Kandy ist die Hauptstadt der
Zentralprovinz von Sri Lanka. Die Stadt liegt im zentralen Hochland des
Inselstaates und hatte 2016 etwa 150.000 Einwohner. Sie liegt in einer Höhe von
knapp 500 m umgeben von Hügeln im Kandy-Tal beim Fluss Mahaweli.
Kandy war die Hauptstadt des letzten
singhalesischen Königreiches, das sich gegen zahlreiche Eroberungsversuche
der Kolonialmächte behaupten konnte, bis es 1815 von den Briten erobert wurde.
Im August 1867 wurde der Personenverkehr der heutigen Sri Lanka Railways von
Colombo nach Kandy eröffnet, im September 1867 der Güterverkehr.
Im Laufe ihrer Geschichte hatte die
Stadt schon mehrere Namen, so hieß sie zuerst Senkadagalapura, später Sri
Wardhanapura und wird noch heute von Singhalesen nicht Kandy, sondern Maha
Nuwara (deutsch „große Stadt“) genannt. Der englische Name Kandy leitet sich vom
singhalesischen „Kanda uḍa raṭa“ ab, „Königreich auf dem Berg“, welches von den
Portugiesen zu Candea verkürzt wurde und sowohl für den Staat wie für dessen
Hauptstadt verwendet wurde.
Im sogenannten Zahntempel (Sri
Dalada Maligawa) soll ein oberer linker Eckzahn des Buddha aufbewahrt werden.
Diese Reliquie war eine wichtige Quelle der Legitimität des singhalesischen
Königtums und wurde daher immer in der jeweiligen Residenzstadt aufbewahrt. Sie
macht die Stadt zu einer der wichtigsten Pilgerstätten des Buddhismus, was ein
wesentlicher Grund für den Wohlstand der Stadt ist. Zu den jährlichen
Prozessionen (Esala Perahera) Mitte August wird Kandy von Pilgern besucht, da
dann die Reliquie auf einem Elefanten durch die Stadt getragen wird.
1988 wurde der Tempelbezirk der Stadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.