Daw Aung
San Suu Kyi (* 19. Juni 1945 in Rangun (Myanmar)) ist
Politikerin und setzt sich seit den späten 1980ern für eine gewaltlose
Demokratisierung ihres Heimatlandes Myanmar ein. 1991 erhielt sie den
Friedensnobelpreis.
Aung
San Suu Kyi ist die Tochter von Aung San, Kommandeur der Burma Independence
Army (BIA) und Präsident der Anti-Fascist People's Freedom League (AFPFL)
sowie Vorkämpfer für die Unabhängigkeit des damaligen Birma von
Großbritannien, und Ma Khin Kyi. 1947 wurde ihr Vater während einer
Kabinettssitzung ermordet. Daw Khin Kyi, „Daw“ ist die ehrenvolle Anrede
einer Frau in der birmanischen Sprache, wurde eine bekannte Figur des
politischen Lebens in Birma, wo sie vor allem in der Sozialpolitik tätig
war.
Ab 1960 vertrat Daw Khin Kyi das Land als Botschafterin in Indien, wo Suu
Kyi aufwuchs. Nach dem Highschool-Abschluss in Neu-Delhi ging sie nach
England und studierte an der Universität Oxford. Dort schloss sie ihr
Studium 1967 mit dem B.A. in Philosophie, Politik und Wirtschaft ab. Von
1969 bis 1971 arbeitete sie im UN-Sekretariat in New York (Verwaltungs- und
Finanzabteilung), in ihrer Freizeit war sie ehrenamtlich in einem
Krankenhaus tätig.
1972 heiratete sie Michael Aris, mit dem sie zwei Söhne hat, und lebte mit
ihm in seiner Heimat Bhutan im Himalaya. 1974 zogen sie nach Oxford, wo
Michael Aris eine Anstellung an der Universität inne hatte. Suu Kyi begann
zu schreiben und recherchierte bezüglich des Lebens ihres Vaters, über den
sie 1984 ein Buch veröffentlichte. Von 1985 bis 1986 bezog sie ein
Stipendium in Kyoto, Japan, und recherchierte weiter über den Aufenthalt
ihres Vaters in demselben Land. In der Folge entstanden zudem weitere
Veröffentlichungen über Birma. 1988 kehrte sie wegen einer Krankheit ihrer
Mutter in ihre Heimat Birma zurück. Dadurch erlebte sie den Sturz des
Militärdiktators Ne Win und die folgenden blutigen Aufstände mit.
Am 26. August desselben Jahres hielt sie ihre erste Rede, in der sie sich
für eine „demokratische Entwicklung in Birma“ einsetzte. Drei Wochen später
folgte die nächste Militärregierung, die jegliche demokratischen
Bestrebungen verbot. Am 27. September wurde die National League for
Democracy (NLD) mit Suu Kyi als Parteivorsitzender gegründet. Die
politischen Ziele waren eine Absage an die Gewalt und ziviler Ungehorsam.
Trotz aller Drohungen und Gewalt gegen ihre Anhänger setzte sie ihren
Wahlkampf fort. Ihre Aufstellung zu den Wahlen wurde im Februar 1989
verboten und sie selbst ab 20. Juli zum ersten Mal unter Hausarrest
gestellt. Studenten, die bei ihr waren, wurden verhaftet, worauf sie solange
in einen Hungerstreik ging, bis ihr deren gute Behandlung zugesichert wurde.
1990 gewann ihre Partei die Wahlen, das Ergebnis wurde aber von den Militärs
nicht anerkannt.
1991 erhielt sie für ihren Einsatz für die Demokratie in ihrem Land den
Friedensnobelpreis. Ihre Söhne nahmen ihn in ihrem Namen an, da sie
befürchtete, dass ihr die Wiedereinreise nach Myanmar verweigert würde,
falls sie selbst zur Preisverleihung reiste. Erst am 10. Juli 1995, nach
rund sechs Jahren, wurde ihr Hausarrest aufgehoben.
Ihr Bewegungsspielraum blieb für mindestens weitere vier Jahre sehr
eingeschränkt und man war immer wieder besorgt um ihr Überleben - trotz oder
gerade wegen ihrer Popularität im Lande. Andererseits wurde es Journalisten
und UN-Mitgliedern mehrfach erlaubt, sie zu besuchen, nicht so allerdings
ihrem Mann, der sie von 1995 bis zu seinem frühen Tode 1999 nicht mehr
wiedersah.
Am 31. Mai 2003 nahm die Militärführung Aung San Suu Kyi nach einem der
Regierung zugeschriebenen Überfall auf ihre Wagenkolonne in Zentralbirma
erneut fest. Nachdem sie eine Zeit lang im Gefängnis war und operiert wurde,
steht sie seither erneut unter Hausarrest in Rangun.
Am 24. Oktober 2005 dauerte ihr Hausarrest insgesamt 10 Jahre an: 1989-1995,
2000-2002 und Mai 2003 bis einschließlich des 24. Oktober 2005. Am 28.
November 2005 wurde ihr Hausarrest offiziell um ein weiteres Jahr
verlängert.
Am 20. Mai 2006 kam es zu einem Treffen zwischen Suu Kyi und einem Gesandten
der Vereinten Nationen in Rangun. Es war ihr erstes Treffen mit einem
ausländischen Vertreter seit über drei Jahren und fand im Rahmen einer neuen
diplomatischen UN-Mission statt, in der über die Achtung der Menschenrechte
und die Wiedereinführung der Demokratie mit der birmanischen Regierung
gesprochen wurde.
Am 27. Mai 2006 wurde der Hausarrest von Aung San Suu Kyi erneut um ein Jahr
verlängert.
Textquelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aung_San_Suu_Kyi ;
Bildquelle:
http://www.asianresearch.org/articles/1578.html
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Der Hausarrest für
Aung San Suu Kyi war im August 1995 gerade aufgehoben worden. Das Haus der
'Special Lady', wie sie von den Einheimischen genannt wurde, war
ständig von Reportern umlagert. Als wir mit dem Bus dort vorbeifuhren, kam
sie gerade mit ihrem Auto aus der Einfahrt. |