Informationen zu Äthiopien 3 |
Chinesen als Investoren:
Aus: 'Die Zeit', 28. Juni 2017
Chinas neuer Kontinent
Von Felix Lee, Peking
China ist seit Jahren der größte Investor und Handelspartner Afrikas. War das
Misstrauen anfangs groß, begrüßen inzwischen viele Afrikaner das Engagement der
Chinesen.
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China geht es keineswegs nur um die Ausbeutung der Rohstoffe
Die Industriestaaten in Europa und den USA schauen mit Argwohn auf diese
boomende Handelsachse Afrika-Fernost. Deren Unternehmen trauen sich nicht so
recht. Auch Nichtregierungsorganisationen werfen den Chinesen vor, sie seien nur
an den Bodenschätzen interessiert, nicht aber an Umweltschutz, Menschenrechten
oder einer wirklichen Entwicklung des Kontinents. Der angolanische Ökonom José
Cerqueira hatte diesem Bild indes bereits vor einigen Jahren widersprochen. "Für
die westliche Entwicklungshilfe sollen wir Ohren haben, aber keinen Mund", so
Cerqueira. Mit den chinesischen Geschäftsleuten hingegen werde knallhart
verhandelt – das jedoch auf Augenhöhe.
Und tatsächlich lässt sich auch statistisch belegen, dass es China keineswegs
nur um die Ausbeutung der Rohstoffe geht. Äthiopien etwa, ein Land mit über
Hundert Millionen Einwohnern, hat den Chinesen gar nicht so viel an
Bodenschätzen zu bieten – ist derzeit aber der größte Empfänger chinesischer
Gelder.
Die Ressentiments haben sich gelegt
Peking hat der Hauptstadt Adis Abeba nicht nur das Hochhaus für den Hauptsitz
der Afrikanischen Union gespendet, sondern auch mehr als zwölf Milliarden Dollar
in den Bau von Dämmen, Schienen, Straßen und sogar Fabriken gesteckt. "Das ist
mehr als doppelt so viel wie China in den ölreichen Sudan oder den
mineralreichen Kongo investiert hat", schreiben Wissenschaftler der
John-Hopkins-Universität in Washington. Tatsächlich würden die USA einen weitaus
größeren Anteil ihrer Gesamtinvestitionen in Afrika in den Abbau von Rohstoffen
investieren, nämlich 66 Prozent. Der Investitionsanteil der Chinesen in den
afrikanischen Bergbau liege lediglich bei 28 Prozent.
Quelle und vollständiger Text:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-06/china-handel-investition-entwicklungshilfe/komplettansicht
Weitere Informationen:
"Frankfurter Rundschau" 28.7.2017: https://www.fr.de/wirtschaft/china-kolonialmacht-oder-partner-11030001.html
ARD Weltspiegel 16.3.2014: https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/ndr/2014/schuhfabrik-100.html
Währung Äthiopiens
Der Birr ist die Währung Äthiopiens. Er wurde 1894 unter Kaiser Menelik II. eingeführt. Ursprünglich war er in 20 Gersh oder 40 Besa unterteilt; ab 1903 in 16 Gersh oder 32 Besa; ab 1933 in 100 Mätonya und seit 1945 in 100 Santim bzw. 100 Cents (Abkürzung: ct.). Birr ist eigentlich das amharische Wort für Silber, und seit seiner Einführung als Landeswährung blieb der Name in der Landessprache unverändert. Im Verkehr mit dem Ausland wurde der Birr jedoch zeitweilig Taler oder (bis 1976) Dollar genannt. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84thiopischer_Birr)
Aktuelle Geldscheine (Vorder- und Rückseite):