges Zentrum der albanischen Nationalbewegung. So wurde hier 1887 die erste Volksschule des Landes (alb. Mësonjëtorja) eröffnet, in der auf Albanisch muslimische und christliche Knaben zum ersten Mal gemeinsam unterrichtet wurden. Das Gebäude wurde 1968 als Museum für Erziehung eingerichtet. Die erste albanische Mädchenschule öffnete 1891 ebenfalls in Korça ihre Pforten.
Das Osmanische Reich befand sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einer Krise. Zu Gewaltakten von Räuberbanden und Regierungstruppen kamen ab 1906 Befreiungskämpfe albanischer Freiheitskämpfer. 1907 wurde der griechische Bischof von Korça ermordet. Zu Beginn des Ersten Balkankrieges 1912 wurden die historische Region Epirus und die Stadt von Griechenland besetzt. Es herrschten bürgerkriegsähnliche Zustände, die viele Einwohner zur Auswanderung trieb. Ein großer Teil der albanischen Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten stammt aus Korça. Umgekehrt war die Stadt in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg das Ziel evangelischer Missionare aus den Vereinigten Staaten, die hier eine kleine Gemeinde etablieren konnten.

Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
Nach der albanischen Unabhängigkeit 1912 beanspruchte Griechenland Korça und die Region für sich und ließ seine Truppen im März 1913 in die Stadt einrücken. Im Dezember 1913 legten die Großmächte die internationalen Grenzen Albaniens fest und Korça kam zu Albanien. Einige Monate später zogen die Griechen auf Druck der Großmächte ab und es bildete sich in Korça eine eigenständige Regionalregierung. Von Oktober 1914 bis zum Sommer 1916 gab es erneut eine griechische Besatzung. Während des Ersten Weltkriegs war das neutrale Albanien von den verschiedenen kriegführenden Mächten besetzt; in Korça löste 1916–1918 ein französisches Protektorat die griechische Besatzung ab. Davon zeugt am Stadtrand ein französischer Militärfriedhof. Die französischen Truppen waren hier stationiert, um die Saloniki-Front gegen Österreicher und Deutsche zu stabilisieren. Die Franzosen ließen eine eigene Republik ausrufen, die 1920 wieder mit Albanien vereinigt wurde. Griechenland wollte damals erneut Korça annektieren, hatte mit diesem Bestreben aber keinen Erfolg. Während der angespannten Wirtschaftslage unter König Zogu verringerte sich die Bevölkerungszahl der Stadt von 25.600 Einwohnern im Jahr 1923 auf 21.220 Einwohner 1938.

Zweiter Weltkrieg bis heute
Die Zeit des Zweiten Weltkriegs begann 1939 mit der Besetzung Albaniens durch italienische Truppen, die im Süden des Landes nach kurzer Zeit durch den Einmarsch griechischer Truppen zurückgeschlagen wurden. Korça war vom November 1940 bis April 1941 nochmals zum letzten Mal griechisch besetzt. 1943 wurde die italienische Besatzung von der deutschen Wehrmacht abgelöst. Im September 1944 befreiten albanische Partisanen Korça.
In den 1990er Jahren erlebte Korça wiederum einen deutlichen Rückgang der Bevölkerung, als viele Bewohner ins Ausland oder in andere Regionen Albaniens zogen. Erst in der heutigen Zeit erfährt die Stadt wieder eine Zuwanderung.

Stadtbild
Zentrum des Geschäftslebens ist der um 1900 mit Lindenbäumen und breiten Gehwegen angelegte Bulevardi Republika, an dessen Südende sich die Kathedrale Ringjallja (Auferstehung) befindet. Zu dieser Zeit war die Stadt ein überregional bedeutendes Handelszentrum. Der enge Kontakt zu Mitteleuropa und der Einfluss der zurückgekehrten Auswanderer aus Nordamerika ist noch heute im Stadtbild zu erkennen, denn viele vermögende Stadtbürger ließen sich Wohnhäuser im Stil der Gründerzeit errichten, wie sie vor allem in Deutschland und Österreich verbreitet waren. Reiche Kaufleute aus Korça waren regelmäßig auf den Messen in Leipzig und Wien vertreten. An den ebenfalls als Alleen angelegten Nebenstraßen und im Viertel südlich der Kathedrale sind noch zahlreiche dieser mehrstöckigen Häuser und durch Vorgärten von der Straße zurückgesetzte Villen erhalten. ...

Ebenfalls im Westen und weiter nördlich liegt das einst von der übrigen Wohnbebauung abgetrennte osmanische Viertel „Alter Basar“ (alb. Pazari i Vjetër). Teilweise noch gepflasterte Gassen sind außerhalb des Rechtecks angelegt. Die zwei- bis dreistockigen Häuser besaßen im Erdgeschoss Läden und Werkstätten, darüber Wohnungen. Von den einst 16 überlieferten Karawansereien (persisch/türkisch han, „Haus“), die als Unterkünfte für Karawanen und als Marktplätze dienten, sind noch zwei vorhanden. Davon ist eine durch moderne Umbauten zu einer Ladenpassage kaum mehr erkennbar. In schlechtem Zustand erhalten geblieben ist der Han i Elbasanit aus dem 19. Jahrhundert (oder früher). Das Gebäude umgibt einen fünfeckigen Innenhof mit Brunnen. Dieser diente als Standplatz für Pferde und als Markt. Das Erdgeschoss diente als Lagerraum. Darüber befindet sich eine hölzerne Galerie mit Zugang zu den Kammern. Letztere sind noch bedingt als Unterkunft nutzbar.
Jeden Vormittag findet in den Gassen ein Markt statt. Die Ruhe nachmittags hängt auch damit zusammen, dass etliche der Häuser nicht mehr bewohnt werden können. In einigen Bauruinen sind jedoch Roma-Familien eingezogen. Eine Sanierung des Viertels hätte häufig mit abbruchreifer Bausubstanz zu kämpfen. Das touristische Potential wird nicht oder kaum erkannt.

Wirtschaft
Ende des 19. Jahrhunderts wurden vor allem Wolle, Filz und Teppiche hergestellt. In den 1920er Jahren gab es Kleinfabriken für Strickwaren, Mehl, Seife, Zigaretten, eine Druckerpresse und ein Sägewerk. 1926 wurde die Braunkohleförderung bei Mborje aufgenommen.
In der Zeit der kommunistischen Herrschaft wurde die Stadt zu einem industriellen Zentrum. Es entstanden ein Kohlekraftwerk zur Nutzung der nahe gelegenen Braunkohlevorkommen, die Textil- und Teppichproduktion wurde industrialisiert, gebaut wurden auch eine Anlage zur Kupferverarbeitung und eine im ganzen Land bekannte Brauerei.
Mit dem Zusammenbruch des Kommunismus 1990 kam die Schwerindustrie wegen veralteter Produktionstechniken und der Randlage der Stadt innerhalb Albaniens annähernd zum Erliegen. Weitläufige Stadtviertel im Norden mit Industriebrachen zeugen davon.
Landesweit bekannt ist das in der Stadt gebraute Birra Korça.


 

Startseite