Albanien 15 - Shkodra |
Die Stadt
Quelle: Wikipedia Auszüge: http://de.wikipedia.org/wiki/Shkodra
Shkodra (deutsch veraltet Skutari; albanisch auch Shkodër; italienisch Scutari;
türkisch İşkodra) ist eine Stadt in Nordalbanien. Sie liegt zwischen dem
Skutarisee und den Flüssen Kir, Drin und Buna. Die Grenze zu Montenegro ist über
die Straße nur 34 Kilometer entfernt.
Die 2400 Jahre alte Stadt ist seit jeher regionales Verwaltungszentrum. Heute
ist Shkodra Amtssitz der Bashkia (Stadtgemeinde) sowie Hauptstadt des Kreises
und des Qarks Shkodra. Die Stadt zählt 77.075 Einwohner (Stand: 2011).
Das kulturelle Leben Nordalbaniens spielte sich schon immer in Shkodra ab. Doch
viele Shkodraner Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft waren in
Vergangenheit auch von nationaler Bedeutung. Ihnen verdankt man beispielsweise
die ersten Fotografien, die in Albanien geschossen wurden oder künstlerische
Werke, welche das albanische Nationalbewusstsein für immer prägten. Nicht
umsonst war die Stadt bis vor einem Jahrhundert eines der kulturellen Zentren
Albaniens, wo auch die albanische Nationalbewegung Rilindja (Wiedergeburt) viele
Anhänger und Unterstützer hatte. Deswegen gilt das kulturelle und historische
Erbe Shkodras als eines der bedeutendsten nicht nur in Albanien selbst, sondern
in allen von Albanern bewohnten Gebieten in den Nachbarländern.
Geographie
Lage
Das antike Shkodra lag hauptsächlich auf dem Burghügel Rozafa; eingeklemmt auf
drei Seiten von den Flüssen Kir im Osten, Drin im Süden und Buna im Westen.
Gegen Norden nur öffnete sich eine weite Ebene entlang des Skutarisees, die im
Osten von Ausläufern der Albanischen Alpen begrenzt wird und wo sich heute das
moderne Shkodra befindet. Auf der anderen Flussseite Richtung Süden erstreckte
sich die Ebene bis an die adriatische Küste bei Lezha. Die Lage der Stadt
Shkodra war in Vergangenheit – aber auch heute noch – von hoher strategischer
Bedeutung, denn alle Handelsrouten von Westen mussten die Engstelle bei Shkodra
passieren, um dann weiter Zentral- oder Südalbanien zu erreichen. Diese
besondere Position verhalf der Stadt in ihrer Geschichte oftmals zu ihrem
Reichtum bzw. machte sie zum Konfliktstoff rivalisierender Staaten oder Mächten.
Das heutige Stadtgebiet von Shkodra wird im Westen von Sümpfen des Skutarisees,
im Südwesten von den drei Flüssen und im Osten vom Kir samt seinem ziemlich
breiten Flussbett begrenzt. Im Norden öffnet sich die Ebene zwischen See und
Bergland.
Gewässer
Der Wasserreichtum der Region zwischen Shkodra und Lezha war für die Menschen
schon immer Segen und Plage zugleich. Der fruchtbare Boden bescherte der
Landwirtschaft und Viehzucht hohe Erträge, doch die Unberechenbarkeit der aus
dem nördlichen Bergland kommenden Flüsse, allen voran des Drins, führt immer
noch regelmäßig zu Überschwemmungen, welche wiederum die Erträge zerstören.
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Geschichte: s. hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Shkodra#Geschichte
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Stadtbild
Auf einem Hügel steil über der Buna zwischen den Flüssen Buna und Drin liegt die
Burgruine Rozafa. Ihre Ursprünge gehen auf die vorrömische Zeit der Illyrer
zurück. Die Burg hat bis in die Neuzeit die Geschicke der Stadt bestimmt. Ihre
Lage erlaubte, wichtige Verkehrswege auf dem Fluss und an Land sowie später die
Brücken zu kontrollieren, und bot über Jahrtausende Sicherheit. Mit Ausnahme der
Befestigungsmauer sind die meisten Gebäude der Burg zerstört. Bis zur Niederlage
der türkischen Truppen im Jahr 1913 wurde sie noch militärisch genutzt. Am
nördlichen Fuß des Burgbergs lag über Jahrhunderte auf einem schmalen
Uferstreifen das Basarviertel Shkodras. Hier befindet sich auch die Buna-Brücke
und eine Anlegestelle für die Buna hochkommende sowie den See querende Schiffe.
Ab ca. 1770 setzte eine Verlagerung des Stadtzentrums weg vom Basar rund zwei
Kilometer nach Osten in die Ebene am Seeufer ein, so dass die Stadt bald über
zwei komplett voneinander getrennte Teile verfügte. Ein drittes Viertel lag
südöstlich des Burghügels am Ufer des Kir. Nach den Erdbeben von 1815 und 1837
veränderte sich aber der Lauf des Drins, der zuvor nicht in die Buna, sondern
direkt ins Meer mündete, und das Tabak-Viertel wurde in der Folge regelmäßig
überflutet. Die Bleimoschee, das bedeutendste Gebäude im heute sehr ländlich
geprägten Viertel, war schon nach dem Ersten Weltkrieg ungenutzt. Die Bedeutung
des Basarviertels nahm spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls ab, so
dass von der historischen Substanz in den 1980ern Jahren nichts mehr zu sehen
war.[8]
Das heutige Stadtbild ist noch immer von trostlosen Wohnblöcken aus
kommunistischer Zeit, weiten Straßen, aber auch verwinkelten Gassen mit hohen
Hofmauern geprägt. Im Zentrum sind in jüngster Zeit einige neue Hochhäuser und
Gotteshäuser entstanden. Ein zentraler Strassenzug mit historischen, städtischen
Häusern wurde wiederhergestellt und zu einer Fußgängerzone umgestaltet. Am Ort
des alten Basarviertels wurde eine neue Einkaufspassage erstellt. Das
Niemandsland zwischen Burg und heutiger Stadt ist seit dem Ende der 1990er
allmählich mit neuen Dienstleistungs- und Handelsgeschäften überbaut worden.
Einige Kilometer nordöstlich findet sich die osmanische Brücke Ura e Mesit aus
dem 18. Jahrhundert.
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