Zelve (auch Eski Zelve, deutsch Alt-Zelve) ist ein
fast vollständig aus Höhlen bestehender Ort in der türkischen Region Kappadokien
in der Provinz Nevşehir. Der nicht mehr bewohnte Ort ist heute ein
Freilichtmuseum.
Zelve war wohl schon zu römischer Zeit besiedelt und diente im Laufe der Zeit
auch Byzantinern, Seldschuken, Osmanen, Griechen und Türken als Unterkunft.
Neben diversen Kirchen ist auch eine Moschee vorhanden. Erst 1953, nachdem durch
Erdbeben und Erosion immer mehr der Höhlen einstürzten, wurden die letzten
Bewohner in ein mit staatlicher Hilfe neu gebautes Dorf mit Namen Yeni Zelve (Neu-Zelve,
heute Aktepe) umgesiedelt. 1967 wurde das Gelände zum Museum erklärt.
Das Areal besteht aus drei Tälern, deren Wände komplett mit Höhlen durchzogen
sind, die von den Bewohnern in den weichen Tuffstein gehauen wurden. Darunter
sind Wohnungen, Wirtschaftsräume, Kirchen und ein großer Klosterkomplex. Fast
alle Räume sind untereinander durch Gänge und Stollen verbunden, die zum Teil
durch die für kappadokische Höhlen typischen Rollsteine verschließbar sind. Die
Begehung ist nicht einfach, bei den äußeren Zugängen handelt es sich manchmal um
steile Treppen oder auch nur um Griffschalen, die in senkrechte Wände geschlagen
sind. Die inneren Verbindungen sind enge Gänge, die teilweise auch senkrecht
durch den Felsen gehen und ebenfalls nur über Tritt- und Griffmulden zu
besteigen sind. Auch die für Kappadokien typischen Taubenschläge mit bemalten
Einfluglöchern sind in Zelve anzutreffen. Vom mittleren zum ersten (südlichen)
Tal führt ein heute noch begehbarer, über hundert Meter langer Tunnel durch den
Felsen. Ein Felsblock zwischen erstem und zweitem Tal, auf dem sich die Geyikli
Kilise (Kirche mit dem Hirsch) befand, ist 2002 eingestürzt. Seitdem sind Teile
des Geländes für Besucher gesperrt.
(Quelle:
wikipedia)