Etschenreutter 121


Allerley Suesse Wasser
 

 

ber dieweil die mittelmeßigkeit in allen dingen die nutzlichest /

so ist sie auch im baden zu halten /

dann zuvil baden im warmen / feüchten oder schweißbad / erweicht / und schwecht den leib /

und so das bad zu uberflüßig gebraucht wirdt /

macht es ein immerwerend feber /

verzert und resolviert die natur /

dannenher schwachheit / ohnmachten / und auch letstlich der todt erfolgt.

Dann so der warm lufft nit allein durch den mund /

sonder auch durch den gantzen leib zu sich gezogen wirdt /

so hat das hertz kein frische erquickung /

sonder muß ersticken /

So man aber zuvil im kalten wasser bad /

kompt dannen her hefftig zittern und krampff /

unnd letstlich wirt die natürlich werme /

in welcher das leben fundirt ist / ausgeloeschet.

Es moechte einer bey sich selbs gedencken /

wie gehet es doch zu / das unsere Doctores kein wasserbad in der cur der fieber / wie dann die alten in gwonheit gehabt / brauchen?

Des ist solche entscheidigung. Dieweil

                                                         die

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