Brand des Lagers Herrenberg - 2

 

PPS:
Ich suche auch Photos von anderen Lagern in und um Warstein. Mein Großvater hat als Arzt Zwangsarbeiter behandelt, und ich wüßte gern, wo. Meine Mutter hat mir immer von „russischen Zwangsarbeitern“ erzählt.
Bisher habe ich nur Dokumente von einem polnischen Zwangsarbeiter gefunden, der maximal zwei Monate nach seiner Verschleppung nach Hemer mit 23 Jahren elendig an Fleckfieber starb:

„Ärztliche Bescheinigung
über einen verstorbenen Angehörigen der Vereinten Nationen
Vor- und Zuname: Benjamin Wicliczko (oder Wieliczko)
Geburtsdatum: 8.3.1916
Krankenbuch Nr.: 618/1939
Diagnose: Grippe, Fleckfieberverdacht
Aufnahmetag: 18.11.1939
Entlassen: verstorben 23.11.1939
Bemerkungen:
Warstein, den 23. Juli 1946
Dr. Segin
Hospital Maria-Hilf, Warstein i. Westf.“14
„Landkreis Arnsberg.
Amt Warstein.
Stadt Warstein.
Gruppe B 3 ii.
Nation: Polen.
Anlage 20
(zum § 100 Abs. 1 Satz 2)
G 2
Sterbeurkunde
(Standesamt Warstein Nr. 59/1939)
Der polnische Kriegsgefangene Benjamin Wicliczko, katholisch, zur Zeit im Gefangenenlager in Sichtigvor, ist am 23. November 1939 um 17 Uhr – Minuten in Warstein im Krankenhause verstorben.
Der Verstorbene war geboren am 28. März 1916 in Nowogrudek (Polen).
Der Verstorbene war nicht verheiratet.
Warstein, den 15. Mai 1946
Der Standesbeamte
In Vertretung: (Unterschrift)“
Rückseite:
„Beerdigt Waldfriedhof Hemer
Grab No 30“15

Auf der richtigen Sterbeurkunde in Warstein im Sterbebuch von 1939 steht noch als „Todesursache“: „Sepsis“.

Und gerade wird mir klar, daß es zwar wunderbar ist, wenn man die Sterbeurkunden in Bad Arolsen findet, daß es aber doch noch einen Unterschied macht, wenn man die Originale sieht. Die Sterbeurkunden der 111 sowjetischen Toten vom „Russischen Ehrenfriedhof des Anstaltsfriedhofes“ der LWL-Klinik in Warstein habe ich im Rathaus Warstein im Sterbebuch Suttrop II einsehen können (Datei: „Zwei Stelen wohnen ach in meiner Brust“16).

Die Sterbeurkunden der Toten vom Waldfriedhof in Meschede (Datei „Die Grabsteine auf dem Waldfriedhof Meschede-Fulmecke“ bzw. „Liste Waldfriedhof Meschede“17)  liegen nach Aussage des Standesamtes im Stadtarchiv Meschede bei Frau Jung in Grevenstein.
Und inzwischen habe ich auch eine Namensliste der sowjetischen Toten auf dem Friedhof in Lippstadt gefunden, wo die (für mich dritte) Stele steht (Datei „Todesursachen“). Die (hoffentlich richtigen) Nummern der Sterbeurkunden sind darauf angegeben; man könnte jetzt also nachsehen, welche „Todesursache“ auf diesen Sterbeurkunden steht.

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14 Ärztliche Bescheinigung über Benjamin Wicliczko, 2.1.2.1 / 70574087, ITS Digital Archive, Bad Arolsen

15 Sterbeurkunde von Benjamin Wicliczko, 2.2.2.2 / 76899302, ITS Digital Archive, Bad Arolsen
16 https://www.schiebener.net/wordpress/wp-content/uploads/2017/10/Zwei-Stelen-wohnen-ach-in-meiner-Brust.pdf

17 https://www.schiebener.net/wordpress/author/nadja-thelen-khoder/ (siehe “Franzosenfriedhof“)

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Work on Progress …
Ich habe einen Traum …31
 

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31 https://www.schiebener.net/wordpress/ein-grabstein-erzaehlt-teil-3-und-schluss-ich-habe-einen-traum/

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