Molukken 2007 - 13


Aru-Inseln: Dobo

Dobo: Hauptstraße

Dobo ist die "Hauptstadt" der Aru-Insel und liegt auf der Insel Wamar. Sie bietet keine besonderen Attraktionen und hat etwa das Flair einer Goldgräberstadt. Die Bevölkerung ist sehr gemischt, viele sehr dunkelhäutige Papuas; Javaner und Indonesier chinesischer Abstammung betreiben die meisten Läden und 'Rumah Makan' (Restaurants in simpler Form). Viele Häuser stehen auf Stelzen im Wasser.


Wir quartierten uns nicht weit vom Hafen im Hotel 'Venezia' ein (150.000 Rp mit A.C., Toilette und Mandi). Eine Woche sollten wir also ihr festhängen, das nächste Schiff zurück nach Tual ging erst am folgenden Samstag, und die drei wöchentlichen Flüge nach Saumlaki (Tanimbar-Inseln) waren für die nächsten Wochen ausgebucht.


Dann lernten wir durch Zufall Mr. Benny Tulanem kennen. Er war 'Kabid Pariwisata', einer der führenden Leute im Tourismus-Office. Er sprach zwar kein Wort Englisch, kannte sich aber auf den meisten Inseln gut aus, und ihn kannten auch sehr viele Leute. Er hatte ein Faltblatt mit den "Attraktionen" der Inseln entwickelt (in indonesischer Sprache). Leider gab es in ganz Dobo wohl nur noch ein Exemplar davon im Pelni Office, von dem wir immerhin eine Schwarzweiß-Kopie bekamen.

Mit Mr. Benny gingen wird zunächst zum Tourismus-Büro, um dort vielleicht doch noch das Faltblatt oder weitere Informationen zu bekommen. Wir wurden dem aktuellen Chef Mr. Angrekk vorgestellt, der in einer schmucken Uniform hinter einem großen leeren Schreibtisch saß und uns huldvoll anlächelte. Auch er sprach kein Englisch, kam aus Ambon und schien auch nicht besonders viel Ahnung über die Aru-Inseln zu haben.

Sein Office war ein gutes Beispiel für ein Problem, an dem Indonesien krankt - der aufgeblähte administrative Wasserkopf, die Vielzahl der Offices und staatlich Beschäftigten: ein großer Raum, circa 20 Leute, beschäftigt mit Kaffeetrinken, Zeitunglesen, Schach spielen etc., einige (leere) Schreibtische, der Besucher wird freundlich angelächelt, helfen kann man nicht, keiner spricht englisch, das Faltblatt gibt es nicht, angeblich sind alle Exemplare nach Jakarta geschickt worden. Mr. Angrekk erzählte uns aber, dass man bemüht sei den Tourismus anzukurbeln, und er zeigt uns stolz einige Studien über Geologie und Ökologie der Inseln. Die aber waren auch nur jeweils in einem Exemplar vorhanden. Auf die Frage, wie denn die Tourismus-Statistik für 2007 bisher aussähe, kam die Antwort: null. Ich schien in seinen Augen wohl der erste Tourist zu sein.

Blick vom Hotelbalkon
Dobo: Hauptstraße
 
Dobo: Straße
     
Dobo: Straße Dobo: Straße Dobo: Straße
  Straßenbilder  
Dobo: Straße zum Hafen Dobo: Straße vor dem Markt  

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