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Die Insel Bali

Reliefkarte Bali

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bali

Bali ist eine seit 1949 zu Indonesien gehörende Insel und bildet die gleichnamige Provinz dieses Staates. Seine Fläche beträgt 5.561 km²; auf Bali leben 3,3 Mio. Einwohner (2004). Die Hauptstadt ist Denpasar. Die Nord-Süd-Entfernung beträgt in Luftlinie 95 km, von seiner Westspitze bis zur Ostspitze sind es auf gerader Linie nur 145 km.

Lage
Bali gilt als die westlichste der Kleinen Sunda-Inseln (zu denen noch die Inseln von Nusa Tenggara gehören) und ist vom westlich gelegenen Java durch die 2,5 km breite Bali-Straße getrennt. Bali liegt im Indischen Ozean zwischen Java und Lombok. Zu Bali gehören noch kleine Inseln namens Nusa Penida, Nusa Lembongan und Nusa Ceningan. Zwischen Bali und Lombok verläuft die sog. Wallace-Linie, die biogeografische Trennlinie zwischen asiatischer und australischer Flora und Fauna.

Die meisten Berge Balis sind vulkanischen Ursprungs und bedecken etwa drei Viertel der gesamten Inselfläche. Der Vulkan Gunung Agung, von den Balinesen respektvoll «Grosser Berg» genannt, ist mit 3142 Meter der höchste Berg der Insel. Für die Balinesen ist er der Sitz der Götter und das Zentrum der Welt. Beim letzten Ausbruch von 1963 forderte er 2'000 Menschenleben und verwüstete zahlreiche Dörfer und Felder. Westlich vom Agung schliesst sich der riesige, zehn Kilometer breite Vulkankrater des Batur-Massivs an, mit dem Randkegel des Gunung Abang (2153 m) als höchste Erhebung. Das Innere des Kraters wird von dem jungen Kegel des im 20. Jahrhundert schon viermal tätigen Gunung Batur (1717 m) und vom Kratersee Batur ausgefüllt.

Der Grund dieser vulkanischen Aktivität sind zwei Kontinentalplatten, der Sundaplatte und der Sahul Platte (Australische Platte und Eurasische Platte), die durch Bali verlaufen. Sie bewegen sich aufeinander zu, und durch die Kollision der Platten entstehen Risse in der Erdkruste, aus denen die Magma nach oben dringt. So entstanden die Vulkanketten, die Bali und die angrenzenden indonesischen Inseln prägen.

Politische Gliederung
Bali bildet seit der Gründung Indonesiens 1945 zusammen mit der Nachbarsinsel Penida eine der 27 Provinzregionen. Alle Provinzregionen Indonesiens werden von einem Gouverneur verwaltet, die dem Staatspräsident direkt untergeben sind. Der Gouverneur von Bali, seit 1998 ist dies Dewa Made Beratha, hat seinen Sitz in der Hauptstadt Denpasar. Die Provinz Bali ist in acht kabupaten (Landkreise) unterteilt, deren bupati (Kreisrat) dem Gouverneur unterstehen. Die rund 1500 desa adat (Dörfer) werden jeweils von einem kepala desa (Dorfoberhaupt) regiert. Die Dörfer wiederum sind unterteilt in banjars (Dorfbezirke), die von einem klian verwaltet werden.

Flora
Einst waren weite Teile der Insel von Monsunwald (auch tropischer Feuchtwald genannt) bedeckt. Durch die Kultivierung der Landschaft wurden die Wälder stark zurückgedrängt. Im Westen der Insel blieben sie teilweise erhalten, und seit 1984 ist die ursprüngliche Vegetation der Insel als Bestandteil des Bali Barat-Nationalparks geschützt. Herrliche tropische Blütenbäume wie Frangipani, Bougainvillea oder Hibiskus wachsen in Bali wie Unkraut. Pandanuspalmen, Schraubenpalmen und Lontarpalmen wachsen vor allem in den Trockenregionen.

Heute sind in Bali auf engstem Raum bis zu acht Vegetationszonen anzutreffen:

Tropischer Monsunwald
Ursprünglich war der größte Teil Balis mit dem tropischen Monsunwald bedeckt. Heute sind nur noch Restbestände erhalten. Dieser Waldtyp weist die größte Anzahl von Flora und Fauna in Bali auf. Tropischer Monsunwald, auch Feuchtwald genannt, grenzt weiter nördlich in Indonesien an den immerfeuchten tropischen Regenwald an.

Tropischer Trockenwald
Er bedeckte früher vor allem den trockenen Norden und Westen, wo die Trockenzeit bis zu acht Monate dauern kann.

Tropischer Nebelwald
Der Tropische Bergwald war früher auf allen Bergspitzen oberhalb von 800 bis 1500 m vorhanden. Heute sind kleine Reste übrig geblieben. Diese Wälder sind sehr wichtige Wassereinzugsgebiete für die darunter liegenden , z. T. dicht besiedelten Gebiete und bilden einen wirksamen Schutz vor Erosionen.

Feuchtsavanne
Die Feuchtsavanne Balis ist ähnlich wie die Feuchtsavanne in Ostafrika. In Bali gibt es vor allem auf der südlichen und trockenen Halbinsel Feuchtsavannen, wo der Boden mehrheitlich aus Kalk besteht und dieser deshalb wenig Wasser speichern kann.

Mangrovenwälder
Sie wachsen im Gezeitenbereich von Flüssen und Meeresküsten. Die einzigen Mangrovenwälder befinden sich im Südosten und Westen Balis.

Lavalandschaft
Diese vegetationslosen Lavalandschaften sind in der Nähe der Vulkankraters zu finden.

Kulturlandschaft
Sie nimmt heute den größten Teil der Insel ein.

Fauna
Der Bali-Tiger ist bereits ausgestorben, er soll in den 1930er Jahren zuletzt gesichtet worden sein. Dagegen gibt es auch außerhalb geschützter Reservate häufig Affen, besonders Makaken und Grauaffen. Leguane, darunter die Insekten fressenden Geckos, findet man überall auf der Insel, und auch Schlangen sind zahlreich. Die Großsäuger sind durch Wildschweine und Rotwild vertreten. Im Nationalpark leben noch 30–40 Exemplare des javanischen Wildrindes sowie viele verschiedene Vogelarten, darunter der einzig auf Bali vorkommende Balistar. Vor der Küste Balis gibt es ausgedehnte Korallenriffe.

Klima
Das Klima ist tropisch warm mit hoher Luftfeuchtigkeit. Von November bis März bringt die innertropische Konvergenzzone (ITC) einen aus Nordwesten kommenden Monsunregen. Die zentrale Gebirgskette sorgt dafür, dass sich der Regen sehr ungleichmässig auf der Insel verteilt. Im Süden der Insel fallen jährlich etwa 2000 mm Niiederschlag. Im Gebirge erhöht sich der Niederschlag auf 3000 mm, dagegen erhält die im Regenschatten liegende Nordküste Balis nur rund 1000 mm Niederschlag. Im Jahresmittel liegen die Temperaturen bei 24–34 °C auf Meeresniveau, in der Trockenzeit (Mai–Oktober) durchschnittlich bei 10-20°C in den Hochlagen und 29–34 °C in den Küstenregionen.

Bevölkerung
89 % der Bevölkerung sind Balinesen, der Rest verteilt sich auf kleine javanesische und chinesische Gemeinden.
Balinesen (89%),
Javaner (7%),
Bali Aga (1%),
Maduresen (1%)


Religion
Hinduismus: 92,3 %
Islam: 5,7 %
Christen: 1,4 %
Buddhisten : 0,6 %

Bali ist insofern eine Besonderheit, als sie die einzige Weltgegend außerhalb Indiens und Nepals mit bodenständiger hinduistischer Bevölkerung und gleichzeitig die einzige hinduistische Insel Indonesiens darstellt. Die meisten Balinesen bekennen sich zur Hindu-Dharma-Religion, der balinesische Glaubensform des Hinduismus. Einzug hielt der Hinduismus in Bali im 8. bis 9. Jahrhundert. Religion ist Leben und Leben ist Religion auf Bali. Religiöse Riten und Feste begleiten die Menschen von der Geburt bis zum Tod und über den Tod hinaus. Sie sind Grundlage des Zusammenhalts von Familie und Dorfgemeinschaft. Religiöse Riten werden wirksam bei der Gründung eines Dorfes, sie ordnen das Familienleben und sind die ethnischen Leitlinien des ganzen Volkes. Feiertage, Volksvergnügungen und Versammlungen werden stets von einer Tempelzermonie eingeleitet.

Bali wird auch die Insel der Tausend Tempel genannt. Jedes Dorf, das etwas auf sich hält, beheimatet drei Tempel: Den Pura Puseh (Ursprungstempel), den Pura Desa (Tempel der großen Ratsversammlung) und den Pura Dalem (Todestempel). Viele Dörfer haben aber auch nur einen einzigen Tempel. Überwiegend sind solche Tempel einfache und kaum sehenswerte Steinanlagen im Gegensatz zu den bedeutenden Tempeln der Insel.

Balinesische Küche

Die indischen und arabischen Kaufleute brachten außer Handelswaren, Hinduismus und Islam auch neue Gewürze mit wie Ingwer, Kardamom und Gelbwurz. Mit den Portugiesen kamen die heute in der balinesischen Küche unverzichtbaren Chilis. Holländer bereicherten den Speisezettel mit Kartoffeln und anderen europäischen Gemüsesorten, die in den höheren Lagen Balis gut wachsen. Die Chinesen brachten vor allem Glasnudeln nach Bali. Reis ist in Bali mehr als ein Grundnahrungsmittel, denn Essen ist für die Balinesen gleichbedeutend mit Reis essen. Maniok und Kartoffeln sind nur billiger Ersatz. Das zweitwichtigste in der balinesischen Küche sind, was in ganz Asien nicht wegzudenken ist, viele verschiedene Gewürzsorten. Damit werden alle Beilagen kräftig gewürzt. Fisch, Fleisch und Geflügel sind teuer und meist den Festtagen vorbehalten. Rindfleischgerichte sind wenig populär, obwohl Kühe, anders als im indischen Hinduismus, nicht als heilig gelten. Schweinefleisch ist dagegen ein beliebter Festtagsschmaus. Auch Enten, als Nutztiere weit verbreitet, sind bei Festessen unverzichtbar. Meeresfrüchte sind zwar bei den Touristen, weniger aber bei den Balinesen beliebt. Da Kühlmöglichkeiten begrenzt sind, wird Fisch oft eingesalzen oder zu Fischpaste verarbeitet. Unverzichtbar ist die Kokosnuss, die zu den Hauptanbauprodukten der Insel gehört. Ihre Milch, zubereitet aus einem Aufguss aus Wasser und geraspelter Kokosnuss, ist eine hervorragende Grundlage für die Curry-Gerichte. Geraspelte Kokosnüsse werden unter Gemüse gemischt oder mit Gewürzen gebraten als Beilage gereicht. Im Alltag wird dem Essen keine große Rolle zugemessen. Was in mühevoller Arbeit gekocht wird, wird oft ganz nebenbei verschlungen, das gesellige Beisammensein spielt keine Rolle. Das Frühstück ist nicht selten ein Stehimbiss, bei dem man schnell ein paar Eiskuchen verzehrt, die die Hausfrau vom Marktbesuch mitgebracht hat. Das Mittagessen wird von den Frauen des Haushalts jeden morgen frisch zubereitet , aber dann in den Schrank verräumt, an dem sich die Familienmitglieder während des Tages bedienen, wenn der Hunger sie quält. Oft nimmt der Hausherr seine Mahlzeiten als Erster ein, in eine Ecke des Gehöfts gekauert. Ein beliebter Snack zwischendurch ist auch Rujak, ein Fruchtsalat aus unreifen Früchten, angerichtet mit einer für europäische Zungen sehr ungewohnten Sauce aus Chili, Palmzucker und Fischpaste, abgeschmeckt mit Limone und Salz. Das Abendessen setzt sich meist aus den Überresten des Mittagessens zusammen. Dazu werden eine Omelette oder gebratene Nudeln, die die Chinesen in der indonesischen Küche etablierten, gereicht. Das gemeinsame Essen dagegen ist nur den Festtagen vorbehalten. Bei einem Fest gibt es keine getrennten Speisegänge, sondern Vorspeisen, Suppe und Hauptspeise werden zusammen gegessen.

Orte

Denpasar ist die Hauptstadt im Süden der Insel

Singaraja, die ehemalige Inselhauptstadt und heutige Hauptstadt des Regierungsbezirks Buleleng, liegt im Norden Ubud ist das künstlerische Zentrum in Zentralbali, umgeben von Reisfeldern
Kuta (mit Flughafen), Legian, Seminyak und Sanur bilden die Touristenzentren, mit weißen Stränden
Nusa Dua, abgeschlossenes Touristenzentrum auf der Halbinsel Bukit im Süden
Padang Bai, Fähre nach Lombok
Tenganan, das Bali-Aga Dorf, Ostbali
Pemuteran, im Norden der Insel, in der Nähe von Menjangan.
Jimbaran, einer der Schauplätze des Terroranschlages vom Oktober 2005
Gilimanuk, Fähre nach Java

Tulamben, im Nordosten gelegenes Gebiet. Hier gibt es einige Tauchbasen um das Liberty-Wrack herum - die Tauchplätze in Tulamben gehören mit zu den besten der Welt.

 

Geschichte

Als erste Einwanderer vermutet man Menschen aus Südindien, die Bali ca. 1500 v. Chr. besiedelten. Das erste Königreich ist für 990 n. Chr. belegt. 1478 zog die hinduistische Oberschicht des Majapahit-Reiches von Java, durch den Islam verdrängt, nach Bali. Der König der hieraus entstehenden Dynastie (Gelgel-Dynastie) regierte Bali von Klungkung aus. In der Folgezeit verselbständigten sich die Provinzen Balis. Ihre Herrscher, die Rajas, wurden nunmehr zu Königen ihrer eigenen Reiche. Die Holländer besetzten Bali von 1846 bis 1942. Danach wurde die Insel bis 1945 von Japan annektiert. Am 17. August 1945 erfolgte die Proklamation Indonesiens. Seitdem ist Bali ein Teil des Landes.

Am 12. Oktober 2002 wurden 202 Menschen bei Sprengstoffattentaten auf zwei Diskotheken in Kuta getötet.

Drei Jahre später, am Samstag den 1. Oktober 2005 explodierten drei Sprengsätze und töteten 26 Menschen. Es gab 122 Verletzte, darunter auch zwei deutsche Staatsangehörige. Zwei der Bomben explodierten am Strand von Jimbaran, eine weiter vor einem Restaurant in Kuta Beach. Die Polizei geht von Selbstmordanschlägen aus und vermutet die radikal-islamistische Organisation Jemaah Islamiyah hinter dem Attentat.

Auf Bali besteht seit über 1000 Jahren ein soziales, ökonomisches und kulturelles Netzwerk aller lokalen Gemeinschaften untereinander. Alle Dörfer, Städte und Provinzen haben identische, aber dezentral kontrollierte Organisationsstrukturen.

Diese traditionellen Strukturen teilen sich in drei Gruppen:


die Banjar („Nachbarschaft“) zur Regelung ziviler Aspekte innerhalb der Gemeinschaft
die Subak für die Festlegung der Bewässerungsmodalitäten der Reisfelder
die Pemaksan zur Regelung der religiösen Rituale
 

Wirtschaft und Industrie

Die meisten Balinesen sind nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Das Inselinnere ist für die Landwirtschaft zu gebirgig und die schmalen Küstenstreifen im Norden und Osten eignen sich nur bedingt für die Landwirtschaft. Das Hauptanbaugebiet befindet sich im flachen und sehr fruchtbaren Süden der Insel. Reis ist das Hauptnahrungsmittel und wichtigstes Anbauprodukt der Insel und wird hauptsächlich für den Eigenbedarf produziert. Kokosnüsse, Kaffee und Schweinefleisch sind die wichtigsten Exportprodukte. Für den Eigenbedarf werden vor allem Erdnüsse, Chilis, Zwiebeln, Sojabohnen oder andere tropische Gemüsesorten und Früchte angepflanzt. Die einzige nennenswerte Industrie ist die Textilindustrie. Billige Strandkleidung, von Frauen zum Teil in Heimarbeit gefertigt, wird im In- und Ausland vermarktet. Ebenfalls exportiert Bali viel Kunsthandwerk.

Mittlerweile hat sich der Tourismus zum Devisenbringer Nummer 1 avanciert. Bali ist die am häufigsten besuchte Touristeninsel Indonesiens. Die Insel deckt wesentliche Teile ihres Haushalts mit Mitteln aus dem Fremdenverkehr. Heute kommen etwa 4 Mio Besucher jährlich, um die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen wahrzunehmen. Trotzdem hat Bali auch jenseits des Tourismus immer seine eigenständige kulturelle Identität bewahrt. Von den etwa 5.000 Tanz- und Gamelangruppen, die regelmäßig ihre religiösen Zeremonien abhalten, sind nur wenige ausschließlich für die Touristen aktiv. Einige Orte allerdings, wie Kuta, Legian und Seminyak haben sich im Laufe der letzten Jahre stark "verwestlicht". Die meisten Touristen kommen aus Indonesien, Japan, Deutschland und den Niederlanden. Der Ngurah Rai International Airport liegt in der Nähe von Jimbaran und Kuta.

Beschäftigung der Bevölkerung

59% Landwirtschaft
19% Handel mit handwerklichen Erzeugnissen , Textilindustrie, Baugewerbe
22% mit Tourismus verbundener Handel, Finanzwesen, Gastgewerbe


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bali


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