My Son, das religiöse Zentrum Champas

Die Ruinen der Tempelstadt My Son, des religiösen Zentrums der Champas, liegen ca. 70 km südwestlich von Da Nang. Im Unterschied zu anderen Cham-Stätten ist die heilige Stadt My Son in eine idyllische Talsenke eingebettet und umgeben von Bergen und üppiger Natur. Die Gründung des Shiva geweihten Heiligtums wird König Bhadravarman zugeschrieben, dessen Hauptstadt Sinhapura sich im 4. Jh. Auf dem Gebiet des heutigen Tra Kieu 28 km weiter östlich befand. Von den über 70 Bauwerken aus fast allen Epochen, die noch die französischen Archäologen an dieser Stelle vorfanden, sind jetzt nur noch die Überreste von knapp 20 erhalten, die die Bombenteppiche der amerikanischen Luftwaffe mehr oder weniger unversehrt überstanden haben.

(nach: http://www.vietnam-tours.de/zentralvietnam.htm)

My Son war das wichtigste religiöse Zentrum Champas. Einige Autoren sehen die Bedeutung durchaus vergleichbar mit anderen indisch beeinflussten Stätten wie Angkor (Kambodscha), Pagan (Burma), Ayutthaya (Thailand) oder Borobodur (Indonesien). Die Umgebung von My Son und auch die Tempelanlagen wurden während des Vietnamkrieges stark verwüstet. Die Vietcong hatten sich zum Teil in den Ruinen verschanzt. Die Amerikaner erklärten das Gebiet zur 'Free Fire Zone', dh. zum uneingeschränkten Beschuss freigegeben. Als ich 1991 die Stätte besuchte, war sie touristisch noch nicht erschlossen. Die Zufahrt war so schlecht, dass sie nur mit Jeep oder Truck zu befahren gewesen wäre. Wir ließen unser Auto stehen und wanderten ca. 40 bis 50 Minuten z.T. durch dichtes Gestrüpp und hohes Gras. An den Ruinen selbst war ich alleine, es gab aber in dem alten Gemäuer einen Raum, in der einige junge Leute zur Bewachung der Anlage untergebracht waren und wir mit Tee bewirtet wurden.

Seit 1999 gehört My Son zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Irgendwann war die Fahrt mit einem 'normalen' Auto zu Ende, und wir mussten zu Fuß weiter   *
	Ruinen von My Son
Ruinen von My Son	Z.T. ging es durch mannshohes Gras
	Ruinen von My Son

Bilder mit * wurden 2021 hinzugefügt