Mexiko 33 |
Tulúm
(auf Mayathan Tulu’um, „Mauer“ oder
„Festung“) liegt an der so genannten Riviera Maya, einem Küstenstreifen an der
Karibikküste von Mexiko im Bundesstaat Quintana Roo, und ist der touristisch
meistbesuchte Ort des ganzen Landes, rund 130 Kilometer südlich von Cancún.
Anders als alle anderen Maya-Fundstätten liegt Tulúm direkt am Meer. Die
bekanntesten Gebäude sind neben dem sogenannten Schloss der „Tempel des
Herabsteigenden Gottes“, der „Tempel des Windes“ und der Freskentempel. Die
innere Stadt wird von einer zum Meer hin offenen Stadtmauer umrundet, an deren
Nordwest- und Südwestecken Wachtürme stehen. Aus denkmalpflegerischen Gründen
sind für Besucher nicht mehr alle Strukturen zugänglich.
Geschichte
Im 13. und 14. Jahrhundert war Tulúm eine der größten Städte der Halbinsel
Yucatan. Der spanische Seefahrer Juan Díaz verglich die Größe der Stadt 1518 mit
der von Sevilla. Vermutlich war Tulúm wegen seiner günstigen Lage am Meer ein
wichtiger Handels-Knotenpunkt zwischen den mehreren Regionen der Maya und
verfügte über ein entwickeltes Verteidigungssystem. Als religiöses Zentrum war
Tulúm noch bei der Ankunft der Spanier bewohnt.
Während des Kastenkrieges war Tulúm ein Zentrum des Widerstands der Maya. Hier
befand sich ähnlich wie in Chan Santa Cruz ab 1871 ein Sprechendes Kreuz, das
von der Maya-Priesterin María Uicab, der „Königin von Tulum“, gehütet wurde.
Bauwerke
Das Schloss bzw. El Castillo ist das höchste Gebäude von Tulúm. Der Spanier Juan
Díaz hielt diesen Turm 1518 für den größten, den er je gesehen hatte. Das obere
Gebäude hat zwei gewölbte Räume, deren drei Eingänge durch schlangenförmige
Säulen abgestützt sind. Deren nicht mehr erhaltenen Schlangenköpfe ruhten auf
dem Boden. Der sonstige Fassadenfries ist relativ schlicht.
Neben dem Schloss liegt der „Tempel des Herabsteigenden Gottes“ bzw. „Templo del
Dios Descendente“. Seinen Namen erhielt er von der im Dachfries enthaltenen
Figur des herabsteigenden Gottes. Diese in Tulúm mehrfach (beispielsweise im
Schloss) abgebildete Gottheit wurde mit dem Sonnenuntergang, dem Regen, dem
Blitz und der Bienenzucht in Verbindung gebracht und hieß auf Mayathan Ah Mucen
Cab (Bienengott).
Der „Freskentempel“, auch Tempel der Friese (spanisch Templo de las Pinturas),
erhielt seinen Namen aufgrund der zahlreichen Wandmalereien von Schlangen,
Fischen, Eidechsen und anderen Meerestieren, welche jeweils Gottheiten
einrahmen. Vermutlich diente der Tempel der Anbetung von Gottheiten, die im
Zusammenhang mit der Bodenfruchtbarkeit standen.
Der „Tempel des Windes“ (spanisch Templo del Dios del Viento) wurde auf einem
natürlichen Hügel in unmittelbarer Meeresnähe errichtet. Er ist auf einer
halbrunden Plattform errichtet und besitzt einen Raum. Die halbrunde Struktur
lässt auf die Anbetung des Windes schließen und stellt eine für die Maya-Kultur
seltene Bauweise dar. Vergleichbare architektonische Grundstrukturen finden sich
weiter westlich, beispielsweise in Uxmal an der „Pyramide des Zauberers“.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tul%C3%BAm
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