Libyen 12 |
Ghadames (arabisch غدامس Ghadāmis, DMG Ġadāmis, lokales Berberisch
ʕadēməs, Rhadames) ist eine Oasenstadt im westlichen Libyen. Sie liegt rund 550
km südwestlich von Tripolis im libysch-algerisch-tunesischen Länderdreieck.
Die Oase wird von Berbern und einigen Tuareg bewohnt und hat 7.000 Einwohner.
Traditionell residiert hier der Clan der Imanan, die als Könige der nördlichen
Tuareg und Abkömmlinge des Propheten Mohammed galten.
Der ummauerte Altstadtkern der Oasenstadt ist seit 1986 als Weltkulturerbe der
Unesco anerkannt. Bemerkenswert ist vor allem, dass jeder der sieben in Ghadames
lebenden Clane ein eigenes Stadtviertel mit Fest- und Versammlungsplatz besaß.
In den 1970er Jahren wurden von der Regierung neue Wohnhäuser außerhalb der
Altstadt gebaut. Trotzdem kehren im Sommer viele Bewohner in die Altstadt
zurück, da diese auf Grund der Architektur besseren Schutz vor der Hitze bietet.
Erste Berichte über Ghadames liegen erst aus römischer Zeit vor, in der an
diesem Ort zumindest zeitweise Truppen stationiert waren. Im 6. Jahrhundert war
die Oase auch Sitz eines Bischofs, nachdem die Bevölkerung von Byzanz aus
christianisiert worden war. Im 7. Jahrhundert geriet Ghadames unter die
Herrschaft der muslimischen Araber. Die Bevölkerung nahm schnell den Islam an.
Bis ins 19. Jahrhundert hatte Ghadames als Stützpunkt für den Transsaharahandel
erhebliche Bedeutung.
Der Afrikaforscher Gerhard Rohlfs hat in seinem Reisebericht "Quer durch Afrika"
der Stadt Rhadames und ihren Bewohnern ein Kapitel gewidmet, in der er seine
Erlebnisse bei seinem zweiten Besuch 1865 schildert.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ghadames
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