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Den Palast, besser
'Königsstadt' oder auch 'Goldene Stadt', ließ 1857-1859 König Mindon
erbauen. Die umgebenden Mauern sind 8 km lang, bis zu 8 m hoch und bis zu 3
m dick. Das Palastareal ist quadratisch angelegt; auf jeder Seite gab es 3
Tore und 12 Wachtürme. Um das Gelände herum ist ein Wassergraben geführt,
den 5 Brücken überspannen.
"Das Areal
des ehemaligen königlichen Palastes sollte nach dem Modell der
brahmanisch-buddhistischen Kosmologie das Zentrum der Welt repräsentieren:
den Mount Meru.....Genau in der Mitte des Areals stand einst der Thronsaal,
auch „Löwensaal" genannt. Er war das „Zentrum des Universums", über ihn
erhob sich ein 78 m hoher vergoldeter siebenstöckiger Pyathat, über den die
Weisheit des Universums, das ewige Gesetz, direkt auf den „Löwenthron" floß.......Die
Palastgebäude waren, wie auch in allen anderen buddhistischen Königreichen,
aus Holz gebaut, Zeichen der Vergänglichkeit weltlichen Glanzes. Und
vergänglich waren sie: Am 20. März 1945 kam die Goldene Stadt unter den
Beschuß britischer Artillerie. Als die Handvoll Myanmaren und Japaner aus
dem Areal vertrieben waren, stand nur noch die Mauer - eine weitere Goldene
Stadt war Opfer menschlicher Leidenschaften geworden."
(aus: APA-Guides Myanmar, 1993, S. 179/180) |