Syrien - 13 |
Apameia
Quelle und weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Apameia_am_Orontes
Apameia am Orontes ist eine antike Stätte im
Norden Syriens, am Fluss Orontes gelegen; sie war die Hauptstadt der Landschaft
Apamene, später der römischen Provinz Syria secunda.
Ursprünglich hieß die Stadt Pharnakes, nach der Eroberung durch Alexander den
Großen kurzzeitig Pella. Neugegründet wurde die Stadt vom ersten Seleukidenkönig
Seleukos I. Nikator (312–281 v. Chr.) und nach seiner Frau Apame, einer Tochter
des Spitamenes, benannt. Hier befand sich die Münzstätte der Seleukiden. Um die
Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. zerstörte Pompeius die Festung. Im frühen 1.
Jahrhundert n. Chr. wurde die Stadt unter dem Namen Colonia Claudia Apamea neu
gegründet. Laut der Volkszählung des syrischen Statthalters Publius Sulpicius
Quirinius im Jahre 6/7 n. Chr. lebten in Apameia 117.000 freie Männer, das
heißt, die Stadt hatte (nebst ihrem großen Umland) insgesamt wohl etwa eine
halbe Million Einwohner und war eine der größten Städte des Orients (die
Berechnung ist allerdings umstritten). In der Spätantike war sie Sitz einer
berühmten Philosophenschule und verfügte über einen großen Circus. Unter Kaiser
Justinian wurde sie neu befestigt, nachdem sie sich 540 kampflos den Persern
unter Chosrau I. ergeben hatte, der im Circus Wagenrennen abhalten ließ.
Schließlich wurde sie während der muslimischen Eroberung Syriens im 7.
Jahrhundert (636–638) geplündert und zerstört. Lediglich die Festung blieb
fortan besiedelt.
Die Stadt liegt auf einem Plateau oberhalb des Orontestales und umfasst eine
Fläche von mehr als 200 ha, die von einer Stadtmauer eingeschlossen wird. Die
gut erhaltene Säulenstraße aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. ist eine der
wichtigsten und am besten erhaltenen Ruinen Syriens. Die Straße war mit einer
Länge von fast 1600 m und einer Breite von knapp 40 m die größte ihrer Art. Zum
Stadtbild gehörten außerdem zahlreiche Tempel, ein Nymphäum, eine Palastanlage,
römische Prachtvillen und mehrere Kirchenbauten. Im Westen der Stadt wurde ein
Theater errichtet, das mit einem Durchmesser von 139 m das Größte in Syrien war.
Der Stadtgründer Seleukos ließ auf einem nahe gelegenen Hügel außerdem eine
Zitadelle errichten, die heute Qal'at al-Mudiq genannt wird. Diese wurde Anfang
des 12. Jahrhunderts Sitz der Kreuzfahrer, wurde jedoch 1149 von Nur ad-Din
zurückerobert.
Zerstörungen seit 2012
Im syrischen Bürgerkrieg wurde die Säulenstraße am 15. März 2012 unter
Artilleriefeuer genommen.
Im Frühjahr 2013 zeigten bei GoogleEarth zugängliche Luftbilder eine starke
Zerstörung der archäologischen Fundstelle durch große Raubgrabungslöcher, die
gezielt angelegt wurden, um den illegalen Antikenmarkt (Antikenhehlerei) mit
neuer Ware zu versorgen. Als verantwortlich hierfür gelten überwiegend schwer
bewaffnete, organisierte Banden mit internationalen Kontakten.
Quelle: Google Earth 2014
Zu erkennen sind die vielen Raubgrabungslöcher
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