Burma 52 |
Am, auf und vom Inle-See leben die Intha (='Söhne des Sees'), die zu einer Tibeto-Birmanischen Volksgruppe gehören und einen archaischen birmanischen Dialekt sprechen. Sie leben hauptsächlich vom Fischfang und Gemüseanbau auf 'schwimmenden Gärten'.
Start der Boote | Einbein-Ruderer | |
Fischfang: Der Inle-See ist sehr flach, in der Trockenzeit an der tiefsten Stelle nur etwa 2 - 3 m. Man fängt die Fische mit einer Art Reuse. Der Fischer steht vorne auf dem Boot und hält Ausschau nach Fischen, wobei er mit einem Bein rudert. Sobald er eine Bewegung im Wasser sieht, stülpt er die Reuse darüber. |
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Schwimmende
Gärten: "....Der See ist an vielen Stellen
nur etwa 2 bis 4 Meter tief und bietet dadurch ideale Voraussetzungen für
die Anlage von schwimmenden Gärten. Auch solche Gärten brauchen ein gutes
Substrat, das man in Burma nicht in einem Gartencenter kauft, sondern selber
herstellt – und zwar als eine Art Unterwasser-Kompostierung. Die wild
wachsenden Wasserhyazinthen, die wahrscheinlich aus Süd- und Mittelamerika
über Java und Thailand eingeschleppt und wegen ihrer lilienfarbenen Blüten
Zierpflanze als kultiviert wurden (man nennt sie „Phak Tob Chava“) , bilden
im Laufe der Zeit einen natürlichen Teppich, in dessen Wurzeln sich der von
den Flüssen angeschwemmte Schlamm zu einer Erdschicht verdichtet. Dadurch
entsteht im Laufe der Zeit − etwa während 50 Jahren – eine bis 1 Meter tiefe
Humusschicht. Pro Hektar Wasserfläche beläuft sich das Gewicht der Biomasse
eines mehrjährigen Eichhornia-Teppichs auf etwa 75 Tonnen. Auf dem daraus
entstehenden wertvollen, ausserordentlich fruchtbaren Grundschlamm werden
schwimmende Gärten angelegt, und sie können vom Boot aus gepflegt werden. Es
werden hauptsächlich Tomaten, Auberginen, Gurken, Bohnen und Blumen wie
Astern angebaut. Nährstoffreiche Reihen aus Pflanzen und Schlamm werden mit
Bambusstangen am Seeboden verankert. Für das Anlegen der Umfassungen werden
wiederum Wasserhyazinthen verwendet. |
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