Indien: Bundesstaaten
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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Indien
Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Indien ist in 28 Bundesstaaten (engl.
States) und neun Unionsterritorien (engl. Union Territories) gegliedert, die
sich in insgesamt über 600 Distrikte (engl. Districts) unterteilen. In einigen
Bundesstaaten werden mehrere Distrikte zu Divisionen (engl. Divisions)
zusammengefasst. Den Distrikten untergeordnet sind parallel und teils
überlappend die Tehsils (oder auch Taluks), Blöcke und Subdivisions. Die
unterste Verwaltungsebene stellen die Dörfer selbst dar, die mitunter in
sogenannten Hoblis zusammengefasst sein können.
Während die Unionsterritorien von der Zentralregierung in Neu-Delhi verwaltet
werden, verfügt jeder Bundesstaat über ein eigenes Parlament und eine eigene
Regierung. Der Regierung eines Bundesstaats steht der Chief Minister vor, der
allerdings formal einem vom indischen Präsidenten ernannten Gouverneur mit
weitgehend repräsentativen Aufgaben untergeordnet ist. Letzterem werden bei
Anwendung der President’s rule die Regierungsgeschäfte übertragen.
Die Kommunalverwaltung obliegt in größeren Städten mit mehreren hunderttausend
Einwohnern den Municipal Corporations, in kleineren Städten den Municipalities.
Im ländlichen Raum wird der dreistufige Panchayati Raj angewandt. Dieses System
umfasst gewählte Räte (Panchayats) auf Dorf- und Block-, aber auch auf
Distriktebene. Die Zuständigkeiten der Kommunalverwaltungen sind je nach
Bundesstaat unterschiedlich gestaltet.
Vor der Unabhängigkeit umfasste Indien sowohl selbstständige Fürstenstaaten
unter britischer Aufsicht als auch britische Provinzen (englisch Presidencies),
die von britischen Kolonialverwaltern regiert wurden. Nach der Unabhängigkeit
wurden die ehemaligen Fürstenstaaten von einem ernannten Gouverneur, die
ehemaligen Provinzen jedoch von einem gewählten Parlament und einem gewählten
Gouverneur regiert. Im Jahre 1956 beseitigte der States Reorganisation Act die
Unterschiede zwischen ehemaligen Provinzen und Fürstentümern und schuf
einheitliche Bundesstaaten mit einer gewählten Regionalregierung. Bei der
Neuordnung der Bundesstaaten wurde die jeweilige Muttersprache der Bewohner als
Grundlage der Grenzziehung verwendet. Am 1. Mai 1960 wurde der bisherige Staat
Bombay in die neuen ethnischen Staaten Gujarat und Maharashtra aufgeteilt. 2000
entstanden drei neue Bundesstaaten: Jharkhand aus den südlichen Teilen von Bihar,
Chhattisgarh aus den östlichen Teilen von Madhya Pradesh und Uttarakhand (bis
2006 Uttaranchal) aus dem nordwestlichen Teil von Uttar Pradesh. Zum 2. Juni
2014 entstand aus Teilen des Bundesstaates Andhra Pradesh als neuer, 29.
Bundesstaat Telangana; seine Hauptstadt ist Hyderabad. Zum 31. Oktober 2019
wurde der Bundesstaat Jammu und Kashmir aufgelöst und auf die Unionsterritorien
Jammu und Kashmir und Ladakh aufgeteilt.
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