Burma 32


Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode

"Das Zentrum religiöser Andacht in Mandalay ist die Maha-Muni-Pagode, auch Rakhine- oder Payagyi-Pagode genannt. Sie liegt ca. drei Kilometer südlich des Zegy o-Marktes auf dem Weg nach Amarapura. König Bodawpaya ließ sie 1784 erbauen. 100 Jahre später wurde sie durch ein Feuer zerstört und nach den alten Plänen neu errichtet. Der Maha-Muni-Buddha (der „Alte Weise"), den König Bodawpaya auf einem Kriegszug in Rakhine (Arakan) erbeutet hatte, ist das Objekt religiöser Andacht von Pilgern aus der ganzen Welt..." (Forts. s. unten)

Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode - Eingang Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode - Ladenstraße Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode - Devotionalienladen
Aus den 4 Himmelsrichtungen führen überdachte Ladenstraßen auf die Pagode zu (der Buddha ist am Ende des Weges zu sehen). In den Läden werden Devotionalien jeglicher Art verkauft
Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode - mit Blattgold überklebter Buddha Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode
 

Die Maha-Muni-Figur ist 3,80 Meter hoch und mit Blattgold bedeckt, das inzwischen mehr als 10 Zentimeter dick sein soll

(Bildquelle: APA-Guides Myanmar 1993, S. 184)

 
Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode - großer Gong
    Gong
Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode - Restaurator Mandalay: Maha Muni (Arakan) Pagode - bronzene Khmer-Figur

 

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Restaurierungsarbeiten    

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Legende des Maha Muni:

"In einer der ältesten Palmblattschriften ist uns die Legende des Maha Muni überliefert: Gautama Buddha kam persönlich nach Dhannavati (im nördlichen Rakhine), um den Bewohnern dieses Landes und ihrem König Candrasuriya die vier Edlen Wahrheiten und den Achtfachen Pfad der Erlösung zu predigen. Daraufhin bat der König den Erleuchteten, er möge doch sein Ebenbild hinterlassen. Buddha stimmte zu und verbrachte eine zusätzliche Woche meditierend unter einem Bodhi-Baum, während Sakka, der König der Götter, dieses Ebenbild schuf. Der Vollkommene war zufrieden, er hauchte es an und sprach: „In meinem achtzigsten Lebensjahr werde ich ins Nirwana eingehen, Du aber, von meinem Atem berührt, wirst 5000 Jahre existieren, solange wie meine Religion andauern wird." Nach der Abreise des Erleuchteten fand der Maha Muni seinen Platz auf einem diamantenbesetzten Thron auf dem Siriguttahügel bei Dhannavati. Nur fünf Ebenbilder Buddhas wurden zu seinen Lebzeiten hergestellt. Zwei befinden sich in Indien, zwei im Paradies und das fünfte ist der verehrte Maha Muni.

Soweit die Legende. Archäologen behaupten, daß Dhannavati im 1. Jahrhundert n. Chr. errichtet wurde, 600 Jahre nach Buddhas letzter Existenz. Die vier Meter hohe Maha-Muni-Statue wurde wahrscheinlich während der Regierungszeit Chandra Suryas, der 146 n. Chr. den Thron in Dhannavati bestieg, gegossen. Während seiner Herrschaft breitete sich in Rakhine der Buddhismus aus.

Anawrahta, König von Bagan (Pagan), eroberte in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts den Norden Rakhines. Er ließ alle der Magie und nicht der reinen Lehre dienenden Figuren und Gebäude zerstören. Den Maha Muni hätte er gerne nach Bagan gebracht, mußte dies aber aus logistischen Gründen unterlassen. Sein Enkel Alaungsithu befand sich 1118 wieder auf einem Kriegszug in Rakhine. Seine Soldaten zerstörten die Tempelanlagen, entfernten das Gold vom inzwischen 1000 Jahre alten „Weisen", montierten ein Bein ab, das Schiff mit seiner kostbaren Beute versank aber während des Transports im Golf von Bengalen. Die Anlage geriet daraufhin in Vergessenheit.

Erst später wurde der Maha Muni vom Urwaldgestrüpp wieder freigelegt und restauriert, nur um von Bodawpayas Truppen 1784, in drei Teile zerlegt, über den Rakhine Yoma nach Amarapura gebracht zu werden. Bodawpaya ließ für ihn eine außergewöhnlich schöne, wie für einen Königspalast mit sieben Dächern versehene Pagode errichten, die er durch einen acht Kilometer langen überdachten Weg mit seinem Königspalast verbinden ließ. Diese Pagode wurde durch ein Feuer 1884 zerstört, und das jetzige Gebäude ist ein Nachbau.

Das Gold wachsen sehen: Die Maha-Muni-Figur ist 3,80 Meter hoch und mit Blattgold bedeckt, das inzwischen einige Zentimeter dick ist. Außer während der Regenzeit, wenn der Körper mit Tüchern verdeckt wird, kann man zu jeder Zeit sehen, wie Gläubige diese hauchdünnen Goldfolien selbst auftragen. Im Laufe der Jahrhunderte ist der Körper des Erleuchteten dadurch unförmig geworden und in seiner ursprünglichen Gestalt nur noch zu erahnen.

In der Maha-Muni-Pagode sind noch sechs bronzene Khmer-Figuren zu sehen, die auch als Kriegsbeute nach Rakhine kamen. Sie sind ein anschauliches Beweisstück der abwechslungsreichen südostasiatischen Geschichte. Ursprünglich standen sie als Tempelwächter (Dvarapa-las) im kambodschanischen Ankor Wat. 1431 überfielen die Thais die Khmer-hauptstadt und brachten unter anderem auch 30 Khmer-Bronzen nach Ayuthia. 1564 gingen sie als Kriegsbeute mit König Bayinnaung von Ayuthia nach Bago (Pegu). Schon 36 Jahre später brachte sie dann König Razagyi, der wiederum Bago zerstörte, nach Mrauk U. Mit Bodawpayas Truppen legten sie dann das letzte Stück nach Amarapura zurück. Nur sechs der ursprünglichen 30 Khmer-Bronzen sind erhalten geblieben: drei Löwen, ein dreiköpfiger Elefant und die beiden Dvarapa-las. Die beiden Tempelwächter sind ein spezieller Anziehungspunkt für die Pilger. Man sagt, sie würden jede Krankheit heilen, berührt man nur den entsprechenden Körperteil der Figuren. Die glänzend glatten Einbuchtungen in der Bauchgegend lassen Rückschlüsse auf die häufigsten Krankheiten im Land zu....."

Quelle: APA-Guides Myanmar/Burma 1993 S. 185-186


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