Agra: Rotes Fort 1


Agra ist eine etwa 1,7 Millionen Einwohner zählende Stadt im Westen des Bundesstaats Uttar Pradesh in Indien. Sie war mit Unterbrechungen von 1526 bis 1648 die Hauptstadt des Mogulreiches und weist mehrere zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Stätten auf. Seit dem Jahr 1886 ist Agra Sitz eines katholischen Erzbistums.

Lage
Agra liegt etwa 220 km (Fahrstrecke) südöstlich der indischen Hauptstadt Delhi im fruchtbaren Schwemmland des Flusses Yamuna in einer Höhe von ca. 168 mü. d. M. In der Umgebung der Stadt gibt es keine natürlichen Stein- und Felsvorkommen; so bestehen alle Bauten früherer Zeiten in ihrem Kern aus Ziegelsteinen und wurden mit rotem Sandstein oder mit Marmor aus Rajasthan verkleidet.

Geschichte
Die Geschichte Agras reicht in das Altertum zurück, wo sie im Mahabharata unter dem Namen Agrevaṇa (Sanskrit अग्रेवण) erwähnt wird. Im Jahr 1080 wurde die Stadt von Heereseinheiten der aus Afghanistan stammenden muslimischen Ghaznawiden eingenommen. Die heutige Stadt wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Sikandar Lodi angelegt, der auch die Hauptstadt des Sultanats von Delhi hierher verlegte. Im Zuge der Eroberung des Sultanats durch Babur fiel Agra 1526 an die Moguln. Babur hielt sich häufig in Agra auf und legte den Ram Bagh an, einen der ersten Mogulgärten. Die Blütezeit Agras begann mit dem Regierungsantritt Akbars (reg. 1556–1605), der die Stadt ausbaute, und hielt bis in die Regierungszeit Aurangzebs (reg. 1658–1707) an. Mit dem Niedergang des Mogulreiches verlor auch Agra an Bedeutung. Unter den Briten war Agra seit 1836 – neben Lucknow und Allahabad – eine der Hauptstädte der North-Western Provinces und ab 1902 der United Provinces of Agra and Oudh.


Satellitenbild: Google Earth


Das Rote Fort ist eine Festungs- und Palastanlage aus der Epoche der Mogulkaiser und diente im 16. und 17. Jahrhundert mit Unterbrechungen als Residenz der Moguln. Das Rote Fort wurde 1983 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Ein Teil des Geländes wird heute militärisch genutzt und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Das Fort liegt auf einem teils natürlichen (Uferböschung), teils von Menschenhand aufgeschütteten Hügel am Ufer des Yamuna-Flusses und ist nur etwa 2,5 Kilometer vom Taj Mahal entfernt.

Plan des Fort aus 'Murray's Handbooks for Travellers' 1911 (Wikipedia)

 

Geschichte
Der Bau des Forts wurde 1565 unter Akbar dem Großen, der die Hauptstadt von Delhi hierher verlegen ließ, aufgenommen und unter seinen Nachfolgern, vor allem unter Shah Jahan, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erweitert. Die Ummauerung war bereits 1571 abgeschlossen. Palastbauten wurden jedoch nicht errichtet, da Akbar bereits kurze Zeit später (1572) in Fatehpur Sikri eine neue Hauptstadt gründete, die er jedoch ebenfalls bald wieder aufgab um in Lahore zu residieren. Während Akbar vorwiegend mit rotem Barauli-Sandstein der Region Dholpur im heutigen Rajasthan[1] bauen ließ, bevorzugte Shah Jahan weißen Marmor mit Verzierungen aus Glas und Halbedelsteinen als Baumaterial. 1648 wurde die Hauptstadt nach Delhi zurückverlegt, womit auch das Rote Fort an Bedeutung verlor. Nach seiner Machtergreifung 1658 stellte Aurangzeb seinen Vater Shah Jahan im Roten Fort von Agra unter Hausarrest, wo dieser im Jahre 1666 auch starb.
1803 wurde es durch britische Truppen eingenommen. Während des indischen Aufstandes von 1857 war das Rote Fort einer der Orte bewaffneter Auseinandersetzungen.

Architektur
Die gesamte Fort-Anlage hat einen halbmondförmigen Grundriss und ist von einer bis zu 21 Meter hohen Mauer umgeben, deren Umfang 2,4 Kilometer beträgt. Die Mauer besteht in ihrem Kern, wie die Mehrzahl der umschlossenen Gebäude, aus Ziegelstein und ist mit roten Sandsteinplatten verkleidet. Von diesen roten Sandsteinplatten rührt auch der Name des Forts. Nur zwei Haupttore, das Delhi-Tor und das Lahore-Tor, gewähren Einlass in das riesige Gelände. Im Innern befinden sich repräsentative Palastbauten aus der Zeit Shah Jahans sowie Moscheen und Gärten. Der Baustil vereint in harmonischer Weise Elemente islamischer und hinduistischer Baukunst. Die von Shah Jahan im 17. Jh. erbauten Palastbauten im Inneren des Forts sind ganz mit weißem Marmor verkleidet und mit Stein- oder Glasintarsien geschmückt. Die kleinen Wandnischen erinnern an persische Vorbilder.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Agra (Auszüge)
https://de.wikipedia.org/wiki/Rotes_Fort_(Agra) (Auszüge)

 

 

 

 


 

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