Krankheiten, die Etschenreutter u.a. erwähnt:
Die Sammlung in der Tabelle ist nicht vollständig. Einige Felder sind noch leer oder mit Fragezeichen versehen. Falls jemand dazu etwas weiß, wäre ich für Hinweise dankbar (bitte über 'Kontakt' melden). Die Bedeutungen habe ich über das Internet recherchiert. Einige Links dazu am Ende der Seite unten.
Etschenreutter scheint noch sehr der antiken Humoralpathologie oder der Viersäfte-Lehre zu folgen (s. dazu Artikel auf der Seite unten).
Bezeichnung bei Etschenreutter |
Bedeutung |
Abnemmen / abkommen |
Abnehmen, Abmagern, Amputation |
Affter herauß gehet |
Sichtbare Ausstülpung der Afterschleimhaut bzw. der Mastdarmschleimhaut, mitunter auch der gesamten Mastdarmwand durch den Analkanal nach außen |
Alt schaeden |
Nicht auskurierte Krankheiten |
alte fiebern |
nicht auskuriertes Fieber |
Eitergeschwür, Abszeß |
|
Athem schwer |
Asthma |
auffgeblasen miltz |
Geschwollene Milz |
auffgeblaßne unnd geschwolne schenckel |
Geschwollene Beine, Schenkel |
aussatz |
Lepra |
beermutter geschwulst |
Geschwür in der Gebärmutter |
Beermutter verruckt |
Verschobene Gebärmutter |
beissen |
Brennen, beißen, |
Blaest / wind |
Blähung |
bloeden frawen |
Kranke Frauen |
bloeden magen |
magenkrank |
bloedes haupt |
Krankheiten des Kopfes |
bloedes gesicht |
Krankes Gesicht, |
bloedigkeyt |
Schwäche, Krankheit |
bloedigkeyt der augen |
Fehlsichtigkeit |
Blutflueß |
Ruhr, blutiger Durchfall |
blutigen außwurff |
Blutiger Auswurf |
Cholera |
Cholera |
cholerisch | erregbar, hitzig, hitzköpfig, hysterisch, jähzornig, reizbar, unbeherrscht, explosiv, heftig |
cholerische feüchtigkeyten |
Cholera, Gallenruhr, Gallenkrankheit |
cholerische kranckheyten |
Magenbeschwerden, Brechreiz |
Colica |
heftiger krampfartiger Schmerzanfall (z. B. Gallen- oder Nierensteinanfall) |
complexion |
Zusammensetzung und Disposition des menschlichen Körpers, Zuordnung der 4 Temperamente; Zusammenwirken der 4 Elemente; Begiff aus der 4-Säfte-Lehre des spätantiken Arztes Galenos, Hautfarbe, |
contracte glider, contractur |
Krampf, Paralysis, Lähmung, Muskelschrumpfung, fehlerhafte Gelenkstellung mit Bewegungsbehinderung durch Schrumpfung der Muskeln, Bindegewebe oder Haut nach Unfall (auch Verbrennung), Lähmung oder Entzündung) |
darmgicht |
Kolikartiger Darmkrampf, Darmverschluss, Entzündung oder Lähmung des Darms |
dreitaegig feber |
Malaria tertiana, Fieberanfälle jeden 3. Tag |
durchlauff | Durchfall |
engbrustigkeit |
Angina pectoris, Asthma, Kurzatmigkeit |
erkelte glyder |
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erkelte muter |
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erlambte glider |
lahme Glieder |
erstarrete nerven |
Nervenlähmung? |
Fallendsucht |
Epilepsie |
Faulsfeber, putrida febris |
Typhus, fiebrige Blutzersetzung, übelriechendes Fieber, Blutvergiftung, |
feüchte kranckheyten |
Krankheiten, bei denen Schleim erzeugt wird, z.B. Schnupfen |
Feulung, feüle |
Geschwürbildung, Sepsis |
fiertegigen fieber |
Malaria quartana, Fieberanfälle jeden 4. Tag |
fistel |
Fistel |
Fluß |
Sekretion, Kattarh, Ekzem, Rheumatismus, Gicht |
Fluß der augen |
triefende Augen |
Frantzosen kranckheyt |
Syphilis |
frawen ihr kranckheyt |
Menstruationsblutung |
gelbsichtig |
Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute durch erhöhten Gehalt des Blutes und der Gewebe an Gallenfarbstoff (Bilirubin); Symptom verschiedner Krankheiten der Leber, Gelbsucht |
gelsucht |
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geschwer |
eitrige Wunde, Geschwulst |
Gewalt Gotts |
Epilepsie; Krankheit, die man nicht erklären kann |
Gewerb kranckheyt |
Gelenkkrankheit |
Gflechten, geflechten |
Gewebe; Flechten, Hautkrankheit? |
gilbechte humores |
gelbliche Säfte |
gicht |
Stoffwechselerkrankungen infolge gesteigerter Harnsäurebildung oder verminderter –ausscheidung mit anfallartigen akuten Gelenkentzündungen durch abgelagerte harnsauere Salze z. B. an Großzehe (Podagra) |
gichtbruchig |
an Gicht erkrankt; gelähmt; |
Glider kelte |
Gelenkrheumatismus |
glidersucht |
Rheuma, Gelenkschmerzen, Arthritis, Gicht |
gliderwee |
Rheuma |
Grieß |
Gallen- oder Nierensteine |
Grimme mutter |
Kolik, Bauchgrimmen |
Grimmen |
Kolik, Schmerz, |
Grimmen durch den harn und stulgan |
Schmerzen in der Harnröhre, im After |
grind |
Grindflechte, Hautausschlag |
Gsicht der augen |
Sehkraft? |
Gsicht der glider |
|
Gulde ader |
Hämorrhoiden |
harn schwerlich lassen gehen |
Entzündung der Harnwege, Blasenentleerungsstörung |
harnwinde |
Blut im Urin, dunkler Urin |
Härte der Glieder | Lähmung, Versteifung, |
harten athem |
Asthma? |
Hauptfluß |
Nasenkatarrh, Stirnhöhlenvereiterung |
Hauptwee |
Kopfschmerz, Typhus |
Haupt wuest |
Grippe |
Hertzgesper |
Asthma, Herzlähmung, Herzkrampf, Herzleiden, |
hitzig |
Fiebrig, Typhus |
hitzige apostem | akute Geschwüre |
hitzige leber |
Leber Krankheit |
Hitziger magen |
Magenkatarrh |
Hoeffer, Hofer | ? Buckel, Höcker, Kropf, Auswuchs, Erhebung des Rückens |
hufftweh |
Ischias |
jucken |
Krätze, Kratzen bei Hautkrankheiten, Hautjucken |
kalte apostem |
ältere Geschwüre |
kalte mutter |
Unfruchtbarkeit? |
kaltweh |
Schüttelfrost, Wechselfieber, Kaltes Fieber, |
keichen |
Keuchen, Asthma |
kelte |
Schüttelfrost |
koder |
schleimiger, zäher Auswurf |
Krepssen, Krepß |
Krebs |
Kretze, kretzigkeyt |
Krätze, Kratzen bei Hautkrankheiten |
leib erkaltet |
|
lenden geschwulste |
Geschwulst in Nieren, Lenden |
lendenstein |
Nierenstein |
lendewee |
Kreuzschmerzen, Rückenschmerzen, Hexenschuss |
Leüß |
Läuse |
lungensucht |
Schwindsucht, Tuberkulose |
Maltzey, Malatzey |
Aussatz, Lepra, Krebs |
Matrix anligen |
Gebärmutter Krankheiten |
Melancholey |
Milzsucht, Trübsinn, Schwermut, Schwarzgalligkeit |
Mola |
Mondkalb, Windei, entartete Frucht, nach der Beschaffenheit als Blasen-, Blut- und Trauben oder Fleischmole unterschieden; Störung der Embryonalentwicklung in der Schwangerschaft; Missgeburt in Gestalt eines unförmigen Fleischklumpens |
monkalb |
|
mutter schmertzen |
Schmerzen der Gebärmutter |
Nagel | Einseitiger, wie von einem ins Gehirn eingeschlagenen Nagel herrührender Kopfschmerz |
nasen schweiss |
laufende Nase, Schnupfen |
nerven suchten, feber |
Typhus |
newen aussatz |
Neuer Aussatz |
Oelschenckel |
Ödembildung an den Beinen, Geschwüre, Beinschwellung |
offne schaeden |
offene Wunden, Geschwüre |
ohren brentzel |
Ohrenschmerzen? Ohrenbrennen |
Podagram, Podagran |
(Fuß)Gicht, Lahmheit |
Quartan |
Wechselfieber, Malaria |
Raud |
juckende Hautkrankheit, Aussatz, Lepra |
ritt, ritten |
Schüttelfrost, Fieber |
Rottlauffen |
Wundrose |
Schaebe |
Hautkrankheit, Krätze |
schebigkeit |
Hautkrankheit, Krätze |
schebigkeyt der haut |
Hautkrankheit, Krätze |
Schiffermaeler |
|
Schlaffsucht |
Grippe, Benommenheit |
Schlag, schlagfluß |
Stocken der Säfte, Schlaganfall, Gehirnblutung, Gehirnschlag, |
schnauppen |
Schnupfen |
Schnuder |
Nasenschleim, Rotz |
schunder |
Schmutz? |
Spuelwürm |
Spulwurm, (Ascaris lumbricoides), parasitischer Fadenwurm |
Strauchen |
Influenza, Rheumatismus |
Tertiana |
Malaria tertiana, Fieberanfälle jeden 3. Tag |
Tropff |
Schlaganfall |
trucknen |
Austrocknen |
Undoewig |
Unverdaulich, Magenbeschwerden, |
unfruchtbarkeyt |
Unfruchtbarkeit |
unsauberkeit der haut |
Hautkrankheiten, Ausschlag |
verschlempte mutter |
verschleimte Gebärmutter |
verschleumbter magen |
verschleimter Magen |
verstopffung der glider |
Schlaganfall, Lähmung der Gliedmaßen |
verstopffung der lungen |
Atembeschwerden, Lungenembolie |
verstopfung des eingeweids |
Überfüllung od. Verstopfung der Eingeweide |
verstopfung des Hirns | |
verstopffung des miltz unnd leber |
Leberverhärtung, Melancholie |
verzehrung |
Schwindsucht, abnehmen, abmagern, Auszehrung, Entkräftung |
Virilitas |
Mannbarkeit, Männlichkeit |
viertaegig feber |
Malaria quartana, Fieberanfälle jeden 4. Tag |
wassersucht |
Hydrops, Oedem: vermehrte Flüssigkeitssammlung in Gewebe und Körperhöhlen |
weiber die von Natur kalt |
Unfruchtbarkeit? |
weiberfluß |
Menstruation, Leukorrhö |
weiche geschwulst der schenckel |
Geschwür am Unterschenkel, Offenes Bein |
weissen fluß der frauwen |
Leukorrhö, Fluor albus , dicker weißgelber Ausfluss aus der Scheide |
Wuth |
Zorn, Wut, Rasen |
zipperlein |
Gicht des Fußes |
zitrachten |
Hautflechte |
zittermeler |
Bezeichnung verschiedener flechten- und krätzeartiger Hautkrankheiten |
zittern |
Tremor, Zittern |
zorn |
Wutanfall, Tobsucht, Wahnsinn, Mandelabszeß mit Eiter, Wut, |
Aus: WIKIPEDIA
Humoralpathologie
Die naturwissenschaftlich als veraltet geltende, jedoch von den
Geisteswissenschaften und von der rationalen Psychologie als aufschlussreich
beurteilte Humoralpathologie oder Viersäftelehre wurde von den Hippokratikern in
ihrer Schrift Über die Natur des Menschen (um 400 v. Chr.) ausgehend von der
Elementenlehre des Empedokles (490-430 v. Chr.) als Krankheitskonzept entwickelt
und von Galenos in seiner endgültigen Form niedergeschrieben. Die Ursprünge der
Säftelehre können im alten Ägypten vermutet werden. Als Inhalt der Blutgefäße
wurden dort weiße Galle, schwarze Galle, Blut und Schleim angenommen.
Die vier Säfte:
Die vier Säfte sind
* Blut,
* schwarze Galle,
* weiße oder gelbe Galle und
* Schleim.
Jeder Saft besitzt zwei für ihn charakteristische Qualitäten:
Tab. 1: Qualitäten
Wärme und Feuchtigkeit
Die vier Säfte gingen so analog aus den Vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und
Erde hervor. Jeder dieser Säfte wird in einem eigenen Organ gebildet.
Die Ausgewogenheit der Säfte (Eukrasie) ist äquivalent mit der Gesundheit des
Menschen. Krankheiten entstanden der Humoralpathologie zufolge durch Störungen (Dyskrasie)
dieser Ausgewogenheit.
Das Viererschema kommt auch in der Temperamentenlehre, den vier Jahreszeiten und
dem unterschiedlichen Lebensalter zur Anwendung, die alle einen integralen
Bestandteil von Galens Viersäftelehre darstellen. Darüber hinaus ist die
Elementelehre bzw. damit korrespondierende naturphilosophische Vorstellungen
auch bei den Begriffsbildungen von Seele und Psyche nachzuweisen. Sie bestätigt
sich insofern auch heute noch sprachlich bedeutsam in z.B. in wissenschaftlichen
Auseinandersetzungen über terminologische Präferenzen (Seele-Psyche). - Die
Übergangselemente Feuer und Wasser sind die Orientierungspunkte für das
Enneagramm. Dort wird das Element Feuer unten, das Element Wasser oben, das
Element Luft links und das Element Erde rechts dargesetellt. Linke und rechte
Seite des Enneagramms sind daher die männlichen und weiblichen Charaktere, von
denen auch C.G. Jung - ohne Bezug auf das Enneagramm - in seiner Unterscheidung
von Animus und Anima spricht. Die Unterscheidung zwischen männlichen und
weiblichen Charakteren im Enneagramm wird von Claudio Naranjo beschrieben.[1]
Der Begriff des Übergangselements geht auf Heraklit zurück, siehe die bereits
oben angegebene Unterscheidung von Seele und Psyche im Artikel "Seele".
Tab. 2 Elemente
bzw. Säfte
Im philosophischen Lexikon von Schischkoff wird die Tafel der Temperamente
entsprechend der Wortbedeutung von Temperament = richtige Mischung wie folgt als
Mischung von Gefühls- und Willensqualitäten - hier leicht modifiziert - in Tab.
3 dargestellt. Sie erscheint hier insofern von Interesse, als sie die Übergänge
von der Elementenlehre vor und bis Hippokrates (460-377 v.Chr.) und der sich
später entwickelnden Temperamente- und Säftelehre durch Galen (131-201 n.Chr.)
verdeutlicht. Sie ist inhaltlich mit Tab. 1 Qualitäten Wärme und Feuchtigkeit
vergleichbar. Lediglich die Parameter wurden hier psychologisch bezeichnet, die
Säfte in runde Klammern gesetzt durch die korrespondierenden Elemente ergänzt.
Medizingeschichtlich bedeutsam erscheint, dass bereits Hippokrates den Charakter
der Medizin als Erfahrungswissenschaft begründete. Hippokrates scheint sich
jedoch an Heraklit angelehnt zu haben.[3] Von daher ist der Gegensatzcharakter
der Elemente- und Säftelehre zu verstehen. Diese Darstellung ist auch insofern
als medizinhistorische Darstellung von Interesse, als hier die psychophysische
Korrelation und damit das Leib-Seele-Problem angesprochen wird, einem Thema, das
später wieder von Ernst Kretschmer (1888-1964) und seiner Konstitutionslehre
aufgegriffen wird.
Tab. 3 Willens- und
Gefühlsqualitäten (Temperamentenlehre)
Hippokrates lehrte, dass der jeweilige Anteil der Körpersäfte je nach
Jahreszeiten schwankte:
* Winter: Schleim nimmt zu, denn er ist am kältesten.
* Frühling: Der Schleim im Körper ist noch stark, das Blut nimmt zu infolge des
Regens und der warmen Tage.
* Sommer: Das Blut behält seine Stärke, die Galle steigt im Körper an und
bewahrt diesen Zustand bis zum Herbst.
* Herbst: Das Blut wird gering, die Galle beherrscht den Körper im Sommer und im
Herbst.
Behandlung
Galen, der das gesamte medizinische Wissen seiner Zeit zusammengefasst hatte und
den Vorstellungen der Hippokratiker folgte, betonte, dass es die Aufgabe des
Arztes sei, dieses Ungleichgewicht durch Diätetik, Arzneimittel oder auch
chirurgische Maßnahmen wieder aufzuheben.[A 1] Er übte nicht zuletzt aufgrund
seiner rhetorischen Begabung und seiner Überzeugungen einen außerordentlichen
Einfluss bis ins 19. Jahrhundert unserer Zeitrechnung aus. Wie Aristoteles war
er überzeugt, dass die Natur vollkommen sei und nichts umsonst mache, und
vertrat eine monotheistische Weltsicht.
Die von ihm vertretenen Theorien bildeten die Grundlage der Medizin der
Hildegard von Bingen, der Physiognomik eines Johann Kaspar Lavaters und der
Ernährungslehre. Im übrigen bezog sich auch Sebastian Kneipp bei seiner
Wasserkur auf die Erkenntnisse Galens, nach denen überflüssige Säfte aus dem
Körper abgeleitet werden müssten.
Humoralpathologie
und Esskultur des Mittelalters
Das mittelalterliche Verständnis über Ernährung basierte weitgehend auf der
antiken Humoralpathologie. Die Humoralpathologie hat damit die Esskultur des
Mittelalters stark beeinflusst. Nahrungsmittel wurden als „warm“ oder „kalt“ und
„feucht“ oder „trocken“ klassifiziert. Von geübten Köchen wurde erwartet, dass
sie die Lebensmittel so kombinierten, dass sie sich gegenseitig ausglichen und
ergänzten.[4] Auf diese Weise sollten die Körpersäfte in Einklang gehalten
werden: Cholerikern wurde empfohlen, ihre Nahrungsmittel nicht zu stark zu
würzen, denn Gewürze galten als heiß und trocken und somit den Eigenschaften des
cholerischen Menschen verwandt. Fisch galt als „kalt“ und „feucht“ und sollte
daher in einer Weise zubereitet werden, die „trocknend“ und „erhitzend“ war.
Fisch wurde entsprechend frittiert oder im Ofen gebacken. Zum Würzen wurden
Gewürze verwendet, die man als „heiß“ und „trocken“ einordnete. Rindfleisch galt
als „trocken“ und „heiß“. Es wurde daher meistens gekocht. Schwein galt als
„heiß“ und „feucht“; die bevorzugte Garmethode war es daher, Schweinefleisch am
offenen Feuer zu rösten.[5] Dort, wo mittelalterliche Rezeptsammlung Vorschläge
für die Verwendung alternativer Zutaten machen, geben sie der Einordnung der
Lebensmittel in der Humoralpathologie gelegentlich mehr Gewicht als ihrem
Geschmack.[6] Als ideale Nahrungsmittel galten die, die als warm und feucht
eingestuft wurde – dies sollte der menschlichen Natur am meisten entsprechen.
Die einzelnen Speisen sollten fein gehackt oder püriert werden, um eine gute
Durchmischung der Zutaten zu erreichen. Ein Gericht, das diese Anforderung
idealtypisch erfüllte, war Blanc manger, das bis weit in die Neuzeit von der
Mittel- und Oberschicht in fast ganz Europa gegessen wurde: In einer Masse aus
zerstoßenen Mandeln wurden Hühnerbrüste zusammen mit Reismehl, Schmalz und
Zucker gegart und anschließend zu einer Paste zerstoßen und püriert.
Quelle und weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Humoralpathologie
Links dazu:
http://plbg.de/lexikon/genealogie/krankheiten.htm Historische Krankheitsbezeichnungen
http://www.genealogie24.com/Krankheiten.htm Alte Krankheiten
http://www.muehle-com.de/HP-Tools/html/krankheiten.html Krankheiten
http://www.andreas-karstens.de/Krankheiten/krankheiten_a.htm Alte Krankheitsbezeichnungen und Todesfolgen
http://www.daniel-stieger.ch/krankheiten.htm Alte Krankheitsbezeichnungen
http://www.antiquusmorbus.com/German/GermanA.htm Archaic Medical Terms (engl.)
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher.... Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher... Elsässisches Wörterbuch
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher... Mittelhochdeutsches Wörterbuch
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