Syrien - 30 |
Palmyra
Nekropole und Baal-Tempel
Quelle und weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Palmyra
Vor den Toren außerhalb des Stadtgebiets liegen verschiedenen Gräberfelder, die
nach ihrer Lage als Nord-, Südost-, Südwest- und Westnekropole (das sog. „Tal
der Gräber“) bezeichnet werden.
Die Grabtürme der Westnekropole
Die Grabtürme der Westnekropole sind einzigartig im Nahen Osten. Nach den
Bauinschriften wurden die Grabanlagen zwischen 9 v. Chr. bis 128 n. Chr.
errichtet. Das Grab des Elahel ist das größte Turmgrab. Es besaß zu fünf
Stockwerke, die durch enge Wendeltreppen verbunden waren. Im Turm fanden
zahlreiche Tote ihre letzte Ruhestätte. Die Grabtürme waren das Grabhaus einer
Familie. Ärmere Palmyrener konnten Grabstätten in einem der Gräber mieten. Die
Särge wurden durch Schächte in das jeweilige Stockwerk befördert. Das Äußere der
Türme war in der Regel schlicht. Im Inneren waren die Türme jedoch mit
Architekturdekor und Skulpturenschmuck reich verziert. Für die Archäologie
bargen die Grabtürme eine Besonderheit: Es wurden Reste kostbarer Textilien
gefunden. Dies lässt Rückschlüsse auf die Handelsverbindungen der Palmyrener zu.
Die unterirdischen Gräber
Neben den Grabtürmen wurden auch unterirdische Grabanlagen (sogenannte Hypogäen)
errichtet. Nach den Inschriften wurden diese zwischen 81 und 232 erschaffen.
Bisher wurden etwa 90 davon gefunden. Der Zugang erfolgte über eine Treppe. In
die monumentalen Steintüren war der Name des Gründers und das Entstehungsdatum
eingraviert. Die Grabkammern wurden mit reicher Bauornamentik oder Fresken
verziert. Am Bekanntesten ist das Hypogäum der drei Brüder. Es entstand etwa im
Jahr 160 und wurde auf das Verschwenderischste mit Fresken verziert. Abgebildet
sind Gestalten aus der griechischen Mythologie, die einen Bezug zur Totenwelt
hatten. So finden sich beispielsweise Fresken von Ganymed, der von Zeus auf den
Olymp entführt wurde sowie von Achill. Auch in diesem Grab konnten Grabplätze
gemietet werden. Man sieht noch immer die Inschriften mit den Familiennamen. Das
Grab des Burfa und des Burli entstand 128 n.Chr. und befindet sich heute im
Nationalmuseum von Damaskus. Hier wurden die Familiengründer mit weiteren
Familienmitgliedern bestattet. Das Grab besteht aus einem langen Gang, von dem
links und rechts Grabnischen abzweigen. Die Grabnischen wurden in den Fels
gehauen, zugemauert und mit einer Büste des Verstorbenen verziert. Zusätzlich
wurden gegen Ende des 2. Jahrhunderts oft große steinerne Sarkophage in den
Hypogäen aufgestellt. In der Hauptnische befand sich die Statue des
Grabgründers, der Stammvater der Familie. In den Gräbern wurden auch Mumien
gefunden; die Bestattungstechnik war allerdings eine andere als in Ägypten.
Baal-Tempel
Der Baal-Tempel war eines der
wichtigsten religiösen Bauwerke im ersten Jahrhundert nach Christus im Nahen
Osten. Der Schrein, das eigentliche Heiligtum, wurde um 32 v. Chr. errichtet.
Der Tempel verfügt über einige bauliche Besonderheiten, die von der kulturellen
Eigenständigkeit Palmyras zeugen, beispielsweise hat der Tempel Fenster.
Außerdem ist der Eingang an der Breitseite, wodurch der Tempel über zwei
Kultnischen verfügt – im Gegensatz zu griechischen oder römischen Tempeln.
(Ausführliche Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Baaltempel)
copyright © Hans-Peter Grumpe |