Albanien 53 - Mazedonien


Abstecher zum Ohrid-See / Mazedonien


Informationen zu Mazedonien und Ohridsee

Quelle Wikipedia, Auszüge: http://de.wikipedia.org/wiki/Mazedonien

Mazedonien (mazedonisch Makedonija Македонија; albanisch Maqedonia), auch Makedonien, amtlich Republik Mazedonien bzw. Republik Makedonien (maz. Republika Makedonija Република Македонија; alb. Republika e Maqedonisë) ist ein Binnenstaat in Südosteuropa.

Auf Grund des Namensstreits mit dem südlichen Nachbarn Griechenland wird er auch als ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (kurz EJRM; englisch Former Yugoslav Republic of Macedonia, kurz FYROM) bezeichnet.

Mazedonien wurde 1944 im Widerstand als Sozialistische Republik Mazedonien gegründet, war ab 1946 offiziell südlichste Teilrepublik des sozialistischen Jugoslawien und rief 1991 seine Unabhängigkeit aus. Seit Dezember 2005 hat Mazedonien den Status eines Beitrittskandidaten der EU. Das Land ist Mitglied der Vereinten Nationen (jedoch mit der Bezeichnung „ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien“), der CEFTA sowie Teilnehmerstaat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, des Europarats und des Kooperationsrats für Südosteuropa. Weiterhin ist Mazedonien Mitglied der Welthandelsorganisation, des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank.

Mazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas und befindet sich in einem Transformierungsprozess, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Das Land hat mit hohen Arbeitslosenzahlen und einer schwachen Infrastruktur sowie fehlenden Investitionen zu kämpfen.

Mit ca. 25.713 km² Fläche ist es etwas größer als Mecklenburg-Vorpommern (23.180 km²) und etwas kleiner als Brandenburg (29.479 km²).

Mazedonien hat etwa 2.062.294 Einwohner und ist ethnisch gemischt. Neben der größten Volksgruppe, den Mazedoniern, die etwa 64 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen, gibt es eine große Minderheit an Albanern (25 %). Auch kleinere Minderheiten von Türken (3,85 %), Roma (2,66 %), Serben (1,78 %), Bosniaken (0,84%) und Aromunen/Meglenorumänen (0,48 %) und anderen Ethnien (1,04 %) sind vorhanden. Durch diese Situation gab und gibt es immer wieder ethnisch motivierte Konflikte, vor allem zwischen Mazedoniern und Albanern. Nach den bürgerkriegsähnlichen Zuständen 2001 und dem danach unterschriebenen Friedensvertrag hat sich die Gesamtlage der Volksminderheiten im Land deutlich verbessert. Eine gesellschaftliche Gleichstellung aller Ethnien ist jedoch immer noch nicht erreicht.


Informationen zum Ohridsee

Quelle Wikipedia, Auszüge: http://de.wikipedia.org/wiki/Ohridsee

Der Ohridsee, mazedonisch Ohridsko Ezero Охридско Езеро, albanisch Liqeni i Ohrit, selten auch Liqeni i Pogradecit, ist der größte See Mazedoniens, einer der größten auf der Balkanhalbinsel und einer der ältesten der Erde. Der Wasserspiegel liegt 695 m über dem Meeresspiegel. Der Ohridsee hat eine maximale Tiefe von 287 Metern. Seine Fläche wird in Mazedonien mit 349 Quadratkilometern angegeben, während amtliche albanische Quelle sogar von 362,6 Quadratkilometern sprechen und sich in der Literatur auch weitere Zahlen wie 358 Quadratkilometer finden. Der größere Teil gehört zur Republik Mazedonien, der kleinere zur Republik Albanien, wobei auch hier unterschiedliche Zahlen vorliegen. Am mazedonischen Ufer sind Ohrid und Struga die wichtigsten Städte, am albanischen ist es Pogradec. Insgesamt leben mehr als 200.000 Menschen rund um den See.

Zu- und Abflüsse
Der Ohridsee, dessen Einzugsgebiet 1414 Quadratkilometer groß ist, verfügt über keinen wesentlichen Zufluss. Er wird durch zahlreiche Quellbäche gespeist. Die wichtigste Quelle liegt beim Kloster Sveti Naum. Dort tritt Wasser hervor, das unterirdisch aus dem 200 m höher und südöstlich vom Ohridsee gelegenen Prespasee zufließt. Ob diese Verbindung jedoch immer noch besteht bzw. wann und wie lange sie bestanden hat, ist nicht sicher. Möglich ist, dass diese Verbindung temporärer Natur ist und durch geologische Prozesse im Karstgestein des Bergmassivs zwischen beiden Seen geöffnet und getrennt wird. Auf der albanischen Seite liegt eine wichtige Quelle im Park von Drillon nahe dem Ort Tushemisht. Eine weitere, unterirdische Quelle bei Tushemisht wird für die Wasserversorgung von Pogradec genutzt.
Entwässert wird der See bei Struga durch den Fluss Schwarzer Drin zur Adria hin. Schleusen regulieren den Abfluss.

Entstehungsgeschichte
Der Ohridsee gehört zu den ältesten Seen der Welt. Sein Alter wird auf 2 bis 5 Millionen Jahre geschätzt, das Vorkommen endemischer Arten (s. u.) lässt auf eine Entstehung im Pliozän, also vor mehr als 2,6 Millionen Jahren, schließen. Der See entstand durch einen Grabenbruch. Die auch heute auftretenden tektonischen Aktivitäten bedingen wahrscheinlich auch die Existenz eines etwa 100 Meter hohen subaquatischen Berges.

Forschung
Anhand der vorhandenen lückenlosen Sedimente im See ist eine Erforschung der paläoklimatologischen Bedingungen gut möglich. Gegenwärtig widmen sich u. a. Forscher der Rekonstruktion der spätquartären Klima- und Umweltgeschichte des Sees.

Flora und Fauna
Als Europas bekanntester Langzeitsee ist der Ohridsee wegen seiner Fauna bemerkenswert. Viele der in den übrigen europäischen Gewässern typischen Fischarten fehlen, z. B. alle Echten Barsche, die Äschen, Saiblinge und Coregonen, der Hecht und der Dreistachlige Stichling.

Dagegen kommen hier einige auf dem Balkan endemische Fischarten vor, z. B. der Barbengründling (Aulopyge huegelii) und weitere Karpfenfischarten aus den Gattungen Pachychilon und Phoxinellus. Wirtschaftlich bedeutend ist die endemische Ohridforelle (Salmo letnica; maz. Ohridska pastrmka, alb. Koran). Sie ist wegen Überfischung bedroht, wird aber auch in Fischfarmen gezüchtet. Ebenfalls gefährdet oder bereits ausgestorben sind Salmo ohridanus (alb. Belushka, maz. Belvica), Salmo balcanicus, Salmo lumi und Salmo aphelios.

Es finden sich auch verschiedene Vertreter der Gastropoden, die sich während des Mesozoikums im Paratethys ausbreiteten. Neben dem Fischfang ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle der rings um den See gelegenen Gemeinden.

Südöstlich des Sees liegt der Nationalpark Galičica, der das gesamte Galičica-Gebirge umfasst und sich bis zum Prespasee erstreckt. Zusammen mit der Altstadt von Ohrid gehören dieser Uferabschnitt und der ganze See seit 1979 zum UNESCO-Welterbe.

An den Hängen des nordwestlich gelegenen Jablanica-Gebirges gibt es Weinbauflächen und Kastanien-Plantagen. Die Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella) wurde hier erstmals in Europa beobachtet.

Geschichte
Antike Völker und Stämme wie die Illyrer, die Makedonen und die Griechen siedelten rund um den See und gründeten die Städte Lychnidos (heute Ohrid), Enhallon (vielleicht heutiges Struga) und Damastion. In der illyrischen Stadt Damastion, deren Lage nicht bekannt ist, aber die durch dort geprägte Silbermünzen überliefert ist, befand sich eine Silbermine. Die Städte profitierten von Rohstoffen wie Gold und Silber in der Umgebung. Das Siedlungsgebiet am Ohridsee war umstritten und Schauplatz von wiederholten Konflikten. Die Makedonen konnten die Region unter Philipp II. (359–336 v. Chr.) unter ihre Herrschaft bringen.

Am Ohridsee führte in der Antike auch die Römerstraße Via Egnatia vorbei, die die östliche Adriaküste mit Thessaloniki und Konstantinopel verband. Um die erste Jahrtausendwende war Ohrid kurze Zeit die Hauptstadt des bulgarischen Reiches.

Am 5. September 2009 sank ein Ausflugsschiff im Ohridsee mit bulgarischen Touristen an Bord rund 250 m vom Ufer in Ohrid entfernt, wobei 15 Menschen ums Leben kamen. An Bord des 1924 in Deutschland gebauten Schiffs befanden sich deutlich mehr Personen als zugelassen. Da die Ursache des Unglücks lange nicht klar war, waren mehrere, darunter auch skurrile Theorien im Umlauf. Die örtliche Polizei erklärte einige Monate später, dass das Schiff zu viele Passagiere hatte und dass es fast keine Rettungsringe an Bord gab. Dies führte zu den relativ vielen Toten.

Im Sommer 2014 wurde erstmals eine regelmäßige Bootsverbindung für Touristen zwischen Ohrid und Pogradec aufgenommen.


Reiseroute: Von Korça über Kloster Sveti Naum (Свети Наум) nach Ohrid (Охрид)

Google Maps https://goo.gl/maps/otQcL

 

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