Informationen zu Äthiopien 1


Einige Informationen zu Äthiopien:

Äthiopien (z.Zt. des Kaiserreichs auch Abessinien genannt) ist ca. drei Mal so groß wie Deutschland, ein Vielvölkerstaat und der bevölkerungsreichste Binnenstaat der Welt. Das Land grenzt an Eritrea, den Sudan, den Südsudan, Kenia, Somalia und Dschibuti. Ein großes Entwicklungshindernis ist das sehr schnelle Bevölkerungswachstum (2,5 bis 3 Prozent jährlich) in einem traditionell ländlich geprägten Umfeld, in dem es oft an elementarer Infrastruktur mangelt.
Die Hauptstadt Addis Abeba zählt mit ca.3,3 Millionen Einwohnern zu den größten Metropolen Afrikas.

Äthiopien gilt als eines der Herkunftsländer des modernen Menschen und als Ursprungsland des Kaffees. Es blickt auf rund 3000 Jahre ununterbrochener Geschichte zurück. Es ist in seiner gesamten bekannten Geschichte nur einmal während des Zweiten Weltkrieges durch das Königreich Italien besetzt worden. Diese lange Zeitspanne einer von außen fast ungestörten Kultur- und Zivilisationsentwicklung macht das Land, das die höchste Zahl an UNESCO-Welterbestätten in Afrika aufweist, auch zu einem begehrten Tourismusziel.

Äthiopien hat eine eigene Zeitrechnung, den Äthiopischen Kalender. Er ähnelt dem Koptischen Kalender, ist ihm aber 276 Jahre voraus. Äthiopien ist das Land der 13 Monate („13 months of sunshine“), zwölf Monate zu je 30 Tagen und ein Monat mit fünf bzw. sechs Tagen (Schaltjahrsausgleich). Der Kalender ist gegenüber dem Gregorianischen Kalender um knapp acht Jahre zurück. Das äthiopische Neue Jahr beginnt immer am 11. September. Da Äthiopien im Bankwesen, Flugverkehr und der Kommunikation international verknüpft ist, werden beide Kalender nebeneinander verwendet.

Äthiopien rechnet auch die jeweilige Tageszeit anders: der Tag beginnt um 6 Uhr (europäische Rechnung), somit ist in Äthiopien morgens um 7 Uhr „die erste Stunde des Tages“ vorbei (1 Uhr in äthiopischer Zählweise), Mittagszeit ist somit um 6 Uhr äthiopischer Zählweise, 12 Uhr nach äthiopischer Zählweise ist 18 Uhr nach europäischer Rechnung

Nach dem Zweiten Weltkrieg modernisierte Kaiser Haile Selassie das Land teilweise. 1974 endete die mehr als 800-jährige Monarchie mit einem Putsch, dem eine sozialistische Einparteiendiktatur folgte. Im Jahr 1991 kam die Rebellenallianz EPRDF nach einem Bürgerkrieg an die Macht. Der Anfang April 2018 neu gewählte Ministerpräsident Abiy Ahmed, der sowohl der EPRDF (Revolutionäre Demokratische Front der Äthiopischen Völker) als auch der OPDO (Demokratische Organisation des Oromovolkes) angehört, hatte bereits zu Beginn seiner Amtszeit eine Friedenslösung mit dem Nachbarland Eritrea angestrebt. Anfang Juni 2018 hatte er angekündigt, den Beschluss einer von den Vereinten Nationen unterstützten internationalen Schiedskommission über den Grenzverlauf beider Länder aus dem Jahr 2002 „vollständig“ umzusetzen und sich aus den umstrittenen Gebieten zurückzuziehen.

Topographie
Die Landesnatur Äthiopiens nimmt innerhalb Afrikas eine Sonderrolle ein. Äthiopien ist neben Lesotho das am höchsten gelegene Land des Kontinents: 50 Prozent seiner Fläche liegen höher als 1200 Meter, mehr als 25 Prozent über 1800 Meter, mehr als 5 Prozent erreichen sogar Höhen über 3500 Meter. Dennoch hat der größte Teil des Hochlandes Mittelgebirgscharakter. Hier herrscht gemäßigtes Klima vor. Die Hochlandränder und die Einschnitte der Flüsse (Blauer Nil, Omo, Tekeze) sind sehr steil.

Der Großteil Äthiopiens wird vom Hochland von Abessinien eingenommen; in diesem weitläufigen Hochgebirge liegt auch die Hauptstadt Addis Abeba (2370 m). Höchster Berg des Hochlandes ist der Ras Daschän (4533 m); weitere Viertausender sind der Talo (4413 m), der Guma Terara (4231 m) und der Guge (4203 m). Durch die Mitte des Landes zieht sich in Nordost-Südwest-Richtung der Große Afrikanische Grabenbruch (der hier auch Abessinischer Graben genannt wird). Auf dessen südöstlicher Seite schließt sich das Somali-Hochland mit dem Deemtu (4377 m) an. Die tiefste Landesstelle befindet sich mit 116 m unter dem Meeresspiegel in der Koba-Senke (oder Afar-Senke) am Karumsee westlich der Grenze zu Eritrea.

An Bodenschätzen bietet Äthiopien Mangan, Gold, Platin und Edelsteine. Vorräte von Erdöl und Erdgas werden unter anderem in Gambela und in Somali vermutet.

Klima
Die klimatischen Unterschiede innerhalb von Äthiopien sind in erster Linie durch die Höhe bedingt, in den Tiefebenen ist es heiß und in den Hochebenen relativ kühl.
Man kann drei Klimazonen unterscheiden: die tropisch-heiße Zone bis 1800 m, die warm-gemäßigte Zone von 1800 bis 2500 m sowie die kühle Zone über 2500 m. In der Hauptstadt Addis Abeba, die auf ca. 2400 m Höhe liegt, liegt die durchschnittliche Tagestemperatur mittags zwischen 8 und 24 °C.
In der tropisch-heißen Zone (Qolla) ist es durchschnittlich 27 °C warm bei einer jährlichen Regenmenge unter 500 mm Niederschlag. Die warm-gemäßigte Zone (Woyna Dega) ist 22 °C warm bei 500 bis 1500 mm Niederschlag pro Jahr. Im Berggebiet (Dega, über 2500 m) werden nur 16 °C gemessen, und die Regenmenge steigt bis 1800 mm Niederschlag. Die Hauptregenzeit ist zwischen Mitte Juni und September, eine kleine Regenzeit gibt es zwischen Februar und März.

Soziale Lage
Die Wirtschaft Äthiopiens ist bislang landwirtschaftlich geprägt, und ihr wichtigstes Exportgut ist zurzeit Kaffee. Ein signifikanter Teil der Bevölkerung lebt unter der absoluten Armutsgrenze (gemäß aktueller Weltbank-Daten vom Januar 2015 lebten im Jahr 2011 30,7 Prozent von weniger als 1,25 USD pro Tag).
Äthiopien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Schätzungsweise 49 Prozent der Bevölkerung sind unterernährt (Jahr 2001), auch in „guten“ Erntejahren bleiben Millionen Äthiopier auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Ursachen des Hungers sind Dürre und Überschwemmungen, verschärft durch verbreitete Entwaldung und Erosion.

Äthiopien ist ein Binnenstaat ohne Zugang zum Meer, daher besitzt es keine eigenen Häfen. Über den Hafen von Dschibuti in Dschibuti City laufen 87 Prozent des Import- und Exportverkehrs Äthiopiens sowie 97 Prozent der Importe. In geringem Maße wird auch Port Sudan im Sudan genutzt, vor allem für den Export von Kaffee. 2016 wurde eine Vereinbarung über die Nutzung des Hafens Berbera in Somaliland erreicht.

Quelle und weitere Informationen: Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84thiopien

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_V%C3%B6lker_in_%C3%84thiopien

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84thiopisch-Orthodoxe_Tewahedo-Kirche

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_%C3%84thiopiens

https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaft_%C3%84thiopiens


Physische Karte Äthiopiens:

Quelle und Originalgröße: auf Karte klicken

oder  hier:

https://www.ezilon.com/maps/images/africa/Ethiopia-physical-map.gif

 


 

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