Molukken 2007 - 2 |
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kai-Inseln)
Die Kai-Inseln oder Kei-Inseln befinden sich im südöstlichen Bereich der Molukken in der indonesischen Provinz Maluku.
Quelle der Karte: http://www.geocities.com/ambon67/noframe/mapnf2.htm |
Quelle: Google Earth |
Geografie
Die Bewohner nennen die Inseln Nuhu Evav oder Tanat Evav, für die Bewohner der
Nachbarinseln sind sie aber als Kai-Inseln oder Kei-Inseln bekannt. „Kai“ ist
eigentlich eine Schreibweise aus der holländischen Kolonialära, die nach wie vor
in Büchern fortbesteht, die auf alten Quellen basieren. Die Inseln befinden sich
südlich der Vogelkop-Halbinsel in der Provinz Papua, westlich der Aru-Inseln und
nordöstlich der Tanimbar-Inseln. Die Kai-Inseln setzen sich aus zahlreichen
Inseln zusammen, einschließlich Kei Besar oder Nuhu Yuut oder Nusteen (Groß-Kei),
Kei Kecil oder Nuhu Roa oder Nusyanat (Klein-Kei), Tanimbar Kei oder Tnebar Evav,
Kei Dulah oder Du, Dulah Laut oder Du Roa sowie die Kuur-, Taam- und Tayandu-
oder Tahayad-Inselgruppen. Die gesamte Landfläche der Kai-Inseln beträgt 1438
km².
Kei Besar ist bergig und dicht bewaldet. Kei Cecil hat die meisten Bewohner und
ist flach. Die Hauptstadt ist Tual und wird überwiegend von Moslems bewohnt. Der
Nachbarort Langgur ist das Zentrum der Christen. Die Kai-Inseln sind eigentlich
ein gehobenes Korallenriff. Sie sind bekannt für die Schönheit ihrer Strände,
wie z. B. Pasir Panjang.
Die Kai-Inseln sind ein Teil der Wallace-Linie (Wallacea), einer Gruppe von
indonesischen Inseln, die durch tiefes Wasser von den asiatischen und
australischen Kontinentalsockeln getrennt und nie mit einem der Kontinente
verbunden waren. Infolgedessen kommen auf den Kai-Inseln wenig endemische
Säugetierarten vor.
Geschichte
Nach örtlichen Überlieferungen sollen die Vorfahren der heutigen Inselbewohner
von Bali stammen, als Teil des expandierenden Majapahit-Königreiches vom
westlichen Indonesischen Archipel. Das Dorf Letvuan auf Kei Kecil oder Nuhuroa
war der erste Platz auf dem die balinesische Königsfamilie ankam und dort mit
den lokalen Bewohnern blieb. Infolgedessen wurde Letvuan ein Regierungssitz, wo
das lokale Gesetz (Larvul Ngabal) - „Rotes Blut und Balinesischer Speer“ - auf
Initiative von Prinzessin Dit Sakmas geschaffen wurde. Anzeichen dieser
Verbundenheit auf Kei Cecil und insbesondere in Letvuan sind ein Vermächtnis und
ein Hafen namens Bal Sorbay (Bali Surabaya), der Platz an dem die Königsfamilie
ankam. Weitere Vorfahren der Kai-Insulaner kamen von den Inseln Sumbawa (Sumbau),
Vutun (Buton) in Sulawesi, Seram (Seran) und Gorom (Ngoran) in den
Zentralmolukken, sowie den Sultanaten Jailolo (Dalo) und Ternate.
Die kleine Insel Tanimbarkei ist trotz ihres Namens kein Teil der
Tanimbar-Inseln sondern der Kai-Inseln. Sie hat weniger als 1000 sehr
traditionell lebende Einwohner. Die Hälfte der Bewohner bezeichnet sich als
Hindus, aber tatsächlich praktizieren sie mehr oder weniger einen Ahnenkult.
Kampfhandlungen zwischen Christen und Moslems auf der Insel Ambon fegten 1999
auch über Kei hinweg, diese haben sich jedoch schnell beruhigt und weniger Opfer
als auf Ambon gefordert.
Wirtschaft
Der Boden auf Kei Cecil ist nährstoffarm. Brandrodung ist noch immer verbreitet.
Die Einwohner leben von Fischfang, vom Seegurkenfang (auch als Trepang
bezeichnet) und von der Perlenzucht.
Sprachen
Drei Austronesische Sprachen werden auf den Kai-Inseln gesprochen: Keiese ist am
weitesten verbreitet. Die Sprache wird in 207 Dörfern auf Kei Kecil, Kei Besar
und den Nachbarinseln gesprochen. Kurese wird auf Kuur und der nahegelegenden
Insel Kaimeer gesprochen, wo Keiese als Lingua Franca verwendet wird. Bandanese
wird in den Dörfern von Banda-Eli (Wadan El) und Banda-Elat (Wadan Elat) auf der
westlichen und nordöstlichen Seite von Kei Besar gesprochen. Die Bandanesische
Sprache kommt ursprünglich von den Banda-Inseln, sie wird dort aber nicht mehr
gesprochen. Es gibt kein einheimisches Schriftsystem für Keiese. Die
holländischen katholischen Missionare schrieben diese Sprache, indem sie eine
Variante des römischen Alphabets verwendeten.
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