Syrien - 27 |
Wüstenschloss Qasr al-Heir asch-Scharqi
Quelle und weitere
Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Qasr_al-Heir_asch-Scharqi
Qasr al-Heir asch-Scharqi ist die
älteste erhaltene befestigte Anlage aus umayyadischer Zeit und liegt in der
syrischen Wüste. Es liegt 128 km von Palmyra und 120 km von der Ruinenstadt
Resafa entfernt und wurde von den Omayyadenkalifen aus Damaskus als
Sommerresidenz genutzt. Übersetzt bedeutet Qasr al-Heir asch-Scharqi „östliches
Wildgehegeschloss“. Seinen Namen erhielt das Schloss von den üppigen Gärten, die
den Palast einmal umgaben. Hier wurden viele Tiere ausgesetzt, die von den
Omayyaden-Kalifen gejagt wurden.
Gebaut wurde das Schloss vor 729 unter Kalif Hischam als Rückzugsort vor der von
Seuchen geplagten Hauptstadt Damaskus. Ein Kanalsystem führte Wasser von der 15
km entfernten Oase at-Taibe heran. Dadurch verwandelte sich die Wüste in einen
blühenden Garten, in den sich die umayyadischen Kalifen gerne zurückzogen. Das
Schloss war auch aus politischen Erwägungen errichtet worden. Die syrische Wüste
war durchzogen von bedeutenden Handelsstraßen. Damit war sie wirtschaftlich und
politisch eine der wichtigsten Regionen unter der umayyadischen Herrschaft. Der
Kalif errichtete das Schloss also auch mit der Absicht, ansässige Beduinenstämme
zu kontrollieren und die Handelswege zu schützen.
In der Regierungszeit der Abbasiden wurde das Schloss vollendet und auch weiter
genutzt. Mit der Verlegung des Herrschaftssitzes von Damaskus nach Baghdad unter
dem Kalifen al-Mansur geriet das Schloss in Vergessenheit.
Der Palast mit dem gewaltigen Eingang ist der beeindruckendste Teil der Anlage.
Das Bauwerk ist quadratisch angelegt, die Außenmauern sind je 70 m lang. Innen
liegt ein großer Hof, der an einen Khan erinnert. Die Stadt lag neben dem
Palast. Die Außenmauern waren rund 160 m lang und sind noch relativ gut
erhalten. Der Turm der alten Moschee befindet sich zwischen der Stadt- und der
Palastmauer. Das Minarett ist ebenfalls gut erhalten. Um den Palast und die
Stadt herum verlief zusätzlich eine 16 km lange Außenmauer. Von dieser ist heute
kaum noch etwas zu sehen.
Satellitenbild: Google Earth
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