(Quelle:
http://www.disbudparmaluku.org/index.php/tanimbar/general-information.html,
Übersetzung von mir)
Der Tanimbar-Archipel ist ein Teil des Distrikts
West-Südost-Maluku, eines neuen Bezirks der Provinz Maluku,
gegründet am 4. Oktober 1999. Vorher war er Teil des Bezirks
Südost-Maluku. Der Archipel besteht aus 66 Inseln. Die großen
Inseln sind Yamdena (ca. 5000 km2), Seira,
Larat, Fordata, Molu, Maru und Selaru. Die Hauptstadt
des Bezirks ist Saumlaki, die auch Hauptstadt des
Sub-Distrikts der südlichen Tanimbaren ist. Saumlaki liegt auf
Yamdena, während Larat als Hauptstadt des Tanimbar
Nord-Sub-Distrikts auf der Insel Larat liegt.
Die Regenzeit im Tanimbar-Archipel ist von Mai bis
September, die Trockenzeit vom Oktober bis Januar. Die
Temperatur schwankt zwischen 25° - 30° C, und der
durchschnittliche jährliche Niederschlag beträgt 220 mm. Das
Meer auf der Ostseite ist vom Februar bis September sehr rau,
auf der Westseite von Oktober bis Januar.
Die meisten Menschen leben als Bauern und Fischer. Der Archipel
ist reich an Flora- und Fauna-Varietäten.
Eine seiner natürlichen Orchideen ist wohl bekannt, "Bunga
Larat" (Orchidae), oder "Lelemuku" im Tanimbarese-Dialekt,
ist der Stolz von Maluku. Diese spezifische Flora (dendrobium
phalaenopsis) wächst wild und wird um die Dörfer von Watmasa,
Nurkat, Niswotar auf der Yamdena Insel, auf den Inseln Matakus,
Angwarmas und Nuswotar, Bointubun und bei Awear Lama auf der
Fordata Insel gefunden. Sie wächst wild in der Nähe von Bäumen
und Korallen, und wenn sie in Blüte ist, kann man ihre Schönheit
bereits aus einer Entfernung von 10 Metern sehen.
Verschiedene Arten von Bananen werden auf der Insel Fordata
gefunden, während verschiedene Arten von Wurzeln auf der Yamdena
Insel verbreitet sind. Spezifische Fauna-Arten der Yamdena-Insel
sind der "Nuri" und die Kakadu-Vögel und auch eine Art wilder
Büffel.
Das Meer der Tanimbar-Inseln ist ein reicher Fischgrund für
verschiedene Fische, Schnecken (lola oder trochas), grüne
Schnecken und verschiedener Mollusken. Der Bestand an
Seeprodukten, besonders entlang des Küstengebiets, wird durch
das traditionelle "sasi" System geschützt, zum Schutz der Umwelt
und wegen der Nachhaltigkeit. Wenn der Bestand eine bestimmte
Menge oder Größe erreicht, die zulässig ist, gemäß der
entsprechenden Regulierung gefischt zu werden, dann wird den
Leuten erlaubt zu fischen. Traditionelle Strafen werden erhoben,
wenn jemand das "sasi" überschreitet.
Handgewebter Stoff ist als einzigartiges Gemeinschafts-Handwerk
und als Souvenir von Tanimbar wohl bekannt. Die Motive jedes
Stoffs haben ihre unterschiedlichen kulturellen Bedeutungen.
Diese Ikat-Textilwaren bedeuten Fruchtbarkeit und sind eng mit
dem weiblichen Leben verbunden. Tanimbaresische Holz- und
Steinschnitzereien und Flechtarbeeiten, die ebenfalls
symbolische Bedeutungen der traditionellen Kultur haben, sind
auch ein besonderes Andenken.
Kultur
Die
austronesische Kultur hat einen großen Einfluss auf die Kultur
der Tanimbar-Inseln, wie z.B. in der Landwirtschaft der
Wanderfeldbau und die Sachkenntnis, "perahu semang"
(Ausleger-Kanus) zu bauen. Die Tanimbaresische Gemeinschaft
betrachtet das Boot (perahu), das Symbol des Meeres, wie
ein menschliches Wesen. Die Hausgemeinschaft und die
Dorfbewohner werden so als Mannschaft und Passagiere eines
perahu (Boots) symbolisiert. In traditionellen Häusern haben die
Seiten, die dem Meer zugewandt sind, gewöhnlich einen schönen
verzierten Bug. Der Kiel, die Segel und die Anker des Bootes
sind vergleichbar mit Leib und Seele. Wenn "Leib und Seele"
vereint sind, wird das Boot segeln können. Anstrengungen, das
symbolisierte Boot am Segeln zu halten, haben die Bedeutung von
Kontinuität gesellschaftlichen Lebens.
Diese
Symbole des Meeres werden auch verwendet, um jemandes Gefühle
und Leben auszudrücken. Die Bestimmung, einer hohen oder
niedrigen Kaste in der Gesellschaft anzugehören, und das
Phänomen der verschiedenen Bootssymbole stammen aus der
Austronesischen Kultur. Neben dem Boot haben verschiedene
handgewebte Verzierungen, Töpferware und Flechtarbeiten
ebenfalls symbolische Bedeutungen. Holzschnitzereien auf den
Tanimbaren geben auch vorhandene lebende Symbole wieder.
Dekorative
Ziselierungen in Metall und Kupfer zeichnen die Kunstfertigkeit
der Leute aus, die einmal hier lebten. Goldarbeiten findet man
nur als Relikt der Vergangenheit.
Musik-Instrumente, von den Einheimischen hergestellt und "juk"
genannt, haben eine diatonische Stimmung. Die Jugend pflegte es
zu spielen und dazu ein Ton-Gedicht zu singen. Traditionelle
Volkstänze wie der Tnabar llaa, Angkors, Lilike, Badendang,
Dodobol, Fakava usw., werden gewöhnlich während traditioneller
Zeremonien durchgeführt.
"Manetat",
ein traditionelles Zwischendorf-Verbindungssystem, um einander
zu unterstützen und in Frieden und Harmonie zu leben, findet man
auch auf den Tanimbar-Inseln. Duan-Lolat oder der Urayana sind
ebenfalls traditionelle Vorgänge, wo z.B. Absprachen über
Strafen getroffen wurden, wenn eine Ehe zwischen den
Dorfbewohnern vorkam.
"Kida Bela"
ist eine Beziehung zwischen Personen oder Dörfern, und das Wort
wird jetzt verwendet, um jemanden zu grüßen, und die Antwort ist
"Kalwedo", oder im Gegenteil, "Kalwedo - Kida Bela". Dieser Gruß
wird auch verwendet, um die Teilnehmer in einer Versammlung zu
begrüßen.
Eine
Tanimbaresische traditionelle Art, die Grundnahrungsmittel
zuzubereiten, ist "bakar batu", der Stein- oder Erdofen.
Die Nahrung wird mit Bananen-Blättern bedeckt, auf erhitzten
Steinen in einem Loch gekocht, das in die Erde gegraben wird.
Die Kunst
und Kultur der Tanimbaren sind einzigartig und sehr attraktiv,
um von Wissenschaftlern studiert zu werden.