Bau der Kirche Mariä Himmelfahrt 20 |
Kirchweihe am 18.10.1953
Am 18. Oktober 1953 konsekrierte der neue - erst im August 1953 ernannte - Weihbischof und spätere Kardinal Dr. Franz Hengsbach (* 10. September 1910 in Velmede; † 24. Juni 1991 in Essen) die Kirche. Fast 4 Stunden dauerte die Weihefeier.
Über diese Feier berichtete die Westfalenpost u.a. am 20.1.01953:
"....Der großen, in freudiger Erregung zusammengeströmten Schar der Gläubigen wurden die Herrlichkeiten einer Kirchenkonsekration, in der die Kirche die erhabensten Gebetsschätze ihrer Liturgie, die tiefsinnigsten Zeremonien ihres mystischen Wesens in einem durch Stunden sich hinziehenden Weiheritus ins helle Licht rückt, ein unvergeßliches Erlebnis. Als man die Pforten der neuen Kirche öffnete, las man auf den Gesichtern aller, die Zeugen dieser gesegneten Stunden waren, das Leuchten einer großen und tiefen Bewegung ob des weiten und weihevollen Raumes, der sie aufnahm.
Das besondere Erlebnis des Raumes ist die klare Disponierung. Großartig ist die Gestaltung des Chores, in dem der schlichte, aus Anröchter Sandstein aufgebaute Altar steht. Dieses freudige Staunen der Gläubigen ist die schönste Kritik für die beiden Architekten Dierkes und Brochhausen, die sich bei der ihnen gestellten Aufgabe in hervorragender Weise ergänzt haben.
Die Belebung des Raumes, seine mystische Seele, bringen die Fenster: im Umgang Grisaille, in den Hochfenstern die Heiligengestalten. Aus der Reihe der 14 Heiligengestalten sind bereits acht vollendet, von denen wir bereits zwei im Bild gezeigt haben. Dazu kommen die beiden köstlichen Marienfenster im Abschluß der Seitenschiffe und die drei Engelfenster im Querschiff, das den Kinderchor bildet. Die von Vinzens Pieper geschaffenen Fenster und die meisterhaften Arbeiten von Karl Illing (Dorlar) werden wir noch würdigen.
Die sich den Weihezeremonien anschließende Predigt des Weihbischofs war eine besondere Mahnung zur Treue und zum lebendigen Bekenntnis. Dann konnte in der neuen Kirche das erste Hochamt gefeiert werden, das von Pfarrvikar Grumpe, P. Direktor Harduin OSB und Vikar Poppe (Warstein) zelebriert wurde. Mit einem jubelnden Tedeum fand die erhabene Feier ihr Ende....."
In eine Vertiefung des Altares - dem Sepulcrum (lat. = Grab) - wurden Reliquien von den Märtyrern Castus und Restitutus sowie der erst 1950 heilig gesprochenen Maria Goretti eingelassen. Diese Reliquien hatte Pfarrer Dr. Reinhold von einer Romreise mitgebracht. Sie wurden in der Notkirche auf einem besonderen Altar ausgestellt und am Kirchweihtag in einer feierlichen Prozession in die Kirche getragen.
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