Vietnam 13: Saigon - Ho-Chi-Minh-Stadt |
Cholon, der 5. Bezirk
(Quận 5), ist das Chinatown von Ho-Chi-Minh-Stadt. Ursprünglich war Cholon – zu
deutsch großer Markt – eine Stadt für sich selbst, ist jedoch vor allem durch
den hohen Zuzug von Flüchtlingen mit dem früheren Saigon verschmolzen. Sie wird
von einer halben Million ethnischer Chinesen bewohnt, die durch ihre
chinesischen Apotheken, Restaurants und Geschäfte das Viertel dominieren. Getreu
dem Namen ist Cholon auch der Bezirk mit der meisten geschäftlichen Aktivität.
Die Vorfahren der Bewohner sind aus verschiedenen Regionen Südchinas nach
Vietnam eingewandert und haben ihre Dialekte und Sitten behalten. Es gibt eigene
Tempel für die Leute, die aus Chaozhou abstammen, und eigene Tempel für jene aus
Guangzhou.
Um die Jahrhundertwende war Cholon auch ein verruchtes Vergnügungsviertel, wo
der Konsum von Opium nur eines der angebotenen Vergnügen war. Der britische
Schriftsteller Graham Greene war unter den Besuchern. Seit den 1950er Jahren
waren die verstopften Straßen Cholons ein ideales Versteck für Viet Minh und
später die NLF, während nach der Wiedervereinigung mit Nordvietnam und speziell
während des Krieges mit der Volksrepublik China 1979 die Chinesen einen großen
Anteil der Boat People ausmachten. Cholon beherbergt auch die sehenswerte
Quan-Am-Pagode und die Thien-Hau-Pagode.
Als Cholons Gemeinde der Fujian-Chinesen die Quam-Am-Pagode an der Chau van Liem
Ende des 19. Jahrhunderts errichtete, widmete sie den Tempel der Göttin der
Barmherzigkeit. Im Zentrum der Haupthalle steht hingegen die heilige Mutter und
himmlische Kaiserin A Pho hinter einem Altar, der entfernt an einen Grabstein
erinnert. Der dahinter liegende Hof wird von einem ganzen Pantheon von
Gottheiten bevölkert und lockt einen ständigen Strom von Gläubigen an. Am
auffälligsten sind die beiden Statuen der Quam Am – eine mit dem Rücken zu A Pho,
die andere in würdevollem Dunkelgold.
Der Thien-Hau-Tempel in der Nguyen Trai wird vor allem von einheimischen Frauen
aufgesucht, die Me Sanh, der Göttin der Fruchtbarkeit, und Long Mau, der Göttin
der Mütter und Neugeborenen, ihre Opfergaben darbringen. Als kantonesische
Einwanderer den Tempel Mitte des 19. Jahrhunderts erbauten, benannten sie ihn
nach Thien Hau, der Beschützerin der Seefahrer. Wer gerade aus China angekommen
war, begab sich unverzüglich dorthin, um der Göttin für das sichere Geleit im
Südchinesischen Meer zu danken. Drei Statuen der Göttin stehen hintereinander
auf dem Altar, während ein auffälliges Gemälde an der vorderen Innenwand eine
Szene beschreibt, in der Thien Hau einige heftig schaukelnde Schiffe sicher
durch das vom Sturm gepeitschte Meer führt. Ein bemerkenswertes Detail des
Tempels ist sein Dach, auf dem sich zahlreiche Figuren befinden.
(Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ho-Chi-Minh-Stadt#Cholon)
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Besuch einer Manufaktur für Lackwaren *
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© Hans-Peter Grumpe |
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