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Kambodscha 64
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Kompong Soam (Sihanoukville)
Sihanoukville (zu Ehren König Norodom Sihanouks) ist eine Hafenstadt in
Kambodscha am Golf von Siam. In der Provinz Sihanoukville leben ca. 235.190
Einwohner (Stand 2006), die Stadt Sihanoukville ist die fünftgrößte des Landes.
Der alte Name der Stadt lautet „Kompong Som“. Bereits zur Kolonialzeit
Frankreichs war Kompong Som neben der kleinen Küstenstadt Kep, damals als die
„Côte d'Azur“ Kambodschas bezeichnet, ein beliebtes Erholungsziel. Relikte
französischer Kolonial-Villen erinnern noch heute an diese Zeit.
Kurz nach der Machtübernahme der Roten Khmer kam es im Mai 1975 südlich von
Sihanoukville bei der Insel Koh Tang zu einem militärischen Zwischenfall mit den
USA: Die Roten Khmer hatten das US-Containerschiff „Mayaguez“ aufgebracht und
seine 39 Besatzungsmitglieder gefangen genommen. US-Präsident Gerald Ford und
Außenminister Henry Kissinger befahlen daraufhin eine Befreiungsaktion, die
jedoch kläglich scheiterte. Hubschrauber von der US-Luftwaffenbasis Utapao (nahe
Pattaya) landeten auf der Insel Koh Tang, um die US-Amerikaner zu befreien.
Diese waren von den Roten Khmer jedoch bereits freigelassen worden. Bei
Feuergefechten starben 15 US-Marineinfanteristen. Als Vergeltung für das
missglückte Befreiungsmanöver der USA ließ Ford den Ölhafen von Sihanoukville
und den Militärflughafen Ream bombardieren.
1994 wurden in einem Eisenbahnzug auf der Strecke von Phnom Penh nach
Sihanoukville (nahe der Stadt Kampot) drei westliche Rucksack-Touristen von
Khmer Rouge-Soldaten entführt. Als sich die kambodschanischen Behörden
weigerten, das geforderte Lösegeld zu zahlen, wurden die Geiseln von den
Entführern ermordet.
Einer der größten Giftmüll-Skandale in der Geschichte Kambodschas sorgte im
Dezember 1998 für Schlagzeilen: Das chinesische Unternehmen Formosa Plastics
(Taiwan) hatte 3.000 Tonnen schwermetallbelasteten Müll zehn Kilometer außerhalb
von Sihanoukville deponiert. Beim Entladen/Säubern des Schiffes waren fünf
Arbeiter ums Leben gekommen. Als bekannt wurde, dass es sich bei der
Schiffsladung um toxische Abfälle handelte, flohen mehrere Tausend Bewohner
panikartig aus der Stadt. Vor dem Hintergrund des Widerstandes der Stadtbewohner
musste das Unternehmen aus Taiwan seinen giftigen Müll 1999 schließlich wieder
re-exportieren. Der Giftmüll wurde nach Westmoreland in Kalifornien (USA)
verschifft.
Hafen
Kurz nach der politischen Unabhängigkeit Kambodschas wurde der Bau (1956-1960)
eines Tiefsee-Hafens (von Frankreich finanziert) begonnen, um die Versorgung
Kambodschas über Saigon (heute: Ho-Chi-Minh-Stadt) und damit die Abhängigkeit
von Vietnam zu reduzieren. Während des Zweiten Indochinakrieges wurde der
militärische Nachschub für Kambodscha, aber auch für den in Süd-Vietnam
operierenden Vietcong über Kompong Som abgewickelt.
Während der Khmer Rouge-Herrschaft 1975-1979 war das Löschen der Schiffe mit
erheblichen Problemen behaftet: Zeitzeugen berichteten über z. T. wochenlange
Wartezeiten. 1979 wurde der Hafen durch Techniker aus der Sowjetunion und der
DDR instand gesetzt. Heute verfügt der Hafen über einen Container-Terminal, der
z. Zt. ausgebaut wird (von Japan finanziert). Ein Großteil des kambodschanischen
Im- und Exportes geht heute über Sihanoukville (neben der Landverbindung Poipet
- Aranyaprathet nach Thailand).
Quelle und weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sihanoukville
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