Sabu 2

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Frachter nach Sabu im Hafen von Kupang der Frachter auf hoher See in der Kajüte der Schiffsbesatzung

Schweine und Hühner werden mittransportiert

Die Anreise nach Sabu verlief schon recht abenteuerlich: Don, mein Guide (auf dem Bett links), hatte Karten für die offizielle Fähre von Kupang (West-Timor) nach Sabu besorgt. Normalerweise fährt zweimal pro Woche ein Schiff, und einmal pro Woche fliegt ein Flugzeug, wenn es denn voll wird. Als wir im Fährhafen ankamen, wurde uns mitgeteilt, dass die Fähre kaputt sei und die nächsten 2 Wochen wohl auch nicht fahren würde. Don wurde ganz nervös, ich beruhigte ihn und bat ihn, sich umzuhören, ob nicht ein anderes Schiff möglich sei. Nach einiger Zeit kam er zurück und sagte, evtl. führe in der Nacht noch ein Frachter, aber von einem anderen Hafen. Also stiegen wir ins Taxi und ließen uns zum anderen Hafen bringen. Dort lag tatsächlich ein ziemlich angegammelter Frachter, die "Meranti". Alles Mögliche wurde verladen: Fässer mit Öl und Benzin, Schweine, Hühner, Holz etc. Auch viele Menschen standen herum, alle wollten mit. Wir erfuhren, dass dieser Kahn tatsächlich in der Nacht nach Sabu auslaufen und am anderen Tag am Spätnachmittag in Seba, der Hauptstadt Sabus, ankommen sollte. Also schifften wir uns ein. Don hatte mittlerweile für umgerechnet 8 US-$ einen Schlafplatz für uns organisiert: 2 Kojen in der Kabine der Schiffs-Crew direkt neben dem Maschinenraum. Ein Luxus (schön warm und laut), das normale Volk durfte sich unter der orangenen Plane zwischen der Ladung einrichten. Ich nahm die obere Koje, da sie nah am Bullauge war, das ich zwecks Lüftung geöffnet hatte. Zwischenzeitlich hatte ich auch Kontakt mit dem Kapitän, der mich - mit ziemlich starker Alkoholfahne und schon etwas schwer sprechend - überschwänglich auf seinem Schiff begrüßte. Die Abfahrtzeit mochte er nicht konkret sagen, wenn alles verladen sei und seine Mannschaft komplett sei, ginge es los. Also sprachen Don und ich mit Hilfe der Crew-Mitglieder, die gerade nichts zu tun hatten, ebenfalls dem Tuak (Schnaps) zu, um die erforderliche Bettschwere zu bekommen. Wegen der Lautstärke der Maschinen war eine vernünftige Unterhaltung auch nicht möglich. Gegen 22 Uhr ging's dann tatsächlich los. Irgendwann schlief ich dann tatsächlich ein. Dann wurde ich etwas unsanft geweckt: Das Schiff schlingerte, ich rollte in der Koje von einer Seite auf die andere. Plötzlich ergoss sich ein Schwall Wasser über mich. Ich hatte das Bullauge noch geöffnet! Schnell schraubte ich es wieder zu, um einen weiteren Guss zu verhindern. Zum Glück hatte ich trockene Sachen in meinem Gepäck. Nach einer unruhigen Nacht (die 2 übrigen Kojen wurden zwischenzeitlich im Wechsel von der Crew benutzt) und tatsächlich etwas Schlaf machten wir früh morgens einen kurzen Zwischenstopp in Ndao, einer kleinen Insel. Das Meer war mittlerweile wieder ruhig, wir wurden von Schwärmen fliegender Fische begleitet. Gegen 15 Uhr am Nachmittag erreichten wir den Anleger von Seba.
Hans-Peter Grumpe in der Kajüte der Schiffsbesatzung

Sonnenaufgang

Zwischenstopp in Ndao

Sonnenaufgang auf dem Meer die Hafenmole von Ndao am Anleger von Ndao

Junge mit Fischen in Ndao

am Anleger von Ndao

Die Meranti brachte im 2-Wochen-Turnus auch alles Lebensnotwendige für die Inseln mit.