losen Wegen, schlammigen Plätzen zwischen den armseligen Baracken
und
fürchterlichem Schmutz überall.3 Diese Missstände
bedeuteten einen ekla-
tanten Verstoß gegen die Haager Landkriegsordnung von 1907, die den
Kriegsgefangenen ein menschenwürdiges Leben garantieren sollte.
Jedoch
wurden die Probleme in der Anfangszeit der Lager überall schnell
überwun-
den. In Meschede waren im Frühjahr 1915 die Lagerstraßen ausgebaut
und
von Bürgersteigen aus Zement gesäumt. Wasserleitungen und
Beleuchtung
wurden installiert. Es gab Küchen, Kantinen, Waschanstalten,
Duschen,
Werkstätten für Schneider, Schuster, Besenbinder, ein Orchester,
eine Bib-
liothek, eine Poststelle, eine Kapelle und ein Lazarett mit vielen
Baracken.4
Im Gegensatz zum Zweiten Weltkrieg respektierten die
verantwortlichen
militärischen Verwaltungen weitgehend die in der Haager
Landkriegsord-
nung verbrieften Rechte der Kriegsgefangenen und ermöglichten den
Inhaf-
tierten ein den Umständen nach humanes Leben hinter Stacheldraht. |
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3 Neuhaus, Werner: Die
„Notizen" des Gefangenenseelsorgers Ferdinand Wagener
als kulturgeschichtliche Quelle für die Geschichte des
Gefangenenlagers und der
Stadt Meschede 1914-1919. In: SüdWestfalen Archiv 16 (2016). S.
286-287.
4 S.: Pollmann, Josef Georg: Das Kriegsgefangenenlager
Meschede 1914-1948. In:
Sauerland 4 (/2007). S. 196. |