Taipeh 1 |
Quelle: Google Earth
Taipeh
(„Nordtaiwan-Stadt“, häufig in der englischen Schreibweise als Taipei
wiedergegeben) ist die Hauptstadt der Republik China (Taiwan). Die
Millionenstadt im nördlichen Teil der Insel ist die viertgrößte Stadt des Landes
und bildet mit Neu-Taipeh dessen größten Ballungsraum. Das Gebiet der Stadt wird
von der aus dem Landkreis Taipeh hervorgegangenen Stadt Neu-Taipeh komplett
umschlossen.
Das Gebiet von Taipeh gehörte ursprünglich zum Stammesgebiet taiwanischer
Ureinwohner vom Stamm der Ketagalan. Zwischen 1626 und 1642 errichtete Spanien
vereinzelte Stützpunkte im Norden Taiwans, wurde jedoch von den Niederländern
vertrieben. 1662 wurden die Holländer von Zheng Chenggong (Koxinga) besiegt,
dessen Erben die Kontrolle über Taiwan jedoch Ende des 17. Jahrhunderts an die
Qing-Dynastie verloren. Erst danach begann die Besiedlung Nordtaiwans durch
Han-Einwanderer. ........
Nach der Niederlage des Qing-Kaiserreichs im Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg
1895 wurde Taiwan japanische Kolonie. Die Stadt, japanisch Taihoku
ausgesprochen, wurde in dieser Zeit von den Japanern dreifach neu geplant und
schließlich Großstadt. Die Bauform des Präsidentenpalastes ähnelt der Form des
Schriftzeichens für Japan. Der größte Teil des heutigen Straßennetzes Taipehs
entstand in der damaligen Zeit.
Während des Zweiten Weltkrieges erlebte die Stadt am 31. Mai 1945 den schwersten
aller amerikanischen Bombenangriffe auf Ziele in Taiwan. Der Angriff zerstörte
zahlreiche Gebäude und forderte mehr als 3000 Menschenleben, mehr als alle
anderen amerikanischen Luftangriffe auf Taiwan während des Krieges
zusammengenommen. Während der Zeit der absoluten Kuomintang-Herrschaft (1945 bis
Ende der 1980er) wurde das Ereignis weitgehend totgeschwiegen, da Taiwan an
guten Beziehungen zu den USA interessiert war.
Nach der Niederlage der Japaner 1945 wurde Taiwan zu einer Provinz der Republik
China. Wichtige politische Ämter wurden mit Festland-Chinesen (Waishengren)
besetzt. Zwischen ihnen und den Taiwanern, die eben noch japanische Staatsbürger
gewesen waren, kam es zu Spannungen. Diese entluden sich 1947 in dem
Zwischenfall vom 28. Februar, der in Taipeh seinen Ausgang nahm, von dort auf
das ganze Land übergriff und bis in den Mai andauerte. 1949 zog sich die
bürgerliche Regierung Chinas (gebildete von der Kuomintang) im Kampf gegen die
chinesischen Kommunisten während der Endphase des Chinesischen Bürgerkriegs nach
Taiwan zurück. Dadurch entstand ein Zustrom von Kapital (Gold- und
Währungsreserven), Kunstschätzen und gut ausgebildeten Festland-Chinesen, die
zur Elite der Republik China gehörten, und von denen sich nun viele in Taipeh
und Umgebung niederließen. Die Stadt wurde so nach und nach zum politischen,
wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum Taiwans und ist heute eine der
wichtigsten Städte Asiens.
Quelle und weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Taipeh (Auszüge)