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Die
Insel:
Ambon ist eine 775
km² große indonesische Insel in den Molukken. Sie gehört zur Provinz Maluku.
Die 270.000 Einwohner der Provinzhauptstadt Ambon sind vorwiegend Christen.
Die Stadt hat einen Flughafen und zwei Universitäten.
Die 51 km lange Insel ist Teil einer Inselkette und liegt in der nördlichen
Bandasee, im Süden der vergleichsweise größren Nachbarinsel Seram. Die
höchsten Berge, der Salahutu mit 1225 Meter und der Wawani mit 1100 Meter,
sind vulkanischen Ursprungs und haben heiße Quellen. Das Gestein besteht
hauptsächlich aus Granit und Serpentinfelsten. Tropischer Regenwald prägt
Teile der Insel. |
Geschichte
Die Portugiesen besuchten Ambon als erste europäische Nation 1511. Etwa 100
Jahre später, im Jahre 1609, wurden Sie durch die Holländer vertrieben, die
mit der Niederländischen Ostindien-Kompanie zunehmenden Einfluss in den
Gewässern um die Gewürzinseln gewinnen konnten. Die Engländer gründeten 1615
in der Nähe von Cambello eine Niederlassung, mussten diese aber 1623 nach
einem Angriff holländischer Truppen aufgeben, die die Siedlung zerstörten.
Nach dem verlorenen Ersten Englisch-Niederländischen Krieg 1654 zwang Oliver
Cromwell die Niederländer zu einer Ausgleichszahlung für die Nachkommen der
Überlebenden des Überfalls.
Der Dichter John Dryden schrieb 1673 in der Tragödie "Amboyna, or the
Cruelties of the Dutch to the English Merchants" von den Ereignissen des "Amboyna
Massaker" im Jahr 1623. England besetzte Ambon 1796 unter Admiral Rainier,
übergab die Insel 1802 wieder unter holländischen Verwaltung. 1810 bis 1814
kam es zu einer erneuten Besetzung der Engländer. Ambon war das weltweite
Zentrum der Produktion von Gewürznelken bis zum 19. Jahrhundert. Um das
Monopol zu behalten erließen die Niederländer ein Verbot, die Pflanze in
anderen Inseln unter ihrer Herrschaft zu züchten. Während holländischer
Herrschaft war die Inselhauptstadt Ambon Verwaltungssitz und militärisches
Zentrum aller Kolonien in den Molukken. Die Stadt beschützte das Fort
Victoria. Die Einwohner unterteilten sich in zwei Klassen, die Orang Burger
für die Städter und Orang Negri für die Menschen vom Land.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Insel dem Schutzraum ABDACOM zugeordnet.
Japanische Einheiten eroberten Ambon in der Schlacht von Ambon Frühjahr
1942.
Nach dem alliierten Sieg über Japan proklamierte Indonesien 1945 seine
Unabhängigkeit. Die christliche Bevölkerung der Molukken rief 1950 nach
Unruhen die Republik Maluku Selatan auf, worauf im November indonesische
Truppen die Hauptstadt besetzten. Seitdem ist es immer wieder zu erheblichen
Ausschreitungen gekommen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ambo__(Insel) |
Die Stadt:
Ambon ist die größte
Stadt und der bedeutendste Hafen der gleichnamigen Insel und zugleich
Hauptstadt der indonesischen Provinz Maluku. Die Stadt ist mit 275.888
Einwohner (1990) eine der größten Städte im Osten Indonesiens. In den
letzten Jahren kam es hier immer wieder zu schweren Ausschreitungen zwischen
Christen und Muslimen.
Ambon verfügt über einen Flughafen und ist Sitz der staatlichen Pattimura
Universität sowie der privaten protestantischen Christlichen Universität von
Maluku.
Geschichte
Ambon wurde durch die Portugiesen im Jahr 1526 besiedelt, die Ambon als
wichtigen Stützpunkt für den lukrativen Gewürzhandel mit den Molukken
nutzte. Die Portugiesen wurden 1609 von den Niederlanden als Kolonialmacht
abgelöst, die, bis auf eine kurze britische Herrschaft zu Beginn des 19. Jhs.,
bis ins 20. Jh. die Regierungsgewalt ausübte. Die Niederländer errichteten
hier das Fort Victoria, das die Siedlung schützte, deren Bewohner in Orang
burger, den niederländischen Bürgern, und Orang negri, der einheimischen
Lokalbevölkerung unterteilt waren. Auch Araber, Chinesen und einige
Portugiesen siedelten in der Stadt, die die Niederländer zum
Marinestützpunkt ausbauten. 1942 eroberten die Japaner Ambon, nach deren
Vertreibung es zur Unabhängigkeitsbewegung gegen die Niederländer kam. Bald
aber entwickelte sich in den Molukken eine Widerstandsbewegung gegen die
zentralistische Herrschaft Indonesiens und es wurde ein eigener Staat, die
Republik Maluku Selatan ausgerufen, doch konnte Jakarta die Rebellion 1950
innerhalb weniger Wochen gewaltsam unterdrücken.
Religiöse Unruhen
Christlich-muslimische Auseinandersetzungen, die am 19. Januar 1999
begannen, eskalierten so weit, dass weite Teile der Stadt dabei zerstört
wurden. Die indonesische Polizei erwies sich als nicht in der Lage, für eine
Beruhigung zu sorgen, sondern beteiligte sich zum Teil selbst je nach
religiöser Ausrichtung der Polizisten an den Unruhen. Immer wieder kam es in
der darauffolgenden Zeit zu Ausbrüchen sowie im Jahr 2004 auch zu mehreren
Bombenanschlägen. Seit 2005 hat sich die Situation allerdings wieder relativ
beruhigt.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ambon_%28Stadt%29 |