Laos 3


Land und Leute

 

Quelle und weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Laos

Laos (amtlich: Demokratische Volksrepublik Laos) ist ein Staat in Südostasien. Er grenzt an China, Vietnam, Kambodscha, Thailand und Myanmar. Das einzige Binnenland in Südostasien hat sechs Millionen Einwohner auf einer Fläche von 236.800 km²; Hauptstadt und größte Stadt ist Vientiane.

Lage

Der schmale Südteil von Laos liegt auf der Indochinesischen Halbinsel zwischen Vietnam im Osten, Kambodscha im Süden und Thailand im Westen. Der Nordteil des Landes liegt auf dem eigentlichen südostasiatischen Festland, hier teilt sich Laos zudem Grenzen mit Myanmar und der südchinesischen Provinz Yunnan.


Klima

Laos herrscht tropisches Klima mit hohen Temperaturen, wobei es durch die großen Höhenunterschiede regional zu starken Temperaturschwankungen kommen kann. Das Klima wird sehr stark von den Monsunen beeinflusst. Von Mai bis Oktober herrscht der Sommer- oder Südwestmonsun, der mit starken Niederschlägen und hoher Luftfeuchtigkeit verbunden ist. In dieser Zeit fällt eine Niederschlagsmenge von durchschnittlich 1778 Millimetern, während zwischen November und Februar durch den Nordostmonsun ein trockenes und kühleres Klima anzutreffen ist. In den Monaten März und April herrscht feucht-heißes Klima.


Landschaftsbild

Laos, das einzige Binnenland Südostasiens, lässt sich topographisch in zwei Gebiete gliedern.
Ein von Gebirgen geprägtes Gebiet zieht sich in Nord-Süd-Richtung fast durch das gesamte Land und erreicht dabei Höhen über 2000 Meter, sein höchster Berg ist der Phu Bia mit 2819 m. Diese Gebirgsregion umfasst etwa neun Zehntel des Landes.
Die übrige Region, in der sich auch die Hauptstadt Vientiane befindet, ist ein kleines Tiefland an der Süd- und Südwestgrenze zu Thailand.
Der bedeutendste Fluss ist der Mekong, der in Tibet entspringt und sich bei Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) in ein über 39.000 km² ausgedehntes Flussdelta verästelt. Das Mekong-Delta entwässert in das Südchinesische Meer. Der Mekong bildet auf einer Länge von etwa 1000 Kilometern die Grenze zu Thailand und auch zu Myanmar; insgesamt berührt er laotisches Territorium auf 1898 Kilometern. Der größte Teil des Landes entwässert somit in das Südchinesische Meer. Nur 12 % des Territoriums, ganz im Nordosten, entwässern in den Golf von Tonkin. Am Mekong liegt die Hauptstadt Vientiane und die Stadt Luang Prabang. Andere wichtige Flüsse sind der Nam Ou, Nam Ngum sowie der Nam Xebanghieng.

Umwelt
Durch großflächige Entwaldungen in den letzten Jahrzehnten sank der Grundwasserspiegel in manchen Gebieten, was zu einer prekären Trinkwassersituation in Laos führte. Zudem sind durch die Vernichtung des Lebensraumes von Flora und Fauna eine Vielzahl der Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Im Jahr 1996 galten 68 Arten von Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Fischen als gefährdet. Mittlerweile sind jedoch etwa 14 % des Territoriums geschützt. Der Wald ist vor allem durch die Holzgewinnung, durch Rodung zur Ackerlandgewinnung und durch die Brennstoffgewinnung gefährdet, wobei etwa 8 % des Energiebedarfs des Landes mit Holz gedeckt werden. Der jährliche Waldverlust wird auf etwa 300.000 Hektar geschätzt.
Ein großes Umweltproblem von Laos sind Blindgänger, die aus dem Vietnamkrieg stammen. Sie machen das Land zu einem der Staaten mit den größten Mengen an nicht explodiertem Kriegsmaterial im Boden. Von den mehr als 2 Millionen Tonnen an Bomben, die zwischen 1964 und 1973 von den amerikanischen Streitkräften über Laos abgeworfen wurden, sind bis heute etwa 50 % des Territoriums betroffen. Für einen landwirtschaftlich geprägten Staat wie Laos stellt dies ein großes Problem dar, und es werden regelmäßig Menschen durch Blindgänger verletzt oder getötet. Das UXO-LAO-Projekt, welches sich mit der Aufklärung der Bevölkerung und der Beseitigung von Blindgängern beschäftigt, ist einer der größten Arbeitgeber des Landes und wird von der UNDP, einigen Industriestaaten sowie von Hilfsorganisationen finanziert.

Flora und Fauna

Das Land ist etwa zu 50 % bewaldet. Es gibt sowohl Regenwälder mit tropischen Pflanzen wie auch Monsunwälder. Rund 8 % der Wälder werden als Urwald eingestuft.
Laos beheimatet Raubtierarten wie Leoparden und Tiger. Elefanten werden wie in den anderen Ländern Südostasiens als Lasttiere eingesetzt.

Städte

Die größten Städte in Laos sind (Stand 1. Januar 2005): Vientiane 196.644 Einwohner, Pakxé 88.463 Einwohner, Savannakhet 66.552 Einwohner und Luang Prabang 47.510 Einwohner.

Bevölkerung

Die Bevölkerung von etwas über sechs Millionen verteilt sich sehr ungleichmäßig über das Territorium. Die größte Bevölkerungsdichte weisen die Ebenen am Mekong auf, darunter besonders die Region um die Hauptstadt. Die bergigen Gebiete im Osten und Norden sind sehr dünn besiedelt.
Weniger als ein Drittel der Bevölkerung lebt in Städten. Das größte urbane Ballungszentrum, Vientiane, hat eine Bevölkerung von schätzungsweise 600.000.

Volksgruppen

Trotz der relativ niedrigen Bevölkerungszahl hat das Land eine sehr hohe Vielfalt in seiner ethnischen Zusammensetzung. Über die genaue Anzahl der ethnischen Gruppen gibt es immer wieder Diskussionen, da die Unterteilung der Gruppen nach mehreren Kriterien erfolgen kann.
Die Regierung von Laos unterscheidet die folgenden drei Gruppen nach ihrem Siedlungsgebiet (und nicht nach linguistischen Kriterien):

In rein linguistischer Hinsicht gibt es in Laos vier große Gruppen, nämlich die Tai-Kadai, Mon-Khmer, Tibeto-Birmanische und die Hmong-Yao-Familien. Diese Unterteilung ist Gegenstand von Diskussionen und Änderungen – bei der Volkszählung 1985 unterschied man noch sechs Sprachfamilien.

Unter den Sprachfamilien werden 47 Ethnien und 149 Untergruppen unterschieden (1985 waren es 68 Ethnien und mehr als 800 Untergruppen). Im einzelnen sind dies: Akha, Alak, Bit, Brau, Chere, Hmong, Haw, Jri, Katang, Khmu, Katu, Kui, Khmer, Kri, Lao, Lue, Loven, Lamet, Lo Lo, Lavi, Makong, Mlabri, Museu, Mon (aus Myanmar), Nhuon Ngae, Nhaheun, Nguon, Oy, Phu Thai, Phu-Noi, Phong, Pakoh, Souei, Samtao, Singmun, Si La, Sadang, Saek, Ta-oi, Taliang, Htin, Tum, Yao (aus China), Yae, Yang und Yumbri.

Dazu kommen eingewanderte Thai, Chinesen, Vietnamesen und Inder. Deren Anzahl ist aber in den letzten 50 Jahren stark zurückgegangen. Die meisten verließen Laos in zwei Wellen – nach der Unabhängigkeit des Landes und nach der Machtübernahme der Kommunisten.

Bildung

Laos verzeichnet eine niedrige Alphabetisierungsrate. So können nur zwei Drittel der Männer und ein Drittel der Frauen über 15 Jahre lesen und schreiben. Rund 40 % der Laoten haben noch nie eine Schule besucht, in den nördlichen Provinzen wie Louang Namtha oder Phongsaly sind es mehr als 60 %. Zwei Drittel der laotischen Kinder brechen vorzeitig die sechs Jahre lange Grundschule ab, um zum Lebensunterhalt der Familie etwas beitragen zu können.


Sprache und Schrift

Laos ist, speziell in Anbetracht der niedrigen Bevölkerungszahl, ein Land mit außerordentlicher linguistischer Vielfalt, die aber aufgrund der Abgeschiedenheit noch nicht sehr weit erforscht ist. So ist die genaue Anzahl der unterscheidbaren Sprachen unbekannt und wird mit 70 bis 120 angegeben. Die Sprachen gehören zu vier verschiedenen Sprachgruppen:

Obwohl das Laotische Amtssprache ist und die Regierung versucht, die Benutzung dieser Sprache im ganzen Land durchzusetzen, beherrscht sie nicht jeder Einwohner des Landes. Das liegt vor allem an der schwachen Infrastruktur, aber auch an der Stärke anderer Sprachen, speziell der Hmong-Sprachen. Das Vordringen des Laotischen geht aber schnell voran, vor allem durch die Medien und durch Binnenmigration aus dem Bergland in die Ebenen.

Die beiden bedeutendsten Fremdsprachen in Laos sind Thai und Vietnamesisch. Thai ist für Laoten sehr leicht erlernbar und ist im Land vor allem durch die thailändischen Medien präsent, jedoch auch durch laotische Gastarbeiter, die zeitweilig in Thailand arbeiten. Vietnamesisch wird entlang der Grenze zu Vietnam gesprochen, um den Grenzverkehr zu erleichtern, daneben gibt es in den Städten bedeutende Gruppen von Vietnamesen. Die französische Sprache ist aufgrund der kolonialen Vergangenheit bedeutend und wird mehrheitlich in der laotischen Elite noch gelernt. Es ist Tradition, dass der laotische Präsident und der Außenminister die französische Sprache beherrschen. Mittlerweile wird sie jedoch zunehmend von Englisch, der offiziellen ASEAN-Sprache, verdrängt.

Religion

Die laotische Kultur ist sehr eng mit der Religion verbunden. Die buddhistischen Tempel bildeten in früheren Zeiten in jedem Dorf das geistige Zentrum. Das Leben der laotischen Menschen war von der Religion bestimmt und die meisten Aktivitäten erfolgten nach dem buddhistischen Kalender. Vientiane und Luang Prabang sind als Städte der tausend Tempel bekannt und weisen eine große Anzahl von Beispielen traditioneller Kunst und Architektur auf. Der Königspalast in Luang Prabang und der That-Luang-Stupa in Vientiane sind die bekanntesten Nationalheiligtümer in Laos.

Die Hauptglaubensrichtung in Laos ist der Theravada-Buddhismus, der um 800 in das Gebiet des heutigen Laos kam. Es ist eine verbreitete Sitte, dass Jungen oder junge Männer ein paar Tage bis Wochen in einem Tempel als Mönch verbringen. Ebenso haben viele Familien einen kleinen Altar in ihrem Haus.
Ahnenkult und Animismus sind vor allem in der Bevölkerung der Gebirgsregionen verbreitet, wobei diese Leute teils zum Buddhismus übergetreten sind, ohne ihren traditionellen Glauben aufzugeben.
Kleine Gruppen von Moslems, Christen sowie Anhänger vietnamesischer und chinesischer Sekten finden sich in den Städten.


Kultur
Zu den offiziellen Feiertagen in Laos gehören Neujahr (1. Januar); Pi Mai, das laotische Neujahr, welches nach dem Mondkalender berechnet wird, findet meistens im April statt. Der Tag der Arbeit (1. Mai) und der Nationalfeiertag (2. Dezember) werden mit aufwendigen Feierlichkeiten verbracht. Fällt ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag, so wird er auf den vorhergehenden oder den nachfolgenden Arbeitstag verlegt.
Religiöse Feiertage sind Boun Bang Fai, an dem die Geburt, Erleuchtung und der Tod Buddhas gefeiert werden, Khao Phansa, der den Beginn der buddhistischen Fastenzeit einläutet (Juli) und Ork Phansa, den Ausklang der Fastenzeit (Ende Oktober). Zu diesen Anlässen findet meist eine Feier, die die Laoten basi oder sukhwan nennen, statt. Bei diesen Feiern werden Opfergaben (Essen und Reiswein) beigebracht. Bei der sogenannten Schnurbindezeremonie wünschen sich Freunde Gesundheit und Wohlstand, indem sie sich Schnüre um die Handgelenke wickeln.


Medien

In Laos herrscht eine strenge Zensur und staatliche Kontrolle der Medien. Die laotische Nachrichtenagentur ist die Khaosan Pathet Lao.

Geschichte

Archäologische Funde in Huaphanh und Luang Prabang belegen menschliche Aktivität auf dem Gebiet des heutigen Laos vor etwa 40.000 Jahren. Siedlungen sesshafter, Landwirtschaft betreibender Bewohner gab es um 4000 v. Chr., während Funde in Grabstätten aus der Zeit um 1500 v. Chr. auf eine komplexe, entwickelte Gesellschaft schließen lassen. Ab etwa 700 v. Chr. wurden im heutigen Laos Eisenwerkzeuge verwendet, die auf enge Kontakte mit benachbarten indischen und chinesischen Zivilisationen hindeuten. Die ersten Bewohner des heutigen Laos werden als Kha-Völker bezeichnet. Die Kha-Völker besiedelten das Land um 500 n. Chr. und lebten unter der Verwaltung des Staates Funan.

Die Wurzeln des heutigen Laos führen ins 14. Jahrhundert, als Fa Ngum das Königreich Lan Xang, das Reich der Millionen Elefanten, gründete. Das Königreich umfasste das gesamte heutige Laos, sowie das heutige Nordthailand und Teile Myanmars. Es erreichte im 17. Jahrhundert unter König Sulignavongsa seine Glanzzeit, in welcher bemerkenswerte Kulturgüter, vor allem in Literatur und Dichtung, geschaffen wurden. Handel und Bildung erreichten in dieser Zeit ein hohes Niveau. Das Lan-Xang-Königreich existierte bis ins 18. Jahrhundert und zerfiel dann in drei rivalisierende Dynastien: Luang Prabang, Vientiane und Champasak. Alle drei waren ständigen Invasionen der mächtigeren Nachbarn aus Burma, Siam (Thailand) und Vietnam ausgesetzt. Siam erreichte schließlich die Hoheit über das Gebiet und zwang viele Bewohner von Laos dazu, sich in siamesischem Gebiet anzusiedeln.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erlangten die Franzosen als Kolonialmacht immer stärkeren Einfluss im kontinentalen Südostasien. Im Jahre 1893 eroberten die Franzosen die linke Uferseite des Mekong und zwangen Siam zur Anerkennung des Mekong als Grenze. Das heutige Laos wurde als „Protektorat Laos“ in die französische Kolonie Französisch-Indochina eingegliedert. Sämtliche Pläne für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes blieben jedoch unverwirklicht. Im frühen 20. Jahrhundert bildeten sich in Französisch-Indochina Widerstandsbewegungen gegen die Kolonialherrschaft. Unter anderem gründete Ho Chi Minh 1930 die Kommunistische Partei Indochinas, deren Ziel die Vertreibung der Kolonialherren war.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Laos vorübergehend durch Japan besetzt. Nachdem Japan bedingungslos kapituliert hatte und sich aus dem Land zurückziehen musste, erklärte Laos am 12. Oktober 1945 seine Unabhängigkeit. Es gelangte jedoch wiederum unter die Herrschaft der Franzosen. Am 19. Juli 1949 wurde der französisch-laotische Vertrag unterzeichnet, der Laos zu einem unabhängigen Mitglied innerhalb der Union Française machen sollte. Daraufhin spaltete sich die Lao Issara ("Freie/Unabhängige Lao" - Unabhängigkeitsbewegung), da nur ein Teil der laotischen Unabhängigkeitskämpfer mit diesem Vertrag zufrieden war. In den folgenden Jahren ging der Einfluss Frankreichs zurück, Wahlen fanden statt und die USA gewannen an Einfluss. Frankreich unterlag schließlich in Vietnam und gab am 21. Juli 1954 während der Indochinakonferenz (Genfer Konferenz) offiziell alle Ansprüche in Indochina auf, sagte zu, seine Truppen abzuziehen und die Unabhängigkeit Laos' anzuerkennen, womit Laos schließlich seine vollständige Souveränität erlangte.

Während des Vietnamkriegs war Laos neutral und es gab keine offizielle Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an Laos. Trotzdem bombardierten die US-amerikanischen Streitkräfte Laos massiv, denn der Ho-Chi-Minh-Pfad verlief zu einem bedeutenden Teil über laotisches Territorium. Es wurden über Laos mehr Bomben abgeworfen als im Zweiten Weltkrieg auf Deutschland und Japan zusammen, womit Laos zu den schwerst bombardierten Ländern der Welt gehört.

Nach dem Ende des Vietnamkrieges übernahmen die kommunistisch geprägten Kräfte des Pathet Lao durch eine (im Vergleich zum Geschehen im Nachbarland Kambodscha) unblutige Revolution im Jahre 1975 die Macht und proklamierten am 2. Dezember 1975 die Demokratische Volksrepublik Laos. Die Laotische Revolutionäre Volkspartei wurde zur regierenden Partei des Landes bestimmt und der erste Premierminister, Kaysone Phomivane blieb bis 1992 in seinem Amt. Durch politische und wirtschaftliche Repressionen blieb das Land weithin unsicher und instabil und etwa 10 % der Bevölkerung verließen Laos, vor allem in Richtung Thailand, Frankreich, USA und Australien.

Aufgrund von schwerwiegenden Wirtschaftsproblemen leitete Laos ab 1986 unter dem Namen Neuer ökonomischer Mechanismus eine Öffnungs- und Reformpolitik ein mit dem Ziel, den allmählichen Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft zu realisieren. Im Rahmen dieser Reformen wurden Wirtschaftsliberalisierungen durchgeführt und die Beziehungen zum Ausland verstärkt.

Auch politische Reformen werden allmählich in Angriff genommen. So verabschiedete die Volksversammlung am 14. August 1991 die erste Verfassung seit der Machtübernahme der Kommunisten und seit 1997 ist Laos Mitglied der ASEAN.

Einen nach wie vor ungelösten Konflikt gibt es in der Sonderzone Saysomboun nordöstlich von Vientiane, wo es noch heute bewaffnete Kämpfer gegen die kommunistische Regierung gibt. Diese rekrutieren sich hauptsächlich aus Mitgliedern der Hmong-Minderheit und haben sich in die Bergregionen zurückgezogen, wo sie in großer Armut leben. Wiederholt kommt es jedoch zu Überfällen und Attentaten in und um Vientiane und an wichtigen Verkehrswegen, denen nicht zuletzt ausländische Touristen zum Opfer gefallen sind. Andererseits wird auch von schweren Menschenrechtsverletzungen des Militärs im Kampf gegen die Aufständischen berichtet.


Politik

Die kommunistische Laotische Revolutionäre Volkspartei (LRVP) regiert das Land seit der Proklamation der Demokratischen Volksrepublik Laos am 2. Dezember 1975. Erst seit 1991 gibt es eine Verfassung (Nationalversammlung) und ein Parlament, das seit 1997 99 Sitze hat. Seitdem gilt auch das Prinzip der zentralisierten Demokratie, das heißt, dass die Nationalversammlung Entscheidungen in Absprache mit den niedrigeren Verwaltungsebenen fällt.


Legislative

Das Staatsoberhaupt von Laos ist der Präsident, den die Laotische Revolutionäre Volkspartei stellt und der in der Regel auch Parteivorsitzender ist. Der Präsident ernennt den Premierminister und seine Stellvertreter, Minister, Provinzgouverneure und Bürgermeister der Präfekturen, wobei er sich alle Personalentscheidungen vom Parlament bestätigen lassen muss.

Die gesetzgebende Körperschaft ist die Nationalversammlung, ein Ein-Kammer-Parlament, welches in allgemeinen Wahlen bestimmt wird. Es gibt pro 50.000 Menschen ein Parlamentsmitglied, wobei es pro Provinz mindestens drei Parlamentarier geben muss. Es gibt ein allgemeines aktives Wahlrecht ab 18 Jahren und ein passives Wahlrecht ab 21 Jahren. Bei den Parlamentswahlen gibt es in der Regel mehr Kandidaten als Sitze. Die Nationalversammlung wird für einen Zeitraum von fünf Jahren gewählt.

Aufgabe des Parlamentes ist es, Gesetzesvorschläge des Staatspräsidenten, des ständigen Ausschusses der Nationalversammlung, der Regierung, des Präsidenten des Obersten Gerichtes oder der Obersten Staatsanwaltschaft zu diskutieren und zu verabschieden. Auch Massenorganisationen dürfen unter gewissen Voraussetzungen Gesetzesentwürfe einbringen. Das Parlament ist auch für die Genehmigung von Wirtschaftsplanung, Budget sowie Änderungen in der Regierung zuständig. Es wählt den Staatspräsidenten, den Vizepräsidenten sowie die Präsidenten vom Obersten Gericht und Staatsanwaltschaft. Es genehmigt auch Personalvorschläge des Staatspräsidenten.


Exekutive

Der Premierminister ist auch Vorsitzender des Ministerrates und somit höchster Repräsentant der Exekutive. Er hat eine Reihe von Stellvertretern (nämlich die Minister für Verteidigung, Finanzen und Äußeres). Seine Amtszeit ist wie jene der Parlamentsabgeordneten auf fünf Jahre festgelegt.

Die Verwaltungen der Provinzen und Distrikte haben die gleiche Struktur wie die Zentralregierung. Die Gemeindevertreter werden andererseits von der Bevölkerung gewählt und danach vom Provinzgouverneur formell ernannt.


Judikative

Nominell gibt es in Laos ein oberstes Gericht sowie Gerichte auf Provinz- und Distriktebene, daneben gibt es noch Militärgerichte. Ebenso gibt es Staatsanwaltschaften auf Landes-, Provinz- und Distriktebene.
Die Gesetzgebung in Laos ist jedoch nicht sehr konsistent und Rechtssicherheit ist größtenteils nicht gegeben. Für die Lösung von Konflikten hat deshalb Schlichtung eine große Bedeutung, und auf Gemeindeebene liegt dies in der Regel in der Verantwortung der Dorfältesten.


Administrative Gliederung
Laos gliedert sich in 16 Provinzen (khoueng), eine Präfektur (kampheng nakhon) sowie eine Sonderzone (khetphiset). Darunter folgt eine Unterteilung in etwa 140 Distrikte und über 11.000 Gemeinden.


Wirtschaft

Seit 1986 versucht die laotische Regierung im Rahmen des New Economic Mechanism (NEM) die ehemals planwirtschaftlich organisierte Ökonomie des Landes in eine Marktwirtschaft umzuwandeln. So wurden nach und nach Preisbindungen und Subventionen abgeschafft, der Wechselkurs des Kip an den Marktkurs angepasst, ein Bankensystem nach westlichem Vorbild eingeführt und private Wirtschaftstätigkeit gefördert. Mit dem Aufbau von Institutionen, die die Marktwirtschaft regeln, wie etwa das Rechts- und Verwaltungssystem, wurde begonnen.

Die Währungseinheit in Laos ist der neue Kip. Der Warenaustausch in den ländlichen Gebieten erfolgt aber meist im Tauschhandel; die Geldwirtschaft beschränkt sich auf die Städte. Die Handelsbilanz ist negativ. Die wichtigsten Exportprodukte sind Holz, Kaffee, Stromenergie und Zinn. Außerdem werden Benzin, Harze, Kardamom, Leder und Häute ausgeführt. Importiert werden chemische Produkte, Kraftfahrzeuge, Maschinen, elektrische Anlagen, Stahl und Baumwolle. China, Thailand und Japan sind die wichtigsten Abnehmer laotischer Waren. Thailand, China, Japan und Singapur sind die wichtigsten Lieferanten.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 2002 1,5 Mrd. Euro, das Pro-Kopf-Einkommen lag 2001 bei 275 Euro. Das BIP-Wachstum belief sich in den vergangenen 15 Jahren auf jeweils sechs bis acht Prozent, wobei sich während der Asienkrise das Wachstum vorübergehend auf vier Prozent verlangsamte. Der Großteil des Wachstums kommt aus der Landwirtschaft, dem Export von Textilien, Holz und Holzprodukten, der Elektroenergie sowie ausländischen Investitionen (Entwicklungshilfe oder FDI).


Infrastruktur
Laos verfügt über 13.000 Kilometer Straße, wovon jedoch nur etwa 1700 asphaltiert sind. Die wichtigste Straßenverbindung ist die Nationalstraße 1, die von Pak Mong im Norden nach Khong im Süden führt und dabei die wichtigen Städte Luang Prabang, Vientiane, Savannakhet und Champasak quert. In chinesisch-thailändischer Zusammenarbeit wird der "China-Thailand-Highway" von Boten (Grenze Laos-China) nach Houaxay (Grenze Thailand-Laos) ausgebaut und soll noch im ersten Jahrzehnt des 21.Jahrhunderts fertiggestellt werden.

Zwischen den Städten verkehren zumeist öffentliche Busse, die zuvor benutzten LKWs mit Holzsitzen werden nach und nach ausrangiert. Ansonsten sind aufgrund schlechter Straßenverhältnisse eher chinesische Kleinlaster mit Längsbänken auf der Ladefläche anzutreffen. Die Fahrzeit kann je nach Witterungslage und technischem Zustand des Fahrzeuges länger oder kürzer dauern.

Der größte Flughafen ist der Flughafen von Vientiane (Wattay).

Der Luftverkehr wird von der staatlichen Lao Airlines (früher Lao Aviation) dominiert. Sie bietet Flüge in die Nachbarländer sowie Inlandsflüge an. Die Linie ist jedoch hoch verschuldet, da die Ticketpreise zu niedrig sind, um die Kosten zu decken. Der Service und auch die Sicherheit erreichen nicht westliche Standards. Lao Airlines wird deshalb in Zusammenarbeit mit europäischen Beratern restrukturiert und neu ausgerichtet. Es wurde ein Joint Venture gegründet, um neue Flugzeuge zu beschaffen. Der für Besucher interessanteste Weg, per Flugzeug nach Laos zu gelangen, ist über Bangkok, von wo es regelmäßig Verbindungen nach Vientiane gibt. Andere Verbindungen werden häufig storniert.

Es gibt in Laos keine Eisenbahn, aber Pläne, Vientiane über die Thai-Lao-Freundschaftsbrücke an das thailändische Eisenbahnnetz anzubinden.

Laos verfügt über einige schiffbare Flüsse, allen voran der Mekong, der auf etwa 1300 km schiffbar ist. Durch Stromschnellen und einen Wasserfall hat der Mekong jedoch nur eine begrenzte Bedeutung für den Verkehr. Andere für den Transport wichtige Flüsse sind Nam Ou, Nam Khan, Nam Tha, Nam Hgur sowie Se Don. Auf den laotischen Wasserwegen ereignen sich - vor allem aufgrund des Einsatzes von Speedboats - überdurchschnittlich viele Unfälle.

Das Telefonnetz von Laos deckt nach wie vor nicht das ganze Land ab. Die Zahl der Telefonanschlüsse ist mit etwa 30.000 auch sehr niedrig. Direkte Telefonverbindungen von und nach Laos gibt es noch nicht sehr lange und sind sehr teuer. Laos hat vier GSM Mobilfunk Netze, die derzeit Ballungsgebiete und Teile der Verkehrswege, zum Beispiel den Mekong auf vielbefahrenen Routen abdecken. Roaming ist seit kurzem möglich.

Internet ist in Laos ebenfalls nicht besonders weit verbreitet, etwa 60 % der Internetbenutzer sind Ausländer, und nur 14 % der User befinden sich außerhalb der Hauptstadt Vientiane. Laoten gehen meist in Internet-Cafés online.

Die laotische Post gilt als ineffizient, Briefe vom Ausland nach Laos können mehrere Wochen benötigen.


Gesundheit
Durch Fehlen moderner Einrichtungen zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ist in ganz Laos Malaria verbreitet, obwohl das Risiko in und um Vientiane deutlich niedriger ist als anderswo. Zwischen Mai und Oktober ist das Malariarisiko am höchsten. Einige der vorkommenden Malariaerreger sind gegen bestimmte Prophylaxemedikamente bereits resistent. Weitere Krankheiten, die von Stechmücken übertragen werden, sind Dengue-Fieber und Japanische Enzephalitis, daneben sind Hepatitis A und Typhus weitere Krankheiten, gegen die Touristen zeitig genug vor der Einreise nach Laos geimpft sein müssen. Auf einen Arzt kommen 5393 Einwohner. Das vom Gesundheitsministerium unterhaltene Gesundheitswesen stellt Einrichtungen zur mobilen Gesundheitsfürsorge und stellt pro 389 Einwohner ein Krankenhausbett zur Verfügung. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 54 Jahren.

Vorbereitet sein müssen Reisende auch auf Durchfallerkrankungen sowie Dehydratation. HIV/AIDS ist in Laos noch wenig verbreitet, auch wenn offizielle Statistiken nicht zuverlässig sind. Laos ist jedoch von Ländern umgeben, in denen HIV ein allgemeines Problem geworden ist. Durch verstärkte Migration innerhalb Südostasiens, etwa laotische Arbeiter in den Nachbarländern oder ausländische Beschäftigte in Laos, sowie Tourismus und den weiterhin niedrigen sozialen Status der Frau wird sich HIV wahrscheinlich auch in Laos weiter ausbreiten, obwohl es Regierungsinitiativen zur HIV-Aufklärung gibt.


Drogenproblematik

Mit Opium sind die Bewohner des heutigen Laos seit dem 18. Jahrhundert vertraut, als der Opiumhandel mit den Chinesen sowie die Opiumabhängigkeit in das Land kamen. Das Wissen über die Produktion von Opium kam im frühen 19. Jahrhundert mit den einwandernden Hmong nach Laos. Ab 1899 ließ die französische Kolonialverwaltung in Vietnam und später auch in Laos Opium produzieren.

Opium und andere Drogen sind aus verschiedenen Gründen bis heute in Laos sozial anerkannt. Für Bauern stellt die Opiumproduktion eine wichtige Einkommensquelle dar. Opium ist bedeutend im lokalen Tauschhandel und es kompensiert zu niedrig ausgefallene Reisernten. Daneben hat Opium eine hohe Bedeutung in der traditionellen laotischen Medizin.

In den frühen 1970er-Jahren wurde die Anzahl der opiumabhängigen Laoten auf 50.000 geschätzt. Im Jahr 1971 wurde die Produktion von Opium verboten, jedoch wurde in der Folge Heroin sofort verfügbar. Für 1992 wurde geschätzt, dass etwa zwei Prozent der Bevölkerung Opiumabhängig waren. 60 Prozent der Abhängigen waren Bewohner der bergigen Regionen im Norden des Landes (v.a. Angehörige der Akha, Hmong, Yao, Lantan, Lahu), wo der pro- Kopf-Verbrauch zwischen 1,3 und 1,8 Kilogramm im Jahr liegt. Für 1995 wurde geschätzt, dass Laos 80 Tonnen Opium für den eigenen Verbrauch produzierte und weiterhin 40 bis 60 Tonnen exportierte. Damit war Laos nach Afghanistan und Myanmar die drittwichtigste opiumproduzierende Nation.

Erst seit 1996 sind Produktion, Handel und Gebrauch von Opium strafbar. Trotzdem wurde für 2001 eine Zahl von 58.000 Drogenabhängigen geschätzt. In zunehmendem Maße werden neben Opium auch Heroin, Amphetamine und Klebstoffe konsumiert.

Die Regierung von Laos versucht in Zusammenarbeit mit dem UNDP und Nichtregierungsorganisationen, das Problem des Drogenmissbrauches zu bekämpfen. Schwerpunkte werden dabei darauf gelegt, den Produzenten von Opium eine alternative Einkommensquelle zu bieten. Parallel dazu werden Bildungsprogramme in den betroffenen Regionen durchgeführt. Es werden Projekte zur Vorbeugung und Behandlung von Drogenmissbrauch, die im Einklang mit der lokalen Kultur stehen, gestartet. Daneben gibt es Maßnahmen zur Durchsetzung des Gesetzes des Opiumhandels. Ziel ist es, im Jahr 2015 drogenfrei zu sein.


Landwirtschaft

Laos ist ein Agrarstaat, ca. 80 Prozent der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Sie erwirtschaften damit etwa 50 % des laotischen BIP. Besonders für die Landwirtschaft geeignet sind die Schwemmebenen des Mekong und seiner Nebenflüsse sowie das Bolavens-Plateau in Südlaos. Die Böden in anderen Regionen des Landes sind weniger fruchtbar.

Die gesamte landwirtschaftliche Aktivität befindet sich in Privathänden. Viele der Haushalte betreiben Subsistenzwirtschaft, insbesondere in den abgelegenen Gebieten, wo fehlende Infrastruktur den Zugang zu den Märkten verwehrt. Reis ist das Hauptprodukt der landwirtschaftlichen Produktion und macht etwa 40 % des gesamten produzierten Volumens aus. Nur 10 % der produzierten Menge wird auf den Märkten verkauft, der Rest wird von den Bauern selbst konsumiert. Laos verfügt bei Reis über eine sehr hohe Artenvielfalt, etwa 3000 bis 4000 Sorten sind bekannt, von denen die meisten zu Klebreis-Sorten gehören.

Neben Reis werden Mais, Kartoffeln, Yams, Mungo- und Sojabohnen, Erdnüsse, Baumwolle, Zucker, Kaffee und Tee angebaut.

Die Landwirtschaft wird nur in den Ebenen des Mekong intensiv betrieben. Dort liegen auch die 12 % des Ackerlandes, die künstlich bewässert werden können. Besonders in den abgelegenen Gebieten werden weder Pestizide noch Düngemittel verwendet und es gibt auch keine Bewässerung. Die Reisproduktion ist aus diesen Gründen niedriger als in den Nachbarländern. Etwa 2,2 Millionen Tonnen wurden im Jahr 2000 geerntet, womit sich das Land in punkto Reis selbst ernähren kann.

Die Viehzucht erwirtschaftet etwa ein Fünftel des BIP, obwohl sie nur extensiv und mit wenig Aufwand betrieben wird. Die Bauern erleiden häufig Verluste, wenn ihre Tiere mangels veterinärmedizinischer Betreuung sterben oder das Fleisch nicht zum Verkauf geeignet ist. Das Wachstumspotential in diesem Bereich ist jedoch sehr hoch. Ähnliches gilt für die Fischproduktion.

Laos ist ein potentieller Exporteur von Lebensmitteln, betrachtet man seine relativ geringe Bevölkerungsdichte. Dem stehen momentan jedoch die subsistenzorientierte Wirtschaftsform, die nicht vorhandene oder mangelhafte Infrastruktur, die schlechte Ausbildung der Bauern sowie das Fehlen von Finanzinstitutionen im Land entgegen.

Etwa die Hälfte des Landes ist mit Wald bewachsen, worunter sich auch tropische Edelhölzer befinden, die für die Herstellung von Möbeln Verwendung finden. Daneben werden aus dem Wald Gewürze, etwa Kardamom, Rattan, Medizin und Baumharze gewonnen.


Tourismus

Laos ist, im Gegensatz zu Thailand und zunehmend auch Kambodscha oder Vietnam, noch weitgehend unberührt von den großen Touristenströmen. In Vientiane ändert sich die Sperrstunde laufend, meist liegt sie bei 23 Uhr. Aufgrund von niedrigem Prokopfeinkommen, Gesundheitsstatus und mangelnder touristischer Infrastruktur ist das Land derzeit - mit Ausnahme von Luang Prabang - für Pauschaltouristen unattraktiv. Trotzdem ist der Tourismus einer der aufstrebenden Wirtschaftszweige und Devisenbringer, so setzt man in Laos auf den sanften Öko- und Kulturtourismus.

Es gibt zwei internationale Flughäfen, Vientiane (VTE) und Luang Prabang. Die nationale staatliche Fluggesellschaft ist Lao Airlines mit Sitz in Vientiane.

Regelmäßige Busverbindungen gibt es auf den asphaltierten Straßen, wohingegen in die abgelegeneren Regionen vorrangig Kleintransporter mit Pritschenaufbau und zwei Sitzbänken (Songthaew) fahren. Je nach Straßenzustand und Wetter können dabei die Reisedauern stark variieren.

Auf dem Mekong verkehren Boote von Huay Xay über Luang Prabang nach Vientiane. Diese Reise mit Übernachtungen in Pakbeng und Luang Prabang dauert zwei bis drei Tage. Außerdem sind Schnellboote (Speedboats) unterwegs, die diese Strecke in nur einigen Stunden bewältigen; allerdings sind die Schnellboote unfallanfällig, und die Passagiere müssen Schutzhelme tragen.


Industrie

Die Industrie ist kaum entwickelt. Die wirtschaftliche Entwicklung wird stark beeinträchtigt durch eine schlecht ausgebildete Bevölkerung, kaum verfügbares in- und ausländisches Kapital. Die wichtigste Industrie ist die Gewinnung von Strom aus Wasserkraft, wobei momentan mehrere kleinere Kraftwerke in Betrieb sind und mehrere weitere in Planung. Die Stromerzeugung ist ausnahmslos in der Hand der staatlichen Electricité du Laos.

Daneben werden in geringem Umfang Textilien erzeugt sowie Holz verarbeitet. Etwa 90 % der Industrie- und Handwerksbetriebe sind Kleinstbetriebe. Die größeren Unternehmen waren bis vor kurzem reine Staatsunternehmen oder wurden von staatlichen Organisationen, wie etwa dem Militär, kontrolliert.

Das Wachstum der Industrieproduktion hat sich seit der Asienkrise verlangsamt, was vor allem auf die schlechter gewordenen Exportmöglichkeiten zurückzuführen ist, die durch den sehr kleinen Binnenmarkt nicht kompensiert werden können. Zudem ist das Finanzsystem unterentwickelt: drei Staatsbanken dominieren den Markt, haben jedoch hohe Summen an faulen Krediten, die sie illiquid machen. Die Banken wurden zwar schon einmal rekapitalisiert, jedoch hat eine schlechte Kreditkultur und besonders das Leihen an staatliche Industriebetriebe dazu geführt, dass sich neue faule Kredite angesammelt haben.


Außenhandel

Die wichtigsten Exportgüter sind Strom aus den Wasserkraftwerken (20 % der Exporte), Holz und Holzprodukte (41%) sowie Kaffee. Zu den wichtigsten Importgütern zählen Nahrungsmittel, Maschinen, Fahrzeuge und andere Industriegüter. Der Außenhandel, speziell der Export, wird durch den Mangel an Infrastruktur, die relativ weiten Transportwege (Laos ist ein Binnenland) und durch das Fehlen von gut ausgebildeten Arbeitskräften gebremst.

Laos importiert mehr, als es exportiert. Das entstehende Leistungsbilanzdefizit wird durch Kapitalzuflüsse ausgeglichen, die teils als Entwicklungshilfe oder als ausländische Investitionen kommen. Größte Investoren in Laos sind die Nachbarländer Thailand, China und Vietnam.

Um die einseitige Abhängigkeit von thailändischen Exporthäfen zu bekämpfen, kooperiert Laos verstärkt mit vietnamesischen Häfen.
 


Laos 3

Startseite