Die Kara / Karo 2 |
Die Fahrt von Turmi zu dem Kara-Dorf (Korech?) führte uns über staubige Straßen, durch Trockenflusstälern, durch eine Savannenlandschaft mit kunstvollen Termiten-Bauwerken und Schirmakazien. Demnächst wird es hier eine ausgebaute Straße geben (natürlich auch mit chinesischer Hilfe) - die Schneisen für die Straße waren schon zu sehen. Das Dorf selbst liegt hoch über einer Biegung des Omo-Flusses.
Der Besuch der Kara am Omo-Fluss war für mich einerseits faszinierend, andererseits auch abschreckend: Faszinierend die sehr schönen phantasievollen Körperbemalungen dieser stolzen Menschen, abschreckend die - wie ich es nenne - 'Foto-Prostitution'. Morgens kommen die Touristen, die Einheimischen haben sich schon malerisch vor der Biegung des Omo-Flusses aufgestellt, und sobald man in deren Nähe kommt, wird man angesprochen: "Take me for photo!" Wenn man eine einzelne Person fotografieren will, kommt noch schnell jemand dazu und verlangt natürlich auch seinen Obulus. Ich fotografiere nicht gerne gestellte Szenen, ich hätte viel lieber die Leute bei ihren normalen Tätigkeiten im Dorf beobachtet. Deshalb hatte ich mich entschlossen, keine Fotos zu machen. Hinterher habe ich mich dann doch geärgert. Freundlicherweise haben mir meine Mitreisenden J. Heining und J. Jänicke einige Fotos zur Verfügung gestellt.
© Hans-Peter Grumpe |