Stefan Kleine: Arbeitskommandos in Olpe 23


 

Hanfgarn für die Arbeitskommandos durch die Lagerverwaltung zu erlangen.
Da das Heer bei der Vergabe von Leder stets bevorzugt wurde, waren die
Zuteilungen für die Zivilisten und Kriegsgefangenen von schlechter Qualität
und unzureichend. Nachdem der Stadt Olpe mehrmals zu wenig Flickmate-
rial geliefert worden war, schrieb Bürgermeister Heinrich Sommerhoff erbost
einen unmissverständlichen Brief an die Kommandantur des Kriegsgefan-
genenlagers Darmstadt: Falls das benötigte Hanfgarn nicht sofort geschickt
werde, müsse man die Gefangenen wegen ihres schlechten, zerrissenen
Schuhwerks in absehbarer Zeit von der Arbeitsstelle abziehen.75
 

Russisches Arbeitskommando in der Landwirtschaft. Foto um 1916
(Stadtarchiv Olpe: Slg. Fotoplatten Marx)

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75 StdA Olpe: Akten A 464. Schriftstück des Bürgermeisters Nr. 6295 vom 10.10.
1917.