Uxmal
(ausgesprochen: „Usch-mahl“) ist die Ruine einer großen Stadt der Maya in
Mexiko. Sie liegt in Yucatán, etwa 80 km südlich von Mérida. Die Stadt liegt in
einem leicht hügeligen Gelände auf rund 60 Meter Höhe.
Der Name Uxmal kommt vielleicht von „ox-mal“, was in der yukatekischen
Mayasprache „Dreimal“ bedeutet. Man geht davon aus, dass auf dem Gelände der
Stadt, die von einer niedrigen Mauer umgeben war, etwa 25.000 Menschen lebten.
Nach stilistischen Gesichtspunkten wurden die heute bekannten Gebäude der Stadt
zwischen 700 und 1000 erbaut.
Charakteristisch für Uxmal sind die großen, annähernd quadratischen Plätze, die
auf allen Seiten von langgestreckten Gebäuden im klassischen Puuc-Stil und einer
nur hier auftretenden späten Variante eingerahmt wurden. Die Stadt wird überragt
von der Adivino-Pyramide, die aus einem langen Gebäude durch mehrfache
Erweiterung und Überbauung entwickelt wurde. Mächtigstes Gebäude ist der auf
einer hohen Plattform gelegene sogenannte Gouverneurspalast. Mehrfach verändert
wurde auch der Ballspielplatz.
Ein spanischer Bericht aus dem 16. Jahrhundert, der auf Maya-Informanten
zurückgeht, und die Chilam Balam Chroniken der Maya aus dem 17. und 18.
Jahrhundert berichten, dass Uxmal erstmalig von einer aus dem Südwesten der
Habilinsel Yucatán zugewanderten Bevölkerungsgruppe, den Xiu, besiedelt wurde.
Der erste Herrscher war demnach Hun Uitzil Chac Tutul Xiu. Die Herrschaft über
den Ort blieb über die Jahrhunderte in der Hand der Familie Xiu, die eine Zeit
lang eine Allianz mit Chichén Itzá einging. Uxmal bildetete den mächtigsten
Stadtstaat im Westen Yucatans. Der einzige aus Inschriften bekannte Herrscher
ist Chaak. Unter ihm wurde die Stadt prächtig ausgebaut und in die heute (nach
den Ausgrabungen und Restaurierungen) sichtbare Form gebracht. Seine letzte
Inschrift stammt aus dem Jahre 907. Wie lange Uxmal danach noch besiedelt war,
ist nicht genau bekannt. Nach den späten Berichten verlegten die Xiu ihre
Hauptstadt nach Maní wo die Familie bis in die Gegenwart ansässig ist.
Bei einer Inspektionsreise des spanischen Franziskaners Alonso Ponce im Jahre
1586 war die Stadt längst in Ruinen. Die erste moderne Beschreibung stammt von
Jean Frédéric Maximilien de Waldeck, der Uxmal 1835 besuchte, eine
detailliertere von John Lloyd Stephens aus den Jahren 1840-1841.
Wissenschaftliche Untersuchungen begannen um 1910, erste Grabungen und
Restaurierungen nach 1930. 1996 wurde Uxmal als Kulturdenkmal in die Liste des
UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Uxmal: Große Pyramide
Uxmal: Pyramide des Zauberers
Uxmal: Pyramide des Zauberers
Uxmal: Pyramide des Zauberers - Aufstieg
Uxmal: Pyramide des Zauberers
Uxmal: Pyramide des Zauberers - Aufstieg
Uxmal: Pyramide des Zauberers - Blick von oben, im Hintergrund eine weitere Pyramide
Uxmal: Pyramide des Zauberers - Blick von oben
Uxmal: Blick von der Pyramide des Zauberers -
Nonnenviereck (Cuadrángulo de las Monjas)