Vorbemerkung


 

Das Kriegsgefangenenlager Meschede wird auf dieser Postkarte beschönigend als 'Arbeitsverteilungsstelle' bezeichnet. Deutschland - aber auch die anderen Kriegsmächte - litten aufgrund der Einberufungen an massivem Arbeitskräftemangel. Die Kriegsgefangenen boten daher ein willkommenes Arbeitskräftepotential. Nach der Haager Landkriegsordnung (von 1899 und 1907) waren Arbeitseinsätze von Kriegsgefangenen erlaubt. So lautet Artikel 6:

Der Staat ist befugt, die Kriegsgefangenen mit Ausnahme der Offiziere nach ihrem Dienstgrad und nach ihren Fähigkeiten als Arbeiter zu verwenden. Diese Arbeiten dürfen nicht übermäßig sein und in keiner Beziehung zu den Kriegsunternehmungen stehen.
Den Kriegsgefangenen kann gestattet werden, Arbeiten für öffentliche Verwaltungen oder für Privatpersonen oder für ihre eigene Rechnung auszuführen.
Arbeiten für den Staat werden nach den Sätzen bezahlt, die für Militärpersonen des eigenen Heeres bei Ausführung der gleichen Arbeiten gelten, oder, falls solche Sätze nicht bestehen, nach einem Satze, wie er den geleisteten Arbeiten entspricht.
Werden die Arbeiten für Rechnung anderer öffentlicher Verwaltungen oder für Privatpersonen ausgeführt, so werden die Bedingungen im Einverständnisse mit der Militärbehörde festgestellt.
Der Verdienst der Kriegsgefangenen soll zur Besserung ihrer Lage verwendet und der Überschuß nach Abzug der Unterhaltungskosten ihnen bei der Freilassung ausgezahlt werden.

[Quelle: https://www.1000dokumente.de/....dokument=0201_haa&object=translation&st=&l=de]

Stefan Kleine beschreibt in seiner Arbeit sehr anschaulich und mit vielen Daten belegt den Einsatz von Kriegsgefangenen in Landwirtschaft und Industrie in Olpe und Umgebung und deren Lebensbedingungen. Der überwiegende Teil der Arbeiter wurde aus dem Lager Meschede rekrutiert.

Der Artikel erschien 2018 in:

Olpe in Geschichte und Gegenwart

Jahrbuch des Heimatvereins für Olpe und Umgebung e.V. 26 (2018), S.13 - 56

ISSN 0943-996X

Das Copyright für den Artikel liegt bei Stefan Kleine. Die Veröffentlichung auf meiner Webseite erfolgt mit seiner Genehmigung, für die ich mich herzlich bedanke.

Hans-Peter Grumpe

 


 

 

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