Albanien 10 - Kruja |
Der Ort 1
Quelle Wikipedia,
Auszug:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kruja
Kruja (albanisch auch Krujë; im lokalen gegischen Dialekt Kro, -ja; italienisch
Croia; türkisch Akçahisar) ist eine Kleinstadt im nördlichen Mittelalbanien.
Kruja hat 11.721 Einwohner (2011) und ist Amtssitz des gleichnamigen Kreises.
Etymologie
Der Name der Stadt kommt vom Albanischen und bedeutet soviel wie „Quelle“ oder
„Brunnen“ (kro, -i). In byzantinischen Dokumenten des frühen 7. Jahrhunderts
taucht der Name Kroaí (griechisch Κροαί) erstmals auf, während im Lateinischen
die Stadt Croia, Croya und Croarum genannt wurde. In der osmanischen Periode
nannten sie die Türken Ak Hisar oder Akçahisar, was im Türkischen so viel wie
„weiße Burg“ bedeutet.
Geographie
Kruja liegt am westlichen Fuße des Mali i Krujës, einem Gipfel der
Skanderbeg-Berge, auf einer Meereshöhe zwischen 400 und 640 Meter hoch über der
Küstenebene, welche durch den Ishëm hin zur Adria entwässert wird.
Geschichte
Im Frühmittelalter entwickelte sich Kruja zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert von
einer mittelgroßen Burgsiedlung zu einem urbanen Zentrum. Davon zeugen Artefakte
aus dieser Zeit, die in Gräbern gefunden wurden und den hohen gesellschaftlichen
Status sowie den Reichtum der Beigesetzten. Im 9. Jahrhundert war die Stadt Sitz
eines Bischofs namens David, der als Teilnehmer am Vierten Konzil von
Konstantinopel bezeugt ist.
1190 begründete Progon das Fürstentum Arbanon mit der Burg Kruja als
Herrschaftszentrum. Es war das erste von einem albanischen Adligen beherrschte
Fürstentum. 1415 wurde Kruja durch die von Sultan Mehmed I. geführten
osmanischen Truppen erobert. In der Mitte des 15. Jahrhunderts eroberte
Skanderbeg mit seiner Liga von Lezha die Stadt zurück und verteidigte von der
Festung aus Albanien mehrere Jahrzehnte gegen die vordringenden Osmanen. Diese
griffen die Burg danach wiederholt an, so zum Beispiel bei der monatelangen,
aber erfolglosen Ersten Belagerung im Jahr 1450. Erst nach dem Tod von
Skanderbeg konnten die Türken 1478 Kruja und ganz Albanien vollständig besetzen
und mehr als 400 Jahre beherrschen. Im 16. Jahrhundert wurde die Basar-Moschee
errichtet, die noch heute steht. 1617 wurde das mittelalterliche Kruja durch ein
starkes Erdbeben verwüstet.....
Sehenswürdigkeiten
Die Festung Kruja ist für die albanische Nation ein historisches Heiligtum. Das
Skanderbeg-Museum innerhalb der Festungsmauer, in dem an den Kampf der Albaner
unter Skanderbeg und seiner Liga von Lezha erinnert wird, wurde von der
Architektin Pranvera Hoxha, der Tochter von Enver Hoxha, konzipiert und soll den
Anschein einer mittelalterlichen Trutzburg erwecken. Innerhalb der
Festungsmauern befindet sich weiterhin eine kleine Tekke der Bektaschi, ein
Ethnographisches Museum und ein Türkisches Bad. Im unteren Teil der Festung
befinden sich zahlreiche kleine Wohnhäuser, in denen noch immer Familien leben.
Am Fuße des Burghügels liegt eine restaurierte Basarstraße, deren Gebäude aus
dem 19. Jahrhundert stammen und die typische Architektur der Berggegend
widerspiegeln.
Für Touristen, welche die Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchen, gibt es einige
Hotels, Cafés, Bars und zahlreiche Souvenirstände wie sonst kaum in Albanien.
Die meisten Besucher reisen für ein paar Stunden aus Tirana oder Durrës an oder
machen kurz auf der Durchreise Halt. Es werden Stadtführungen angeboten.
Auf dem Berg oberhalb der Stadt liegt in einer Höhle eine der mutmaßlichen
Grabstätten Sari Saltiks, eines Heiligen des Bektaschi-Ordens. Eine Bergkette
weiter östlich findet sich der Nationalpark Qafë Shtama. Am Fuß des Berges
unweit von Fushë-Kruja befinden sich die Ruinen der illyrischen Stätte Zgërdhesh.
Wirtschaft
Die Stadt entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten rückläufig und hat auch an
Bevölkerung verloren. Die besser zugänglichen Orte Fushë-Kruja und Thumana in
der Ebene haben heute mehr Einwohner als Kruja. Die Stadt bietet vor allem als
Verwaltungszentrum und im Tourismusbereich etwas Arbeit. Die Region ist auch
bekannt für traditionelles Handwerk und Souvenirs, die hier produziert und
verkauft werden.
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